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Mit Bewegung und Begegnung der Demenz vorbeugen

Uni Siegen beteiligte sich mit dem Forschungsprojekt MobiAssist am 1. Demenz-Kongress der Stadt Kirchen - Podiumsdiskussion mit Franz Müntefering.

Drei „L“ seien das beste Rezept fürs Alter, meinte Franz Müntefering. „Laufen, lernen lachen“, empfahl der 76-jährige, ehemaliger Bundesminister und SPD Vorsitzender, den Besuchern beim 1. Demenz-Kongress der Stadt Kirchen. „Und nicht so viel Angst haben. Schließlich haben die meisten die Chance relativ gut alt zu werden.“ Doch die Angst, im Alter nicht mehr selbstbestimmt leben zu können, wegen Demenz zum Pflegefall zu werden, ist groß. „Gerade deshalb haben wir den 1. Demenz-Kongress hier in Kirchen organisiert“, erklärte Klaus Schmidt, der kaufmännische Direktor des DRK-Krankenhauses, in dessen Räume die zweitägige Veranstaltung stattfand. „Wir müssen über Demenz sprechen, das Thema rational angehen und versuchen, möglichst viele Antworten auf die Fragen der Menschen zu geben.

Das passierte zum einen im Rahmen einer Ausstellung, an der sich die Universität Siegen mit ihren Projekten MobiAssist, dem Mobilisierungs-Assistenten für Patienten mit Demenz und deren Angehörige, und My-AHA, einem Programm zur Gesundheitsprävention durch frühe Risikoanalyse, beteiligte. Zahlreiche Besucher kannten diese Angebote schon, denn die Uni Siegen betreut gemeinsam mit der Diakonie Südwestfalen ein „Living Lab“ zur Unterstützung der Tagespflege und ambulanten Pflege von Patienten mit Demenz in Kirchen.

Den Auftakt des Kongresses bildete eine Podiumsdiskussion, die von Dr.  Rainer Wieching (Uni Siegen, Wirtschaftsinformatik und Neue Medien) moderierte wurde. Neben Franz Müntefering, der mittlerweile Vorsitzender der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO) ist, diskutierten der Soziologe Prof. Dr. Reimer Gronemeyer (Uni Gießen), der Pflegewissenschaftler Prof. Dr. Hermann Brandenburg (PTVH Vallendar), Kirchens Bürgermeister Andreas Hundhausen, die Chefärztin der Geriatrie am Kirchener Krankenhaus, Dr. Barbara Lindenbeck und Bernhard Scholten vom Rheinland-Pfälzischen Gesundheitsministerium

Gronemeyer appellierte, Demenz zuerst einmal als Syndrom zu sehen und nicht direkt als Krankheit, bei deren Diagnose man einem schicksalshaften Verlauf machtlos entgegensieht. „Meine Großmutter war irgendwann ‚tüddelig‘ und das hat man damals als normales Zeichen des hohen Alters akzeptiert. Heute spricht man von Demenz und löst enorme Ängste aus.

Dr. Lindenbeck sprach sich dennoch für eine Frühdiagnostik aus. „Eine qualifizierte Klärung ist wichtig.“ Wenn es auch noch keine Heilung gäbe, ließen sich bestimmte Symptome durchaus verzögern.

Franz Müntefering plädierte vor allem für Bewegung und Begegnung, um Demenz vorzubeugen. Die Gesellschaft sei daher gefordert, die Alten einzubeziehen. Es sei egal ob man sich zum Spaziergang oder im Sportverein treffe. „Und wenn es einmal im Monat das Rollatoren-Rennen im Park ist“, schmunzelte er. „Nur nicht einsam zu Hause sitzen.“

 
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