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Duales Studium neu gedacht

Alleinstellungsmerkmal in NRW: Das Studienmodell der Universität Siegen kombiniert Berufsausbildung und Bachelor-Studium im Bereich Maschinenbau.

Die Universität Siegen und die IHK Siegen haben mit einer gemeinsamen Veranstaltung den neu strukturierten Dualen Studiengang Maschinenbau vorgestellt. Die Besonderheit ist, dass das universitäre Bachelor-Studium mit einer verkürzten Ausbildung zum Industriemechaniker verknüpft wird. Das ausbildungsintegrierte Modell ermöglicht innerhalb von viereinhalb Jahren die Berufsausbildung und den Bachelor-Abschluss zu erreichen. „Ein innovatives Modell mit Außenwirkung. Die Uni Siegen ist in NRW die einzige Universität, die ein solches Modell anbietet“, sagte Prof. Dr. Franz-Josef Klein, Prorektor für Lehre, Lehrerbildung und lebenslanges Lernen der Universität Siegen.

Prof. Klein ist sicher, dass durch dieses Angebot das Maschinenbaustudium noch attraktiver wird. „Der Praxisbezug, den Sie durch eine mit dem Studium verzahnte Ausbildung erhalten, bringt entscheidende Vorteile für die Berufseintrittsphase“, hob Klein den Nutzen für die Studierenden hervor. IHK-Vizepräsident Axel E. Barten (Achenbach Buschhütten GmbH & Co. KG): „Das ist ein attraktives Angebot für leistungsfähige Auszubildende, die zukünftig eine Doppelqualifikation nachweisen können.“

Prof. Dr. Ralph Dreher, Leiter des Lehrgebiets Technikdidaktik, stellte das Modell vor etwa 40 Vertretern von Ausbildungsbetrieben vor. „Wir danken Prof. Dreher, dass er dieses Modell entwickelt hat. Ein neuer Studienansatz ist entstanden. Das ist die Chance, auf ein neues Ziel zuzulaufen“, sagte Klaus Gräbener, Hauptgeschäftsführer der IHK. Die Vorteile des neuen Modells sind die Entzerrung der dualen Ausbildung, ein speziell abgestimmter Studienplan an der Universität und der Erwerb einer Doppel-Qualifikation.

„Über die gesamte Dauer von vier Jahren und sechs Monaten gibt es eine gute Verknüpfung von Theorie und Praxis“, sagte Prof. Dreher. Ausbildungsbetrieb, Berufskolleg und Universität arbeiten zusammen. Prof. Dreher: „Zu Beginn starten die Teilnehmer ihre Berufsausbildung im Betrieb und zwei Tage je Woche im Berufskolleg. Nach einem Jahr wird die Anwesenheit im Betrieb von drei auf zwei Tage je Woche reduziert, Berufsschule findet nur noch an einem Tag statt und neu hinzu kommen zwei Tage an der Universität.“ Das Studium wurde so umstrukturiert, dass vor allem praktisch orientierte Fächer im Fokus liegen. So wird es möglich sein, dass die Berufsausbildung schon nach zweieinhalb Jahren mit einem vollwertigen Facharbeiterabschluss beendet wird. Das ist die erste Qualifikation.

Die Studierenden nehmen dann ihr Bachelor-Studium im Fach Maschinenbau an der Universität in Vollzeit auf, das sie mit dem Bachelor of Sciene abschließen können. Betriebliche Praxisphasen in den Semesterferien stellen die Bindung an den Ausbildungsbetrieb sicher. Winfried Schwarz, Geschäftsführer der EJOT Holding GmbH & Co. KG, befürwortet das neue Modell: „Am Ende, nach viereinhalb Jahren, verfügen die Absolventen über zwei Qualifikationen und haben im Erfolgsfall gezeigt, dass sie sich für interessante Aufgaben in der heimischen Industrie eignen.“

Möglich wurde die Umsetzung des Modells, weil sich alle Beteiligten mit dem Willen, einen gemeinsamen Weg zu finden, eingebracht haben. An der Entwicklung waren viele Ausbildungsbetriebe der Region beteiligt. Sie verdeutlichten, dass die Erfordernisse für eine erfolgreiche Ausbildungsprüfung unbedingt zu beachten sind. Bestimmte Teile der Ausbildung werden für die universitäre Qualifizierung anerkannt. Das entlastet die Studierenden bei ihrem sehr anspruchsvollen Lernprogramm.

Die Universität Siegen hat zur langfristigen Sicherstellung des neuen Studienmodells personelle Mittel für die zeitliche Verlegung von Lehrveranstaltungen bereitgestellt. Die universitären Teile der Qualifizierung werden auf bestimmte Wochentage konzentriert werden, sodass der Praxisanteil im Betrieb gewährleistet wird. Die gute Zusammenarbeit mit dem Berufskolleg Technik Siegen trägt zum Erfolg bei. Das Berufskolleg hat die Einrichtung einer Klasse für die verkürzte Ausbildung zugesichert, wenn mindestens 20 Auszubildende teilnehmen. Dadurch kann der Berufsschulunterricht stärker konzentriert werden. „Wir unterstützen gerne dieses besondere Programm für die leistungsfähigen Auszubildenden“, sagte Manfred Kämpfer, Schulleiter des Berufskollegs.

Das neue Studienmodell findet viele Unterstützer in der Region, darunter auch Dr. Bettina Wolf als Vorsitzende der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Siegen: „Dieses Modell zeigt den Wert der dualen Ausbildung auch für Abiturienten auf. Für die stärkere Praxisorientierung von Bachelor-Absolventen kann die Wirtschaft so selbst etwas tun.“ Für Hartwig Durt, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Siegen, ist wichtig, dass dadurch qualifizierte Arbeitsplätze in der Region mit Menschen besetzt werden, die den Wert einer dualen Ausbildung erkennen können. „Damit wird die berufliche Ausbildung insgesamt aufgewertet. Mit dem Mustervertrag zum Dualen Studium wird sichergestellt, dass die jungen Leute nach der Ausbildungsphase adäquat beschäftigt werden“, so Durt.

Parallel bleibt das bisherige Modell des Dualen Studiums im Fach Maschinenbau an der Uni Siegen bestehen. Interessenten für das neue Modell des Dualen Studiums können sich beispielsweise bei der Ausbildungsmesse in der Siegerlandhalle (6./7. Mai 2015) oder der Berufsmesse in Olpe (19./20. Mai 2015) informieren. Die Stellen werden über die ausbildenden Unternehmen ausgeschrieben, weitere Informationen finden sich in Zukunft auch auf einer Internetseite.

 
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