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Herausragende Abschlussarbeiten für die Region

Kreis Siegen-Wittgenstein verleiht Studienpreis an zwei Studentinnen der Universität Siegen.

Der Kreis Siegen-Wittgenstein hat im Siegener Lyz sein wichtigstes Gut – die Bildung – mit einem Preis gewürdigt. „Nachdem Ende des Erzabbaus ist Bildung unser Rohstoff“, sagte Landrat Andreas Müller bei der Verleihung des 28. Studienpreis des Kreises Siegen-Wittgenstein. Erhalten haben ihn die Absolventinnen der Universität Siegen Jana Klein und Ulrike Seppi. Beide Arbeiten beschäftigen sich mit einem aktuellen Problem der Region.

Klein hat in ihrer Bachelorarbeit die „Chancen und Hindernisse in der gewerblich-technischen Berufsausbildung junger Frauen in der Industrieregion Siegen-Wittgenstein“ untersucht. Die mittelständisch geprägte Region Siegen-Wittgenstein leidet unter Fachkräftemangel. Gleichzeitig ist die Region Schlusslicht in NRW bei der Frauenerwerbsquote. In der dualen Ausbildung in gewerblich-technischen Berufen liegt der Frauenanteil in Siegen-Wittgenstein unter vier Prozent, bundesweit liegt er bei zehn Prozent. Klein hat sowohl die Ursachen analysiert als auch konkrete Maßnahmen zur Verbesserung vorgestellt. „Die Berufswahl ist kein punktuelles Ereignis am Ende der Schulzeit, sondern ein Prozess, der bereits in der Kindheit startet“, sagte Jana Klein bei der Präsentation ihrer Abschlussarbeit. MINT, Girls‘ Days oder ähnliche Maßnahmen können also die Berufswahl nicht mehr entscheidend in eine andere Richtung lenken, wenn in der Kindheit schon keine Begeisterung für Technik vorhanden war. Die Auswahl der Spielsachen nach Geschlechter-Stereotypen und der Mangel an technikbegeisterten weiblichen Vorbildern in der Familie starteten einen Teufelskreis. Dieser werde später durch die Festigung von Geschlechterklischees in der Schule und in den Medien fortgesetzt. Die Preisträgerin fordert daher, die Maßnahmen zur Förderung von Technikbegeisterung bei Frauen auf alle Sozialisationsinstanzen auszudehnen. Nicht nur junge Frauen oder Mädchen müssten für Technik begeistert, sondern auch die Eltern überzeugt werden, dass sie ihren Töchtern den Zugang zur Technikwelt früh ermöglichen und ihr Interesse fördern. Die Möglichkeit dazu sei da, denn in wenigen Regionen sind so viele Väter in technisch-gewerblichen Berufen tätig wie in Siegen-Wittgenstein.

Die zweite prämierte Arbeit behandelt das Herz der Stadt Siegen, den Herrengarten. Die Arbeit ist nicht weniger aktuell in ihrer Bedeutung für die Region. Das Areal befindet sich im Besitze der Stadt. In wenigen Monaten wird der jetzige Mieter, die Verwaltung der Universität Siegen, den Herrengarten verlassen und auf den Haardter Berg ziehen. Die Nachnutzung bietet enorme Chancen, das Zentrum Siegens als Anziehungspunkt über die Stadtgrenze hinaus aufzuwerten. Ulrike Seppi hat in ihrer Masterarbeit „Siegen Herrengarten, Neugestaltung des Areals Herrengarten und Umnutzung der ehemaligen Universitätsverwaltung Lehrgebiet – Planen und Bauen im Bestand“ Vorschläge gemacht, wie die Stadt Siegen durch eine Neunutzung einen bisherigen Mangel ausgleichen könne. So sieht Seppi für den Herrengarten eine Hotel- und Wohnfläche sowie einen Ort für einen weiteren Platz der Kultur vor. In Siegens Zentrum gibt es in unmittelbarer Bahnhofsnähe bislang kein Hotel und einzig mit dem Apollo-Theater einen Ort und Platz für kulturelle Veranstaltungen. Das bisherige Universitätsgebäude will Seppi zu einem Hotel- und Wohnkomplex mit Tiefgarage umbauen. Aus dem Einzelhandels-Pavillon am Siegufer soll ein Veranstaltungs-Pavillon mit großem Vorplatz werden. Siegen bekäme ein neues „Kultur-Ufer“, an dem Besucher der Stadt direkt eine Unterkunft finden.
Beide Arbeiten stehen exemplarisch für das Innovationspotenzial, auf das die Region Siegen-Wittgenstein dank der heimischen Universität zurückgreifen kann. „Der Studienpreis wird seit 28 Jahren vergeben und ist ein Dokument, dass wir als Universität nicht nur Forschung und Lehre vereinen. Wir haben traditionell noch eine dritte Mission, nämlich die des Innovationsförderer“, sagte Univ.-Prof. Dr.-Ing. Peter Haring Bolívar, Prorektor für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs, bei der Preisverleihung.

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Foto: Landrat Andreas Müller (v.l.), PD Dr. Hans Graßl, Preisträgerin Jana Klein, Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Architekt Peter Karle, Preisträgerin Ulrike Seppi, Univ.-Prof. Dr.-Ing. Peter Haring Bolívar.

 
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