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Manchester – Siegen – Rom

Die Biologie-Studentin Anna Beasley aus Manchester hat zehn Monate lang an der Uni Siegen im Labor geforscht. Als Highlight und Abschluss ihres Aufenthaltes durfte sie die Ergebnisse ihrer Arbeit auf der internationalen SETAC-Konferenz in Rom vorstellen.

Wer an der jährlichen Konferenz der „Society of Environmental Toxicology and Chemistry“ (SETAC) teilnehmen will, muss sich darum offiziell bewerben – mit einer Kurzzusammenfassung des eigenen Forschungsthemas. Eine Fachjury entscheidet dann über die Zulassung. „Über die Zusage habe ich mich sehr gefreut“, sagt Anna Beasley. Die Biologiestudentin aus Manchester hat im Rahmen des Erasmus-Programms ein Jahr lang am Institut für Biologie der Uni Siegen geforscht. Bei der diesjährigen SETAC-Konferenz in Rom durfte sie die Ergebnisse ihrer Arbeit aus den Siegener Laboren vorstellen. „Eine super Erfahrung und ein sehr guter Abschluss meines Austauschjahres“, freut sich die Bachelor-Studentin.

Praktische Forschungsarbeit im Labor machen – mit diesem Ziel war Anna Beasley im vergangenen Jahr aus Manchester an dieManchester_web2 Uni Siegen gekommen. „An meiner Heimatuni hatte ich schon ein bisschen in die Laborarbeit reingeschnuppert, fühlte mich aber oft noch etwas unsicher,“ erzählt die 21jährige. Gemeinsam mit ihrer Siegener Betreuerin Sarah Hartmann hat sie im Rahmen des interdisziplinären Forschungsprojektes FENOMENO Wasserflöhe untersucht. Ziel der Studie war es herauszufinden, ob winzige Nanopartikel im Wasser die natürlichen Räuber-Abwehrstrategien der Wasserflöhe beeinflussen.

„Wasserflöhe reagieren auf bestimmte Hormonstoffe von Fischen, indem sie natürliche Abwehrstrategien entwickeln. Ihre Körper werden länger und sie bilden einen längeren Stachel aus, um von den Fischen nicht so leicht gefressen zu werden“, erklärt Anna Beasley. In den vergangenen Monaten hat sie untersucht, ob Silber- und Titandioxid-Nanopartikel im Wasser diese Abwehrreaktion möglicherweise stören. Die Auswertung ihrer Studie sei noch nicht ganz abgeschlossen, sagt die Studentin. „Es zeigt sich aber schon, dass die Nanopartikel offenbar keinen Einfluss auf die natürlichen Abwehrreaktionen der Wasserflöhe haben – sie funktionieren nach wie vor.“ Ob die Nanopartikel langfristig Auswirkungen auf die Wasserflöhe haben, bleibe jedoch abzuwarten.

„Anna hat mit ihrer Studie einen wertvollen Beitrag zu unserem Forschungsprojekt geleistet und uns in der Laborarbeit sehr entlastet“, lobt Doktorandin Sarah Hartmann. Als Mitglied der Arbeitsgruppe Ökologie und Verhaltensbiologie von Biologie-Professorin Dr. Klaudia Witte beschäftigt sie sich schon länger mit dem Einfluss von Nanopartikeln auf Wasserflöhe. Zuletzt untersuchte sie die Giftigkeit von Nanopartikeln in ihrer ursprünglichen Form und solchen, die zuvor eine Kläranlage durchlaufen hatten. „Wenn Wasserflöhe Silbernanopartikeln in ihrer ursprünglichen Form ausgesetzt werden, wird ihre Fruchtbarkeit schon in geringen Konzentrationen geschädigt. Haben die Nanopartikel zuvor eine Kläranlage durchlaufen, lassen sich in sechs aufeinanderfolgenden Generationen dagegen keine negativen Auswirkungen auf die Zahl der Nachkommen feststellen“, fasst Sarah Hartmann das Ergebnis zusammen. Die Erklärung: Während des Klärprozesses wird Silber in weniger toxisches Silbersulfid umgewandelt.

Nicht nur im Labor haben Sarah Hartmann und Anna Beasley eng zusammengearbeitet – auch an der SETAC-Konferenz in Rom haben sie gemeinsam teilgenommen. Sarah Hartmann erhielt vom SETAC-Komitee sogar ein Reisestipendium. Sie hielt vor dem internationalen Fachpublikum einen Vortrag, Anna Beasley präsentierte ihre Forschungsergebnisse auf einem Poster.

In wenigen Wochen geht es für die Erasmus-Studentin zurück nach Manchester, wo sie ihr Biologiestudium fortsetzen wird. „Das Jahr in Siegen hat mich auf jeden Fall weitergebracht und mir viel Selbstbewusstsein gegeben. Auf die Laborarbeit in Manchester freue ich mich jetzt richtig“, sagt Anna Beasley, die während ihrer Zeit in Siegen in einer WG gelebt hat. Siegen habe ihr gut gefallen, „auch wenn die Stadt viel kleiner ist als Manchester.“

Ansprechpartnerin:
Sarah Hartmann (Institut für Biologie)
Tel.: 0271 740-2566
E-Mail: hartmann@chemie-bio.uni-siegen.de

Manchester_web

Anna Beasley (rechts) aus Manchester hat zehn Monate lang mit Doktorandin Sarah Hartmann in den Biologie-Laboren der Uni Siegen gearbeitet.

 
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