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Millionen-Förderung für NRW-Sprachatlas

Forschungsprojekt der Universitäten Bonn, Münster, Paderborn und Siegen wird in das Akademienprogramm 2016 aufgenommen.

Die Universität Siegen ist ab 2016 im größten geisteswissenschaftlichen Forschungsprogramm Deutschlands vertreten. Das Forschungsprojekt „Dialektatlas Mittleres Westdeutschland (DMW)“ ist neu in das Akademienprogramm der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften aufgenommen worden. Sprecherin des Projekts ist Professorin Dr. Petra M. Vogel, Professorin für Germanistik/Linguistik an der Universität Siegen. Das Projekt wird mit 8,1 Millionen Euro gefördert und hat eine Laufzeit von 17 Jahren (2016 – 2032). Es wird durchgeführt an den Universitäten Bonn, Münster, Paderborn und Siegen.

Das Ziel des Forschungsprojekts ist es, den Bestand der Dialekte und ihre Veränderungen im mittleren Westen Deutschland zu dokumentieren und zu analysieren. Dazu werden im Rahmen des NRW-Sprachatlasses rund 1000 regionale und dialektale Phänomene aus den Bereichen Wortschatz, Lautung und Grammatik erfragt und kartiert, die in den nächsten Jahren jeweils in etwa 1200 Orten bei zwei Specher-Generationen erhoben werden. Dies geschieht zum einen bei den über 70-Jährigen und zum anderen bei den 30 bis 40 Jahre alten Sprecherinnen und Sprechern, um so auch sprachliche Veränderungen sichtbar machen zu können.

pmvVorbilder für das Großprojekt sind der Südwestdeutsche Sprachatlas, der Bayerische Sprachatlas, der Mittelrheinische Sprachatlas und der Siegerländer Sprachatlas, der am Lehrstuhl von Prof. Dr. Vogel (Foto) an der Uni Siegen erarbeitet wird. Geographisch und auch methodisch schließt der DMW an existierende Atlasprojekte an. Gleichzeitig ist dadurch die Vergleichbarkeit der Daten gewährleistet. Die Forschungsergebnisse werden auch digital via Internet für wissenschaftliche Forschungsaktivitäten Dritter sowie für die interessierte Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Neben NRW sind außerdem kleinere Erhebungsgebiete im Südwesten von Niedersachsen und im Nordosten von Rheinland-Pfalz vorgesehen, um so auch mit NRW-Mundarten verwandte Dialekte außerhalb der Landesgrenzen abzudecken. Mit NRW ist so neben Bayern, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz ein weiteres Bundesland flächendeckend erfasst, noch dazu das erste, durch das die Benrather Linie verläuft, wo also Nord- und Süddeutschland sprachlich gesehen aufeinandertreffen.

Der DMW ist eines der Forschungsprojekte, die neu in das Akademienprogramm 2016 aufgenommen werden. Die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) des Bundes und der Länder hat am 30. Oktober 2015 die Aufnahme von insgesamt neun neuen Langzeitforschungsprojekten beschlossen, darunter zwei aus NRW. Damit ist NRW im größten geisteswissenschaftlichen Forschungsprogramm Deutschlands mit 16 Vorhaben vertreten.

Weitere Informationen zum Akademienprogramm:
Das Akademienprogramm ist ein seit 1979/80 von Bund und Ländern gemeinsam finanziertes Programm zur Förderung langfristig angelegter Forschungsvorhaben vornehmlich in den Geisteswissenschaften. Es dient der Erschließung, Sicherung und Vergegenwärtigung unseres kulturellen Erbes. Mit dem Akademienprogramm betreiben die deutschen Akademien der Wissenschaften das derzeit größte geistes- und sozialwissenschaftliche Forschungsprogramm der Bundesrepublik Deutschland. Es wird von der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften koordiniert und hat 2016 ein Finanzvolumen von rund 62 Millionen Euro. Seit 2006 wird das Akademienprogramm jährlich ausgeschrieben. Um darin aufgenommen zu werden, müssen geisteswissenschaftliche Forschungsprojekte folgende Kriterien erfüllen: überregionale gesamtstaatliche Bedeutung, hohe wissenschaftliche Relevanz, eine Laufzeit zwischen 12 und 25 Jahren und ein finanzielles Mindestvolumen von 120.000 Euro im Jahr. Über den Haushalt des Akademienprogramms, die Aufnahme von Neuvorhaben und die Fortführung von laufenden Projekten entscheidet die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz, in welcher der Bund und die Länder vertreten sind.

 
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