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Mehr Teilhabe für Menschen mit Behinderungen in Afrika

Das Zentrum für Planung und Evaluation Sozialer Dienste (ZPE) der Universität Siegen hat das Kooperationsprojekt der Afrikanischen Union zur Umsetzung der Rechte von Menschen mit Behinderungen evaluiert.

„Volle Teilhabe, Gleichberechtigung und Selbstbestimmung für Menschen mit Behinderungen in Afrika“ – so lauten die Ziele, die sich die Afrikanische Union (AU) gesetzt hat. Seit 2010 arbeitet die Afrikanische Union gemeinsam mit den Mitgliedsstaaten daran, diese Ziele umzusetzen, unter anderem durch einen kontinentalen Aktionsplan und ein Menschenrechtsprotokoll zu den Rechten von Menschen mit Behinderungen. Im Rahmen eines Kooperationsprojekts wurde die AU dabei durch das Außenministerium Finnlands und das deutsche Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) unterstützt. Das Zentrum für Planung und Evaluation Sozialer Dienste (ZPE) der Universität Siegen hat kürzlich die zweite Phase des Kooperationsprojektes evaluiert. „Genau wie in Deutschland und ganz Europa, stellt die UN-Behindertenrechtskonvention auch in Afrika Staaten vor neue Herausforderungen, wenn es darum geht, die Rechte von Menschen mit Behinderungen umzusetzen und die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderungen in allen Lebensbereichen aktiv zu befördern“, erklärt Lars Wissenbach vom ZPE, der die Evaluierung leitete. „Dabei können das gemeinsame und gegenseitige Lernen innerhalb von Staatengemeinschaften sowie gemeinsame politische und strategische Ziele eine wichtige Rolle spielen.“   

Eine der Pilotmaßnahmen der AU sah den engen Austausch und die gegenseitige Beratung sogenannter „Schwesterstaaten“ vor. Namibia und Botswana arbeiteten eng zusammen, sowie Senegal und Guinea. Gemeinsam beleuchteten sie die jeweils nationalen Bemühungen, die Rechte von Menschen mit Behinderungen umzusetzen, und vereinbarten anschließend konkrete Maßnahmen. „Für die Pilotaktivitäten in den ‚Schwesterstaaten‘ liegen nun konkrete Maßnahmenpläne vor, deren Umsetzung allerdings noch aussteht“, erzählt Wissenbach. Dennoch gäbe es bereits jetzt vielversprechende Aktivitäten, wie zum Beispiel eine Kooperation von Hochschulen in Guinea und Senegal zum Thema Behinderung oder eine neue nationale Strategie zur Inklusion von Menschen mit Behinderungen in Botswana, die unter Einbeziehung der Erfahrungen und Expertise aus Namibia entwickelt wird. Das ZPE der Uni Siegen untersuchte nun die Umsetzung von Maßnahmen des Kooperationsprojektes wie das Peer-Beratungsmodell durch Dokumentanalyse, ExpertInneninterviews und Onlinebefragungen. Im Falle der „Schwesterstaaten“ beurteilten alle beteiligten Akteure, dass das vielversprechende Modell weitergeführt werden sollte.

Ein weiteres Maßnahmenpaket der AU sah die Sensibilisierung und Fortbildung von über 300 hochrangigen RegierungsvertreterInnen zur Umsetzung der Rechte von Menschen mit Behinderungen vor. Die Befragungen durch das ZPE zeigten im Anschluss, dass aus den Sensibilisierungs- und Fortbildungsformaten neue Austauschnetzwerke entstanden sind und auch erste Planungen für die Umsetzung konkreter Maßnahmen entwickelt wurden.   

Umgesetzt wurde das Projekt mit dem Titel „Unterstützung der Inklusion von Menschen mit Behinderungen in der Afrikanischen Union“ durch die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) in Kooperation mit dem ‚Department of Social Affairs‘ der Kommission der Afrikanischen Union. Die GIZ wiederum hatte das ZPE der Uni Siegen beauftragt, die zweite Projektphase von März 2017 bis Juni 2019 zu evaluieren und Empfehlungen für ein Folgeprojekt zu erarbeiten.

Kontakt
Lars Wissenbach, Universität Siegen
Telefon: 0271-740 4353
E-Mail: lars.wissenbach@uni-siegen.de

 
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