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Die Ausbreitung von Giftwolken berechnen

Zweites "Symposium: ABC-Gefahren" des Departments Chemie/Biologie bietet naturwissenschaftliche Spezialausbildung für Feuerwehrleute.

Auf dem Parkplatz des Adolf-Reichwein-Campus reiht sich Feuerwehrauto an Feuerwehrauto. Kein Einsatz, kein Notfall ruft die Feuerwehrleute zur Uni Siegen, sondern das zweite "Symposium: ABC-Gefahren" des Departments Chemie/Biologie. Wissenschaftler aus der Universität, der Feuerwehr und der heimischen Industrie haben nun Feuerwehrleute unter anderem in Toxikologie, Strahlenphysik und biologischen Gefahren geschult.

Experimente, die im Feuerwehralltag nicht möglich sind

Solch eine naturwissenschaftliche Weiterbildung ist im Rahmen des normalen Feuerwehrdienstes selten möglich. „Leider lassen die Gerätehäuser der Feuerwehren vielfach keine experimentell ausgerichtete Ausbildung mit Chemikalien zu“, sagt Klaus Ehrmann, Feuerwehr-Fachberater Chemie. „Gerade für unsere Sicherheitskräfte ist eine gewisse experimentelle Erfahrung besonders wichtig, um die bei Gefahrgutunfällen auftretenden Risiken schnell und richtig einschätzen zu können“, so Ehrmann weiter. In Experimenten lernten die Feuerwehrleute wie man mit Nachweisröhrchen das Brandverhalten von Kunststoffen und die damit mögliche Freisetzung von Blausäure aufzeigt. Wie sich das bei Bränden häufig entstehende Kohlenstoffmonoxid auf menschliches Blut auswirkt, haben die Teilnehmer an Blutproben im Labor nachverfolgt.

Zudem wurden neue Therapiemöglichkeiten für Rauchvergiftungen erlernt. Nicht nur die Wirkung verschiedener Gifte auf den menschlichen Körper stand auf dem Lehrplan, auch wie sich die Ausbreitung von Gefahrstoffwolken präzise berechnen lässt. In anderen Lerneinheiten wurde über Pandemie und biologische Gefahren durch Bakterien und Viren referiert. Prof. Dr. Claus Grupen vom Department Physik erläuterte die Gefahren von radioaktiven Strahlungsquellen und Schutzmöglichkeiten.

„Das Symposium: ABC-Gefahren ist deutschlandweit vorbildlich, weil Wissenschaftler, Feuerwehr und Industrie an einem Strang ziehen. Den Unterricht übernehmen Chemiker aus der heimischen Industrie und Ärzte, sodass wir die einzelnen Lern-Stationen genau auf die praktischen Bedürfnisse der Feuerwehr anpassen können“, sagt Stephan Vogt, Doktorand der Chemie und Feuerwehrmann.

 

ABC BlutuntersuchungFoto: Mit Herz- und Eigenblut für die Feuerwehr bei der Sache: Diplom-Chemiker Tobias Adam unterrichtete die Teilnehmer in Toxikologie. Die Wirkung des hochgiftigen Verbrennungsgases Kohlenstoffmonoxid wurde mit einem Farbtest eindrucksvoll demonstriert. Das Blut verfärbt sich charakteristisch und zeigt so die gefährliche Wirkung des Gases.
 

 
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