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Ein Jahr mit Marla

Die Saison der Speeding Scientists Siegen ist zu Ende. Das Team blickt zurück auf ein Jahr dem Rennwagen Marla - ein Jahr mit Höhen und Tiefen.

Im September 2012 fing alles vielversprechend an. Eine neue Truppe von Studentinnen und Studenten kam zusammen, die sich zum Ziel gesetzt hatte, einen neuen Formula Student Rennwagen zu bauen, der die Erfolge der vorherigen Saison übertreffen konnte. Schneller und leichter sollte die neue „Marla“ werden. Nach einer 3-monatigen Konstruktionsphase, geprägt von übermäßigem Kaffeeverzehr, langen Wochenenden in der Universität und vielen verzweifelten Gesichtern beim Erlernen der verschiedenen Konstruktionsprogramme, konnte am 21.12.2012 die stolze Nachricht verkündet werden: „Marla“ ist fertig! Zumindest auf dem Bildschirm...

Als nächster Schritt stand die Fertigung an. Da die Möglichkeiten Teile in der Uni Siegen selbst zu fertigen eingeschränkt sind, gaben wir unsere filigraneren oder schwer zu fertigenden CAD-Daten in die Hände von einigen Firmen im Umkreis, welche es trotz hohem Auftragsaufkommen geschafft haben, alle Teile rechtzeitig zu fertigen und somit den Bau unserer „Marla“ zu ermöglichen. Bis dahin beschäftigten wir uns intensiv mit dem Rahmenbau und dem Schleifen der Karosserieformen. Nachdem alle Teile angekommen waren, konnten wir mit dem Zusammenbaubau beginnen.
Eine Zeit, in der es sich einige von uns in der Werkstatt häuslich einrichteten und sich Tage und Nächte um die Ohren schlugen, um pünktlich zum 29. Mai 2013 „Marla“ der Öffentlichkeit präsentieren zu können.

Das konstruierte Auto war mit 220kg deutlich leichter als sein Vorgänger, leistungsstärker und in vielen Details ausgereifter. Dann endlich war es so weit: Mit viel Nebel, Blitzlicht und Musik läuteten wir die Testphase ein. Diese lief erst ein wenig holprig, doch nach einigen Änderungen am Fahrzeug konnten wir schnell erste Erfolge verbuchen und schafften es auch ein lang ersehntes Ziel zu erreichen: Eine Strecke von 75m wurde in unter 4 Sekunden absolviert (Acceleration Event): s3- Rekord!

Somit waren wir für das große Rennen am Hockenheimring gewappnet. Doch die Euphorie erlitt kurz vor dem Event einen Dämpfer, es gab Probleme: Die Kommunikation zwischen Steuerung und Antrieb setzte aus. Nur noch wenige Tage bis zum Event und das Licht in der Werkstatt brannte auf Dauerbetrieb. Fieberhaft suchten wir den Fehler, jedoch vergeblich. Mit einem nicht fahrfertigen Auto ging es Richtung Hockenheim. Kaum angekommen, ging die Fehlersuche in der „Electric-Area“ weiter. Während andere Teams schon ihre Runden auf dem Testtrack drehten, wurde bei uns noch immer nervös am Auto gearbeitet, um doch noch irgendwie am Event teilnehmen zu können. Parallel bereiteten wir uns auf die statischen Disziplinen wie Designverteidigung und Businessplanpräsentation vor, in denen wir eine internationale Jury von unserem Fahrzeug überzeugen mussten. Nach einer anstrengenden Suche plötzlich die Erleichterung, der Fehler war gefunden! Wir konnten zur technischen Abnahme: Anstandslos bestanden und auch der mechanische Check war schnell hinter uns gebracht. Am vorletzten Tag ging es dann auch für uns auf die Strecke. Das Acceleration Event stand an, „Marlas“ Paradedisziplin: Tatsächlich, wieder schaffte es Marla in unter 4 Sekunden ins Ziel, wie zuvor schon im Training. Dieser Triumph war uns nicht lange gegönnt. Der großen Freude folgte die große Enttäuschung: Nachträgliche Disqualifikation! Die Leistungsgrenze der Motoren wurde vor lauter Hektik nicht bedacht. Sie zogen mehr Leistung als erlaubt. Der Fehler konnte nicht mehr rechtzeitig behoben werden und wir beschlossen unser Auto nicht auch noch im Endurance aufs Spiel zu setzen. Mit einem 33. Platz zogen wir einen Strich unter das Hockenheim Event 2013.

Nach ein paar Tagen Pause bereiteten wir unsere „Marla“ für ihre zweite Chance in Barcelona vor. Wie bereits im Vorjahr wollten wir am Circuit de Catalunya beweisen, dass wir das Zeug haben vorne mitzufahren. Erneut hieß es schrauben, programmieren und testen, aber diesmal ohne jegliche Hindernisse. Am 26. August machten wir uns im Konvoi auf den Weg Richtung Süden. Die lange Reise durch die Landschaften Frankreichs und Spaniens sollte sich lohnen. Nachdem wir unser Camp und die Box bezogen hatten, ging es direkt am ersten Tag zur technischen Abnahme. Die harte Arbeit der vorherigen Wochen hatte sich ausgezahlt: Es gab nicht die geringste Beanstandung. Die Zulassung zu allen dynamischen Disziplinen wurde erteilt. Auch die statischen Disziplinen liefen recht positiv und wir waren froh, als „Marla“ zum Beschleunigungsevent geschoben wurde. Nach den Vorbereitungen kam das Startsignal: Der s3-13e sprintete los und die Officials bestätigten: 3,97s. Ohne Disqualifikation! Wir hatten es geschafft. Auch die anderen Disziplinen liefen ohne Probleme und wir konnten zudem einen erfolgreichen Endurance fahren, bei dem wir zumal sehr energiesparend unterwegs waren. Am Ende der Woche war es so weit, die harte Arbeit, die schlaflosen Nächte, dass alles sollte belohnt werden: Platz 6 in Barcelona!

Nach der Niederlage in Hockenheim, war es Balsam für die Seele. Abgeschlossen wurde die Saison durch einen erfolgreichen Sponsorentag, an dem wir uns bei unseren Partnern für die großartige Unterstützung bedanken konnten. Mit dem stärksten Team seit Vereinsgründung 2008 und ehrgeizigen Zielen, wie der erstmalige Einsatz eines Monocoque und einem Aero Paket bestehend aus Heck/Frontflügel und Diffusor, starten wir jetzt in die Saison 2014!

Das Team der Speeding Scientists Siegen

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