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Erlebnisreiche Wanderung im Wetterbachtal

Zahlreiche BesucherInnen – darunter viele Familien – folgten der Einladung der Uni Siegen ins Wetterbachtal bei Holzhausen. Beim 2. „Tag der Biologischen Vielfalt“ gab es dort viel zu lernen: Über Vögel, Fische, den Wetterbach, Äpfel und Wildbienen.

Kinder zum Wandern zu motivieren, ist nicht immer ganz einfach. Beim 2. „Tag der Biologischen Vielfalt“ im Wetterbachtal bei TBV_web2Burbach-Holzhausen war das anders: Entlang eines ca. drei Kilometer langen Rundwanderweges gab es jede Menge zu entdecken, lernen und auszuprobieren. Für einen Tag hatte die Uni Siegen das Tal zum ökologischen Lernort gemacht. 14 Stände waren am Wegrand aufgebaut. Jeder informierte über ein anderes Thema aus der Flora und Fauna des Naturschutzgebietes im südlichen Siegerland. Für Kinder gab es über die gesamte Strecke eine Rallye mit verschiedenen Aufgaben – die Distanzen zwischen den einzelnen Stationen mit ihren weithin sichtbaren, grünen Pavillons absolvierten sie so fast „nebenbei“.

An jeder Station standen kompetente ExpertInnen den Wanderern Rede und Antwort: Darunter BiologInnen der Uni Siegen, VertreterInnen von Naturschutz-Organisationen wie BUND, NABU und der biologischen Station Siegen-Wittgenstein, aber auch Imker und Pomologen. Vieles, an dem man sonst womöglich einfach vorbeigewandert wäre, ließ sich so genauer kennenlernen: Seltene Vogelarten wie das Braunkelchen, den Wiesenpieper oder den Wachtelkönig zum Beispiel, die im hohen Gras der weitläufigen Wiesen des Tals leben. In Wasserbecken konnten Fische aus dem Wetterbach unter die Lupe genommen werden. Auch der amerikanische Flusskrebs saß dort hinter Glas. Aus ökologischer Sicht ist er im Bach nicht gern gesehen, da er die heimischen Flusskrebse verdrängt. Mit seinem Handteller-großen Körper und den Hummer-ähnlichen Scheren ist der so genannte Signalkrebs aber dennoch beeindruckend anzuschauen.

TBV_web4Nachdem die Organisatoren morgens noch mit Regen zu kämpfen hatten, strömten später bei aufklarendem Himmel immer mehr Besucherinnen und Besucher in das Tal. Zahlreiche Gäste kamen aus dem benachbarten Ortsteil Holzhausen, dessen Heimatverein die Veranstaltung aktiv und mit viel Engagement unterstützte. Einige Wanderer reisten aber auch von weiter weg an – aus Siegen, dem Kreisgebiet, aber auch aus dem Raum Soest oder aus Ostwestfalen-Lippe. „Die Natur hat es gut mit uns gemeint“, sagte Burbachs Bürgermeister Christoph Ewers bei der offiziellen Eröffnung der Veranstaltung. Auch Landrat Andreas Müller, selbst in Holzhausen aufgewachsen, lobte die besondere Artenvielfalt des Tals. Das Gebiet sei aufgrund eines besonderen Erbrechts in viele kleine Grundstücke unterteilt und werde daher kaum landwirtschaftlich genutzt.

Den Menschen die Natur vor der eigenen Haustür näherbringen – das ist das Ziel des jährlich stattfindenden Tages der TBV_web1Biologischen Vielfalt. Gerade mit Blick auf die Kinder hatte sich das Organisationsteam dazu in diesem Jahr wieder viele tolle Aktionen überlegt. Die Kleinen konnten mit dem Fernglas Vogelarten identifizieren, Pflanzen unter dem Binokular betrachten, Baumsorten anhand der Rinde bestimmen, Bienenwachs-Kerzen drehen und – als besonderes Highlight – aus einem Holzscheit Nisthilfen für Wildbienen selber bauen. „Uns geht es darum zu zeigen, was in unserer Umwelt alles lebt und wächst und welche ökologischen Zusammenhänge es gibt. Wer das schon von klein auf lernt, wird es auch später wertschätzen und bereit sein, es zu schützen“, erklärt Biologie-Professorin Dr. Klaudia Witte, die die Veranstaltung zusammen mit ihrem Mitarbeiter Dr. Urs Gießelmann organisiert hatte.

Kinder, die alle 14 Stationen besucht und alle Aufgaben erfolgreich absolviert hatten, bekamen am Ende eine Urkunde ausgehändigt. Sie durften außerdem an einer Verlosung teilnehmen. Groß und Klein konnten sich in der Alten Schule im Ortskern von Holzhausen bei Kaffee und Kuchen erholen und das Erlebte Revue passieren lassen. Prof. Witte und ihr Team möchten auch im kommenden Jahr wieder einen „Tag der Biologischen Vielfalt“ veranstalten – dann erneut an einem anderen Ort in Siegen-Wittgenstein. „Es gibt im Kreisgebiet noch jede Menge spannende und außergewöhnliche Naturräume. Wir werden uns in Ruhe umschauen und dann ein Konzept für 2019 überlegen“, sagt Klaudia Witte.

Hintergrund
Veranstaltet wird der „Tag der Biologischen Vielfalt“ vom Institut für Biologie der Uni Siegen zusammen mit der NRW-Stiftung, der Biologischen Station Siegen-Wittgenstein, dem NABU Siegen-Wittgenstein, dem Kreis Siegen-Wittgenstein und dem BUND. In diesem Jahr waren auch der Pomologen-Verein, der Kreisimkerverein Siegerland und der Heimatverein Holzhausen an der Organisation beteiligt. Der Tag wird von der NRW-Stiftung finanziell unterstützt, in diesem Jahr mit mehr als 2.500 Euro.

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Eröffneten den 2. "Tag der Biologischen Vielfalt" (v.l.): Landrat Andreas Müller, Ulrich Krumm (Vorsitzender des Heimatvereins Holzhausen), Bärbel Gelling (BUND), Ulrich Banken (BUND), Reimund Ditsche (NRW-Stiftung), Eva Lisges (NABU Siegen-Wittgenstein), Christiane Stötzel-Ditsche (NRW-Stiftung), Ursula Siebel (Biologische Station Siegen-Wittgenstein), Prof. Dr. Klaudia Witte (Uni Siegen), Christoph Ewers (Bürgermeister von Burbach) und Michael Gertz (Untere Landschaftsbehörde). Leider nicht mit auf dem Foto ist Mitorganisator Dr. Urs Gießelmann (Uni Siegen).

 
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