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Erst virtuell, dann real

Beim 8. Bautag der Universität Siegen drehte sich alles um die Verbesserung der Planung, des Baus und der Bewirtschaftung von Gebäuden.

Auf einer Baustelle müssen viele Parteien miteinander zusammenarbeiten, um am Ende das gemeinsame Projekt erfolgreich abschließen zu können. Dafür werden die Bau- und Instandhaltungsprozesse zunehmend virtualisiert. Im Optimalfall erhält man so einen „digitalen Zwilling“, also ein Modell des geplanten Vorhabens. Auf das Modell können alle Beteiligten zugreifen – ein Modelliersystem sowohl für ArchitektInnen als auch für IngenieurInnen und GebäudetechnikerInnen. Genau darum ging es beim 8. Siegener Bautag: Die Virtualisierung der Bauprozesse. Außerdem haben die AbsolventInnen der besten Abschlussarbeiten ihre Werke vorgestellt und der Förderverein für Architektur und Bauingenieurwesen verlieh den Förderpreis.

ExpertInnen aus Deutschland und Norwegen gestalteten den Siegener Bautag und vermittelten so Einblicke in das Ziel der Baubranche: Erst virtuell, dann real. Unter den Gästen waren Studierende, Dozierende, Vereinsmitglieder und VertreterInnen der freien Marktwirtschaft, zum Beispiel aus Architekturbüros. „Wir forschen nicht nur, wir setzen auch um. Einen Nutzen daran haben viele: Die mittelständische Industrie aber auch Behörden benötigen entsprechenden Modelliersysteme“, erklärte Prof. Michael Lenhart (Department Architektur). Mit Hilfe einer einheitlichen Schnittstelle solle die Planungssicherheit von Bauwerken und Infrastruktureinrichtungen gewährleistet werden, um Verzögerungen oder Probleme zu verhindern. Lenhart: „Nicht so, wie beim Berliner Flughafen“.

Auf dem Bautag zeichnete der Förderverein für Architektur und Bauingenieurwesen an der Universität Siegen vier KandidatInnen für ihre herausragenden Abschlussarbeiten aus: Ramona Bottenberg überzeugte mit dem Thema „Uni kommt in die Stadt – Bibliothek der Fakultäten“. Julian Wachsmann stellte ein virtuell begehbares Museum vor. Der Name der Arbeit: „Virtual Heritage“ (Virtuelles Erbe). Felix Soltaus Arbeit beschäftigt sich mit der Simulation, wie mit Hilfe von Vegetation an Dämmen Wasserwellen gedämpft werden können. Tom Mönig wurde ausgezeichnet für seine „Charakterisierung der Orientierung von Stahlfasern in Beton durch Ultraschallmessung“.

Der Bautag liefert einmal im Jahr AkteurInnen der Bauindustrie eine Plattform, um sich zu informieren und gemeinsam mit der Hochschule Probleme zu diskutieren. „Wir haben eine internationale Ausrichtung, wobei wir die Zusammenarbeit mit regionalen Akteuren schätzen“, erklärte Prof. Lenhart. Der Bautag ist eine Veranstaltung der Universität Siegen und wird unterstützt durch den Förderverein für Architektur und Bauingenieurwesen an der Universität Siegen.

 
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