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Erfolgreiche Wege ins Studium

Klaus Kaiser vom NRW-Wissenschaftsministerium hat sich an der Universität Siegen über Projekte für Neuzugewanderte informiert.

Der Parlamentarische Staatssekretär Klaus Kaiser vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft (MKW) des Landes Nordrhein-Westfalen hat die Universität Siegen besucht. Dort stellten Projektverantwortliche und Geflüchtete die Angebote der Hochschule für Neuzugewanderte vor. Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) fördert aus Mitteln des MKW mit dem Programm „NRWege ins Studium“ seit Januar 2017 die Integration von Neuzugewanderten und stellt dafür für alle NRW-Hochschulen insgesamt bis zu 30 Millionen Euro zur Verfügung. An der Uni Siegen ist durch die finanziellen Mittel das Programm „Vorstudium für Neuzugewanderte“ etabliert worden. Es unterstützt Neuzugewanderte bei dem Weg ins Studium.

Im Programm lernen Neuzugewanderte in ein bis drei Semestern Deutsch, können in Vorlesungen reinschnuppern und beispielsweise am Study-Buddy-Programm teilnehmen, einer Art Mentoring-Programm. Durch das Programm für Neuzugewanderte werden studieninteressierte AusländerInnen von der Bewerbung bis zum erfolgreichen Abschluss des Bachelor- oder Masterstudiums begleitet. „Ohne die Fördergelder des Landes und des DAAD wäre das alles nicht möglich“, betonte Prof. Dr. Michael Bongardt, Prorektor für Studium, Lehre, Lehrerbildung an der Uni Siegen.

Christian Gerhus, Koordinator des Programms, kennt alle Vorstudierenden persönlich. „Der Weg ins Studium ist nicht immer einfach“, erklärte er beim Treffen mit Klaus Kaiser. Oft fehlten die nötigen Deutschkenntnisse. Dafür sind qualifizierte DeutschlehrerInnen und AssistentInnen in der Abteilung STARTING der Uni Siegen eingestellt worden. Teilweise fehlten auch Zeugnisse oder wichtige Dokumente. Hinzu kämen bürokratische Hürden wie Wohnsitzauflagen. „Es ist schon ein Akt, wenn jemand von Wilnsdorf nach Siegen umziehen möchte. Stellen Sie sich mal vor, wie schwierig es ist, wenn man in einem anderen Bundesland studieren möchte.“ Gerhus und seine KollegInnen beraten alle Interessierten und versuchen, ihnen ein Studium zu ermöglichen.

Bisher haben 259 Personen das Vorstudium begonnen, 57 davon haben ein Fachstudium aufgenommen. Die ersten Studierenden stehen mittlerweile kurz vor ihrem Abschluss. Einer von ihnen ist Majdi Bido, der dem Parlamentarischen Staatssekretär Klaus Kaiser seine Erfahrungen in Siegen schilderte: Als Bido 2015 aus Syrien nach Siegen kam, fing er gleich an Deutsch zu lernen. Als die Notunterkunft an der Uni Siegen eröffnete, war er einer der Helfer. „Ich wollte unterstützen, wo ich konnte. Ich habe zum Beispiel meine Sprachkenntnisse angeboten, um zu übersetzen.“ Schon ein Jahr später sprach Bido so gut Deutsch, dass er sein Masterstudium der Wirtschaftsinformatik an der Uni Siegen beginnen konnte. Seinen Bachelorabschluss hatte er in Syrien gemacht. Seit 2017 arbeitet er neben dem Studium als Projektassistent beim „Vorstudium für Neuzugewanderte“ und engagiert sich darüber hinaus ehrenamtlich. „Ich weiß noch ganz genau, welche Probleme ich am Anfang in Deutschland hatte. In der Zwischenzeit habe ich viel gelernt und möchte anderen Neuzugewanderten helfen. Sie müssen ja nicht dieselben Fehler machen wie ich damals.“

"Das deutsche Ausbildungssystem bietet viele Möglichkeiten – seien es verschiedene Schulabschlüsse oder Studienzugangsberechtigungen", sagte Klaus Kaiser. "Dadurch kann es bisweilen aber unübersichtlich oder sogar verwirrend wirken. Es ist daher wichtig zu wissen, an wen man sich mit Fragen wenden kann. Und es ist elementar Übersetzungsarbeit zu leisten, nicht nur für Studieninteressierte, sondern auch für deren Eltern.“

Das konnte Tasneem Ghazzawi bestätigen. Ihre Eltern wollten ursprünglich, dass sie Medizin studiert. Sie selbst interessierte sich aber viel mehr für Informatik. Zum Beratungsgespräch brachte sie deshalb ihre Eltern mit. Majdi Bido übersetzte die Informationen ins Arabische und am Ende stand für alle fest: Die 21-jährige Syrerin wird an der Uni Siegen Informatik mit Schwerpunkt Medizinischer Informatik studieren.

Neben der Studienberatung und dem Vorstudium begleiten die KollegInnen im Programm die Studierenden auch während des Studiums. Egal ob es um Studienfinanzierung, Studienorganisation oder die berufliche Orientierung geht – Christian Gerhus und sein Team unterstützen. Neben der Arbeit innerhalb der Uni gehen sie zum Beispiel auch in Schulen, um zugewanderte Jugendliche dort über Studienmöglichkeiten zu informieren.

Nach den Vorstellungen der Projektbeteiligten und der Geflüchteten selbst, schmiedeten unter anderem Klaus Kaiser und Katharina Fourier, Leiterin des Referats Hochschulprogramme für Flüchtlinge beim Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD), mit den Anwesenden Pläne für die Zukunft.

Ansprechpartner
Christian Gerhus
Koordinator Uni-Start für Neuzugewanderte   
christian.gerhus@zv.uni-siegen.de   
0271 740-5090

 
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