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Inklusive Konzepte entwickeln

Das ZPE der Uni Siegen und die Von Bodelschwinghsche Stiftung Bethel kooperieren bei der Erstellung neuer Konzepte für Menschen mit herausforderndem Verhalten.

Das Zentrum für Planung und Evaluation Sozialer Dienste (ZPE) und die Von Bodelschwinghsche Stiftung Bethel arbeiten in einem Forschungsprojekt zusammen. Es geht um die Wohnsituation von Menschen mit herausforderndem Verhalten. Prof. Dr. Johannes Schädler (ZPE): „Die Stiftung Bethel hat schon recht früh von Bielefeld aus mit der Dezentralisierung ihrer Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen begonnen. Sie sind in die Fläche gegangen.“ Bei dieser Dezentralisierung wurden nahezu alle Bereiche und Gruppen behinderter Menschen berücksichtigt, aber eben nur nahezu alle. Doktorand Martin Reichstein: „Die Personen mit komplexen Behinderungen und herausforderndem Verhalten waren übrig geblieben.“ Vormals waren sie zumindest teilweise auf geschlossenen Stationen untergebracht. Schädler: „Die Leitidee der Inklusion sagt uns aber, dass man diese Leute nicht einfach wegschließen darf.“

Auf diesem Hintergrund entsteht in Dortmund und Umgebung ein neues Wohnkonzept für ebendiese Menschen. Mit der wissenschaftlichen Begleitung ist das ZPE beauftragt. Reichstein: „Wir haben gerade mit diesem spannenden Projekt begonnen und freuen uns auf die Zusammenarbeit mit einem sehr renommierten Träger der Behindertenhilfe.“ Das Projekt umfasst zwei Teilprojekte. Zum einen handelt es sich um die Idee der netzwerkgestützten Steuerung sozialer Dienste. Dahinter verbirgt sich die Nutzung im Umfeld vorhandener Ressourcen. Schädler: „Wer in die Fläche geht, muss kooperieren und die Ressourcen vor Ort erschließen und nutzen.“ Dafür wird ein Netzwerk von Menschen und Organisationen benötigt, die passende Ressourcen und Kompetenzen mitbringen. Schädler: „Die Inanspruchnahme des Netzwerkwissens kann sehr unbürokratisch laufen.“ Der Einsatz digitaler Medien soll perspektivisch dabei helfen, diese Ressourcen sicht- und verfügbar zu machen.

Zum anderen geht es in dem Begleitprojekt um die Einschätzung des Veränderungseffekts bei den Menschen mit herausforderndem Verhalten. Hierzu sollen Fälle rekonstruktiv analysiert werden. Es geht darum, Lebensqualität zu ermitteln, die durch neue Freiheiten und Verantwortung verändert wurde. Ungeklärte Fragen betreffen auch die Betreuerinnen und Betreuer sowie das Wohnumfeld. Welchen Einfluss hat diese Art der dezentralen Betreuung auf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, welchen auf die Organisation des Trägers? Die Klientel ist nicht unkompliziert. Wie kann oder muss das Umfeld darauf vorbereitet werden? Schädler: „Diese Gruppe hat ein hohes Exklusionsrisiko. Unsere Aufgabe besteht darin, auf wissenschaftlicher Ebene zu schauen, wie für diese Menschen inklusive Konzepte entwickelt werden können.“ Für das Projekterhält das ZPE knapp 160.000 Euro für die Dauer von drei Jahren. Das entspricht in etwa den Kosten eines wissenschaftlichen Mitarbeiters. Die Finanzierung erfolgt über die Stiftung Wohlfahtrspflege Nordrhein-Westfalen.

Katja Knoche

 
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