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Tiefer Einschnitt für Hochschulen

„Brexit“ trifft europäischen Hochschul- und Forschungsraum. Neue Möglichkeiten für Kooperationen und Partnerschaften gesucht.

Die Entscheidung Großbritanniens, die Europäische Union (EU) zu verlassen, hat auch für die Wissenschaft weitreichende Folgen. „Das Ergebnis ist ein schwerer Einschnitt, aber zu respektieren. Es gilt nun, rasch Wege der Kooperation vor diesem Hintergrund auszuloten“, sagte Prof. Dr. Holger Burckhart, Rektor der Universität Siegen.

Die Universität Siegen pflegt seit Jahren Kooperationen und Austauschmöglichkeiten mit Hochschulen in Großbritannien. So bestehen aktuelle Erasmus-Verträge mit der Glasgow Caledonian University (Sozialwissenschaften), der University of Lancester (Sozialwissenschaften), der University of Leeds (Theaterwissenschaften), der University of Southampton (Anglistik) und der University of Portsmouth (Maschinenbau).

21 Studierende der Uni Siegen haben in den letzten drei akademischen Jahren in Großbritannien studiert, acht britische Studierende waren in dieser Zeit in Siegen. Im nächsten akademischen Jahr 2016/17 erwartet die Uni Siegen zwei Studierende aus Portsmouth und zwei aus Manchester, drei Siegener Studierende gehen nach Leeds (1) und Southampton (2). Im akademischen Jahr 2015/16 nutzten drei Wissenschaftler der Universität Siegen die Möglichkeit der Personalmobiltät durch das Erasmus-Programm: im Bereich Wirtschaftswissenschaften an das King’s College London, im Bereich Maschinenbau nach Portsmouth. Eine Mitarbeiterin der Universitätsdruckerei war über Erasmus für eine Woche an der University of St. Andrews.

Für das Erasmus Programm besteht Bestandsschutz für die Projektphasen 2015 und 2016, also bis zum 30. Juni 2018. Nun müssen neue Wege der Kooperation gesucht werden, um die Partnerschaften und die Förderung der Mobilität von wissenschaftlichem und Verwaltungspersonal aufrecht zu erhalten.

Der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), Prof. Dr. Horst Hippler, sagte in Berlin: „Die Konsequenzen treffen die britischen Hochschulen schwer und mit ihnen den gesamten europäischen Hochschul- und Forschungsraum. Wir müssen uns auf eine schwierige Übergangszeit einstellen. Denn es stehen nun umfangreiche Verhandlungen über die Konditionen für die Einbeziehung des Vereinigten Königreichs in europäische Förder- und Austauschprogramme an.“

Für die deutschen Hochschulen und die Hochschulrektorenkonferenz markiert der Brexit eine schmerzhafte Zäsur. Hippler: „Wir unterhalten in jeder Hinsicht besonders enge Beziehungen zu Großbritannien. So teilen wir zentrale Grundsätze wie die Überzeugung, dass die europäische Forschungsförderung sich ausschließlich an Qualitätskriterien zu orientieren hat. Die Partnerschaften in der Forschung, der Austausch von Studierenden und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sind sehr lebendig und haben positive und nachhaltige Effekte für die Volkswirtschaften und das gegenseitige Verständnis. Wir werden alles tun, um die Zusammenarbeit zwischen den Hochschulen in Großbritannien, Deutschland und der gesamten EU möglichst unvermindert fortzusetzen.“

Die britische Rektorenkonferenz Universities UK und die HRK hatten sich anlässlich des Treffens ihrer Präsidien erst am 2. Juni vehement gegen einen Brexit ausgesprochen. Das Ergebnis des Referendums am 23. Juni hat nun den Austritt zur Folge. Hippler: „Unsere Hoffnung ist, dass durch Abkommen zwischen der EU und Großbritannien in absehbarer Zeit wieder eine Basis geschaffen wird, auf der die wissenschaftlichen Kooperationen und der Studierendenaustausch weiter die nötige Förderung erfahren. Unser Appell geht an die politisch Verantwortlichen, trotz der anti-europäischen Entscheidung zu tragfähigen Vereinbarungen zu kommen, um den Schaden für den europäischen Hochschulraum so gering wie möglich zu halten.“

 
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