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Doppelerfolg in der Lehrerbildung

Die Universität Siegen hat sich mit einem Einzel- und einem Verbundprojekt beim Bund-Länderprogramm „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ beworben. Beide Projekte haben den Förder-Zuschlag erhalten.

Wie können angehende Berufskolleg-LehrerInnen im Studium noch besser auf die spätere Berufspraxis vorbereitet werden? Das möchten WissenschaftlerInnen der Universität Siegen im Projekt „Faktur – Manufaktur Lehrerbildung Berufskolleg“ untersuchen. Ziel ist es, eine neue qualitätsorientierte Studienstruktur zu entwickeln und zu erproben: reale Arbeitsanforderungen an Berufskollegs sollen dabei von den Studierenden in Fallstudien aufgearbeitet werden. Bund und Länder fördern das Projekt über die „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ mit knapp einer Millionen Euro, Start ist im März 2020. Eine weitere Förderzusage gab es für ein Verbundprojekt, an dem die Universität Siegen gemeinsam mit elf weiteren Hochschulen beteiligt ist. Gemeinsam forschen sie zum Thema „Digitalisierung in Schule und Unterricht“.

Qualität der Lehrerbildung weiter steigern

„Dass beide eingereichten Projekte bewilligt wurden, ist ein großer Erfolg, zu dem ich allen Beteiligten herzlich gratuliere. Die Lehrerbildung hat an der Universität Siegen eine lange Tradition und einen hohen Stellenwert. Mit der nun genehmigten Förderung können wir die Qualität der Lehrerbildung – gerade auch im Bereich der Berufskollegs – noch weiter steigern. Davon profitieren nicht nur die Studierenden, sondern das kommt auch ganz unmittelbar der Region zugute“, sagte Prof. Dr. Michael Bongardt, Prorektor für Lehre und Lehrerbildung an der Uni Siegen.

Ein fallorientiertes Studium wie es im Projekt „Faktur“ für das Lehramt an Berufskollegs geplant ist, soll den Studierenden dabei helfen, Theorie und Praxis besser miteinander zu verzahnen, sagt Projektleiterin Ulrike Buchmann, Professorin für Berufs- und Wirtschaftspädagogik der Universität Siegen: „Wir bilden in unserem Studienmodell für das Lehramt an Berufskollegs auch junge Menschen aus, die zuvor ein fachbezogenes Masterstudium an einer Fachhochschule absolviert haben - zum Beispiel in Elektrotechnik oder Maschinenbau. Die nötigen erziehungswissenschaftlichen und fachdidaktischen Inhalte werden dann an der Uni Siegen studiert und dabei innovativ miteinander verzahnt. Unser Ziel ist es, über Fallstudien den Grad der Professionalisierung im pädagogischen Handeln zu erhöhen.“

Studium soll sich an Fallstudien orientieren

Das Studium soll außerdem stärker an die Realität in den Berufskollegs angepasst werden. Dort wird bereits seit Ende der 1990er Jahre in fächerübergreifenden „Lernfeldern“ unterrichtet. „Wir möchten die angehenden Lehrerinnen und Lehrer darauf vorbereiten, indem sich auch das Studium weniger an Fächern, sondern eben stärker an konkreten ‚Fällen‘ orientiert“, sagt Prof. Dr. Ralph Dreher vom Lehrstuhl für „Technik und ihre Didaktik am Berufskolleg“, der das Projekt gemeinsam mit Buchmann leitet.

Ein möglicher „Fall“ im Masterstudium könnte „die Effektivität von Verbrennungsmotoren“ sein. Die Studierenden diskutieren und rekonstruieren den Fall unter Berücksichtigung erziehungswissenschaftlicher, technischer, ökologischer, ökonomischer und sozialer Zusammenhänge. Sie suchen – wissenschaftlich rückbezogen – nach Mustern und alternativen Lösungsmöglichkeiten. Wie können LehrerInnen zum Beispiel damit umgehen, wenn sich Schülerinnen und Schüler bestimmten Zusammenhängen verweigern? Was könnten die Gründe für eine solche Abwehrhaltung sein und wie lässt sich darauf reagieren? „Solche Handlungsprobleme aus der Praxis möchten wir mit Hilfe wissenschaftlicher Erkenntnisse und Methodik in einem interdisziplinären Arbeitsbündnis bearbeiten und den Studierenden das Rüstzeug an die Hand geben, die unterschiedlichsten Herausforderungen im Schulalltag professionell zu meistern“, sagt Buchmann.

Zustimmung auch für Verbundprojekt

Die Universität Siegen ist neben diesem Projekt auch an dem Verbundprojekt „ComeIn: Communities of Practice NRW – für eine innovative Lehrerbildung“ beteiligt. Alle zwölf NRW-Hochschulen, die angehende Lehrkräfte ausbilden, haben sich dazu zusammengeschlossen. Gemeinsam möchten sie erforschen, wie Digitalisierung in Schule und Unterricht sinnvoll genutzt werden kann, welche Kompetenzen LehrerInnen dazu benötigen – und wie diese in Aus- und Fortbildung vermittelt werden können. Das Gemeinschaftsprojekt wird von der Qualitätsoffensive Lehrerbildung mit 6,2 Mio. Euro gefördert und läuft von 2020 bis 2023.

Hintergrund:
Insgesamt profitieren 64 Hochschulen von der zusätzlichen Förderrunde in der „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“. 2018 hatte die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) von Bund und Ländern beschlossen, die Offensive um eine neue Förderrunde zu ergänzen: für Projekte mit den Schwerpunkten „Digitalisierung in der Lehrerbildung“ und/oder „Lehrerbildung für die beruflichen Schulen“ stehen insgesamt 79 Millionen Euro zur Verfügung. Weitere Informationen unter www.qualitaetsoffensive-lehrerbildung.de

Kontakt:
Projektleiterin Prof. Dr. Ulrike Buchmann (Berufs- und Wirtschaftspädagogik)
E-Mail: ulrike.buchmann@uni-siegen.de
Tel.: 0271 740 2685

Projektleiter Prof. Dr. Ralph Dreher
E-Mail: dreher.tvd@uni-siegen.de
Tel.: 0271 740 4010

 
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