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Alumni im Gespräch: Nikolaus half bei der Studienfinanzierung

Dirk Helmes, heute Persönlicher Referent von Bürgermeister Steffen Mues, hat während seines Studiums (1999-2004) viele Jobs gemacht: freier Mitarbeiter für Zeitungen, Nachhilfelehrer, Fabrikarbeiter. Aber sowohl was den Spaßfaktor als auch die Bezahlung anging, konnte nichts seine Einsätze als Nikolaus toppen.

Im Auftrag der Jobvermittlung der Uni Siegen tingelte Helmes über Jahre immer am 6. Dezember durch die Region. Die Nachfrage war riesig, die Termine eng getaktet, so dass er meist in voller Nikolaus-Montur im Auto von Familie zu Familie brausen musste. Erstaunte Blicke hat er viele kassiert, ein Knöllchen zum Glück nicht. Heute ist Dirk Helmes ganz seriös unterwegs. Er arbeitet als Büroleiter und Persönlicher Referent des Siegener Bürgermeisters.

Wissen die Kolleginnen und Kollegen im Rathaus eigentlich von ihrem Vorleben als Nikolaus?

Nein, ich denke nicht. Das Nikolaus-Kostüm habe ich seit Ende des Studiums nicht mehr angezogen. Aber der Job hat mir damals sehr viel Spaß gemacht. Die Kinder kriegen große Augen, wenn man den Raum betritt. Und selbst die etwas älteren, die eigentlich nicht mehr an den Nikolaus glauben, werden plötzlich ganz ruhig. Es herrscht eine besondere Stimmung.

Waren Sie ein lieber oder ein strenger Nikolaus?

Je nachdem, was die Familie bestellt hat: mit Rute, ohne Rute, nur Lob oder mit Verbesserungsliste, viele Geschenke oder eine Tüte mit Süßigkeiten. Das war sehr unterschiedlich. Allerdings brachte der Nikolaus damals schon bei einigen Familien so viele Geschenke, dass ich mich gewundert habe. Das war dann eher wie die vorgezogene Bescherung.

Mussten Sie als Nikolaus bei der Jobvermittlung einen Probeauftritt hinlegen?

Nein. Ich war dort schon durch frühere Jobs bekannt. Außerdem hatte ich etwas Erfahrung, weil ich bei einer befreundeten Familie öfter als Nikolaus aufgetreten bin. Ein Kostüm hatte ich auch. Da konnte es direkt losgehen. Mein Einsatzgebiet war das nördliche Siegerland. In der Regel wurde ich von Familien gebucht. Ich war nur einmal bei einer Betriebsfeier.

Ist das schwieriger?

Eigentlich nicht. Allerdings stand ich im Saal direkt zwei riesigen Hunden gegenüber, denen der Typ im roten Mantel nicht geheuer war. Tja, ich bin dann auch vorsichtig stehen geblieben. Für die Leute war das natürlich lustig. Für mich nicht so....

Der Job als Nikolaus hat geholfen das Studium zu finanzieren. Was war Ihr berufliches Ziel mit der Fächerkombination Politik, Soziologie und Angewandte Sprachwissenschaft?

Ich wollte Journalist werden und habe auch schon während des Studiums für Zeitungen gearbeitet. Aber als ich 2004 meinen Magisterabschluss machte, sah es in der Medienlandschaft gerade ganz bitter aus. Ich hatte Glück und bekam eine halbe Stelle als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Landtag in Düsseldorf. Eine andere halbe Stelle hatte ich bei der Medien- und Öffentlichkeitsarbeit der Stadt Siegen. Dann konnte ich ganz zur Stadt wechseln und bin jetzt Büroleiter und Persönlicher Referent des Bürgermeisters.

Was gehört da zu Ihren Aufgaben?

Viele organisatorische Dinge. Und ich bin erster Ansprechpartner, bei allen Themen, die dem Bürgermeister vorgetragen werden. Universitätsbeauftragter bin ich auch noch.

Ist es da ein Vorteil, dass Sie selbst an dieser Uni studiert haben?

Auf jeden Fall. Ich kenne viele Themen eben auch aus der Sicht eines Studenten und habe als Siegerländer die Uni-Entwicklung miterlebt.

Von der Uni ins Rathaus – wollten Sie nie weg aus der Stadt?

Doch schon (lacht). Ich sah mich ja bei einer Großstadt-Zeitung als Redakteur... Heute bin ich froh, wie es sich für mich beruflich entwickelt hat. Und ich habe nie bereut, in Siegen studiert zu haben. Ich habe da viel gelernt und wichtige Erfahrungen gesammelt. Zu meiner Zeit saßen wir noch zu acht in einem Politikseminar, und wenn der Prof der Meinung war, dass wir mit dem Stoff nicht weit genug gekommen waren, dann hat er uns am Samstag zu sich nach Hause eingeladen. Da konnte man sich nicht entziehen oder verstecken, hatte aber gleichzeitig die Chance auf ganz spannende Diskussionen.

Sie haben auch noch eine Agentur für Kommunikation. Wir bekommt man das mit einem Vollzeit-Job unter einen Hut?

Das ist eher ein Hobby, eine genehmigte Nebentätigkeit. Wir haben zum Beispiel jetzt den Bildband „Siegen – Momentaufnahmen einer Stadt“ herausgebracht. Das macht Spaß. Da kann ich dann noch ein bisschen kreativ sein und schreiben

Das Interview führte Sabine Nitz.

 
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