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„Das Material splittert nicht“

Schülerinnen und Schüler des Konrad-Adenauer-Gymnasiums Westerburg besuchten die Versuchshalle der Universität Siegen an der Breite Straße in Weidenau.

„Was die Schülerinnen und Schüler hier mitnehmen, können wir als Schule nicht bieten.“ Hanns-Georg Tischbein, Lehrer für Physik und Mathematik am Konrad-Adenauer-Gymnasium Westerburg, zeigte sich vom Besuch in der Versuchshalle der Universität Siegen an der Breite Straße in Weidenau sehr angetan. Mit 23 Schülerinnen und Schülern des Wahlfachs Naturwissenschaften der 9. Klassen waren er und sein Kollege Dr. Thomas Groß per Bus angereist. Vor Ort erhielten die Jugendlichen und ihre Lehrer - unterteilt in zwei Gruppen - intensivere Einblicke in die Bereiche Werkstoffe, Konstruktion und Fertigungstechnik des Fahrzeugleichtbaus. Verantwortlich für das Programm zeichnete Marco Grote, als wissenschaftlicher Mitarbeiter zuständig für die Crashprüfstände.

Marco Grote verdeutlichte den jungen Leuten vor einer Autokarosserie, um was es primär im Fahrzeugleichtbau geht. Fahrzeuge, die leichter sind, verbrauchen weniger Energie. Trotz der Leichtigkeit muss die Sicherheit der Insassen gewährleistet sein. Pufferzonen aus geeignetem Material dienen an der Front des Autos dazu, möglichst viel Energie eines Aufpralls abzufangen. „Wir schauen, welche Werkstoffe insgesamt für den Karosseriebau geeignet sind und betrachten dabei ganz besonders die Knautschzonen“, so Grote. Letztere sollen bei Auffahrgeschwindigkeiten von zehn bis 15 km/h vor größeren Schäden am Fahrzeug schützen, bei höheren Geschwindigkeiten dienen sie primär dem Schutz der Autoinsassen. Am Fallturm setzte auch bei den Gästen vom Westerwald das Kribbeln ein. Wie sieht die Materialprobe aus, ist das schwere Gewicht aus luftiger Höhe aufgeprallt? Eine Hochgeschwindigkeitskamera zeichnet das Geschehen auf. Die Kamera „schießt“ 1000 Bilder pro Sekunde. Die Bilddaten erhält in diesem Fall der Wahlfach-Kurs aus Westerburg zur Auswertung. Das Material hat sich im Experiment zusammengefaltet. „Es hat den Vorteil, dass es nicht splittert“, so das Fazit von Schülerin Johanna. In der Aufzeichnung ist nochmals in Zeitlupe zu sehen, wie das Material die Energie des Aufpralls durch Einfalten auffängt.

Weniger spektakulär, dafür der Alltagsanwendung umso näher, war eine Dokumentation mit dem Dellenzieher. Schon durch kleinere Berührungen kann eine Autokarosserie Schaden in Form von Dellen nehmen. Ist der Lack nicht beschädigt, kann ein Dellenzieher den Schaden beheben. Dieser wird an der Vorderseite mit Spezialkleber versehen. Kleber und Dellenzieher werden im Zentrum der Beule platziert. Hat sich der Kleber erhärtet, wird die Delle langsam und in Etappen herausgezogen. Nach einer kurzen Einweisung durch Johannes Straberg, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Technikdidaktik, konnten sich die Schülerinnen und Schüler selber im Dellenziehen an zwei echten Fahrzeugen versuchen.

Für die Gäste aus Westerburg war der Besuch an der Universität Siegen eine spannende Alternative zum Schulunterricht. Marco Grote zeigte sich beeindruckt über das fundierte Wissen, über das die Gäste in diesem Bereich bereits verfügten. Das Gymnasium nahm 2014 erstmals an der Aktion MINT on Tour der Universität Siegen teil. Daraus entstand der Wunsch, die Uni Siegen zu besuchen. Hanns Georg Tischbein: „Wir haben unsere Schülerinnen und Schüler gefragt, ob sie nach Unterrichtsschluss mitfahren wollen. Alle waren sofort dabei.“

 
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