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Uni und Industrie produzieren Zukunft

Reallabor für Forschung, Entwicklung und neueste Produktionstechnik entsteht an einem neuen Standort in Buschhütten.

In rund 130 Jahre alten Fabrikhallen auf dem Gelände der Firma Achenbach Buschhütten soll in Kürze Zukunft produziert werden. Am 5. September ist das Kooperationsprojekt zwischen der Universität Siegen (Prof. Dr. Peter Burggräf, Lehrstuhl International Production Engineering and Management), der RWTH Aachen (Prof. Dr. Günther Schuh, Werkzeugmaschinenlabor), Achenbach Buschhütten und weiteren Partnern im Rahmen eines Festakts gestartet. Entstehen wird ein moderner Standort mit innovativer Infrastruktur. Kern des 5.000 Quadratmeter großen Areals wird die Smarte Demonstrationsfabrik Siegen (SDFS) sein – 120 Meter lang und 16 Meter hoch. Die Idee dahinter: Forschung und Lehre sollen in einer realen Produktionsumgebung erlebbar werden.

Initiatoren des Projekts mit dem Slogan „Wir produzieren. Zukunft“ sind Prof. Burggräf, Inhaber des Lehrstuhls „International Production Engineering and Management“ (IPEM) der Uni Siegen und Axel Barten, Geschäftsführender Gesellschafter der Firma Achenbach Buschhütten. Dazu unterzeichneten Uni-Kanzler Ulf Richter und Axel Barten den Mietvertrag. Prof. Dr. Andreas Pinkwart, Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie NRW, sagte in einer Videobotschaft: „Die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft ist von großer Bedeutung. Im Siegerland hat man das schon lange erkannt. Durch die Herausforderungen der Digitalisierung wird der Austausch noch wichtiger.“

Das Projekt umfasst vier Säulen:

  • Forschung: Die Smarte Demonstrationsfabrik Siegen (SDFS) ist der Kern des Projekts, ein Labor für Forschung, Entwicklung und Demonstration der neuesten Produktionstechnik. Hier wird es nicht nur Seminar- und Büroräume geben. Es sollen Produkte unter realen Bedingungen hergestellt werden, die in den Handel gelangen.
  • Lehre: Prof. Burggräf und das Team seines Lehrstuhls werden den neuen Standort beziehen. Die Studierenden des neuen Master-Studiengangs „International Production Engineering and Management“ (IPEM) werden hier Teile des Studiums absolvieren. Anhand der Demofabrik könne eine wesentlich praxisnähere und aktuellere Lehre ermöglicht werden und die Studierenden könnten besser auf das Berufsleben vorbereitet werden, erklärte Prof. Burggräf.
  • Kooperationen: Das Werkzeugmaschinenlabor (WZL) der RWTH Aachen, geleitet von Prof. Schuh, wird eine eigene Fläche anmieten. Neben der SDFS und Achenbach werden auf dem Gelände weitere Unternehmen und Institute ansässig, sodass sich vielfältige Partner mit ihren jeweiligen Erfahrungsschätzen und Motivationen zu einem starken Netzwerk verbinden, das vom gegenseitigen Austausch und den erzielten Synergien profitiert. Partner ist bereits die Firma Carl Cloos Schweißtechnik, gefertigt werden Teile für das Elektroauto „e.GO Life“.
  • Ausbildung: Entstehen wird die „Smarte Lernfabrik Achenbach Buschhütten“ (SLAB) – eine Lehrwerkstatt, die modernsten Ansprüchen entspricht. Achenbach Buschhütten arbeitet für das Ausbildungskonzept mit dem Lehrstuhl für Technikdidaktik (Prof. Dr. Ralph Dreher) der Universität Siegen zusammen. „Wir haben hier ein ideales Umfeld für moderne Aus- und Weiterbildung für die Fachkräfte von morgen“, betonte Axel Barten.

Die Sanierung der Gebäude hat zum Teil bereits begonnen, der Start des Umbaus steht kurz bevor. Die Pläne von Architekt Florian Hoogen sehen vor, die ehemalige Gießereifabrikhalle unter Erhalt aller architektonischer Schätze zu entkernen, um sie im Anschluss in einer Kombination aus Industriekultur und modernem Interieur für die neue Verwendung herzurichten.

Profitieren sollen durch den neuen Standort Forschung, Lehre und Industrie gleichermaßen. In einem lebendigen Labor, in dem Hochschulinstitute und Industrie zusammenarbeiten, wird anhand von echten Prozessen die Produktion der Zukunft erforscht. Die neu gewonnenen Erkenntnisse kommen direkt den regionalen Unternehmen zugute, die sich von den Forschungsteams beraten lassen können. „Wir müssen unbedingt die Autonomie der Wissenschaft bewahren, die Synergie-Effekte durch die Industrie-Kooperationen aber nutzen, und zwar zum Wohle der Gesellschaft“, sagte Prof. Dr. Holger Burckhart, Rektor der Universität Siegen.

Bereits 2018 wurde ein Kooperationsvertrag der Universität Siegen und der RWTH Aachen unterzeichnet. Der Vorteil: Die Hochschulen können praxisnah erforschen, wie sich zum Beispiel Daten und Erfahrungen von einem zum anderen Standort übertragen lassen – die sogenannte horizontale Vernetzung zwischen Produktionsstätten. Diese Art der Forschung ist bisher einmalig in Deutschland. „Ohne Netzwerke gibt es keine Erfolge“, brachte Prof. Dr. Dr. Ulrich Rüdiger, Rektor der RWTH Aachen, den Gedanken der Kooperation auf den Punkt.

 
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