Die Welt zu Gast an der Uni Siegen
180 junge Menschen simulieren bei der 6. SiegMUN die Vereinten Nationen.
Wer in diesen Tagen in Siegen viele Studierende und SchülerInnen in Businesskleidung zu Gesicht bekommt, kann sich sicher sein, dass dieses Jahr zum sechsten Mal die UN-Simulation SiegMUN (Siegen Model United Nations) stattfindet. Etwa 180 Studierende, SchülerInnen aus Siegen und der ganzen Welt haben sich an der Universität zusammengefunden, um als „UN-Delegierte“ gemeinsam über politische und wirtschaftliche Themen zu debattieren. Bei der SiegMUN nehmen die Teilnehmer die Rolle von Mitgliedern der Vereinten Nationen ein. Unabhängig von persönlichen Überzeugungen haben sie die Aufgabe, die Interessen, der ihnen zugewiesenen Länder in unterschiedlichen Gremien durchzusetzen.
Mit einer feierlichen Zeremonie im Siegener Rathaus hat Bürgermeister Steffen Mues (CDU) die SiegMUN eröffnet. „Mit Ihrer Teilnahme an der SiegMUN zeigen Sie, dass Sie sich politisch engagieren möchten. Ich finde das nicht nur sehr löblich, sondern kann das auch nachvollziehen“, sagte Mues. Er wies auf aktuelle Themen wie die Flüchtlingskrise und Terrorgefahren hin. Daher sei es unerlässlich, global zu denken und gemeinsam Lösungsansätze zu finden. Aus diesem Grund sei er als Schirmherr gänzlich von dem Konzept der SiegMUN überzeugt. Im Fokus der Simulation stehen Debatten zu unterschiedlichen Schwerpunkten. Den Delegierten stehen dabei die Organisationen NATO (North Atlantic Treaty Organisation), UNHRC (United Nations Human Rights Council), UNICEF (United Nations International Children's Found) und UNASUR (Unión de Naciones Suramericanas) zur Auswahl. Dort gilt es, die jeweiligen Interessen seines Landes zu repräsentieren. So wird auf der Suche nach einer Lösung in der NATO über „Cyber Defense - Reviewing and Reevaluation“ abgestimmt, während bei UNICEF über „Children in Armed Conflicts: Rehabilitation and Reintegration“ diskutiert wird.
In diesem Jahr gibt es einige Erneuerungen. Im Gegensatz zu den „alten“ rein englischsprachigen Komitees wird es nun ein spanischsprachiges Komitee (UNASUR) geben, sowie ein studentisches Presse Team „UN Press Corps“. Um sich auf die Rolle als Botschafter des zugewiesenen Landes vorbereiten zu können, haben die Teilnehmer recherchiert und sogenannte „position papers“ verfasst. Damit während der Simulation alle Regeln eingehalten werden, gibt es die sogenannten „Chairs“. Sie nehmen eine organisierende Rolle ein und führen durch die Diskussionen.
Neben politische Themen stehen auch abendliche Events auf der Agenda, bei denen sich die Teilnehmer austauschen und besser kennenlernen können. Im Rahmen dessen gibt es zum Beispiel einen Bowlingabend sowie einen „Delegate Dance“.
Nicht nur in Siegen werden UN Planspiele durchgeführt, für die Studierenden gibt es die Möglichkeit, sich als „Delegate“ bei der NMUN in New York zu bewerben. Das hohe Interesse beim diesjährigen SiegMUN bestätigt den großen Erfolg der vergangenen Jahre und wird hoffentlich auch weiter erfolgreich bestehen.