Erfolg beim Wettbewerb EXIST-Potentiale
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie fördert an der Universität Siegen das Projekt „ventUS“ zur Unterstützung von Unternehmensgründungen mit insgesamt 1,8 Millionen Euro.
Großer Erfolg für die Universität Siegen: Ihr Antrag zur Unterstützung von Unternehmensgründungen gehört zu den Gewinnern des bundesweiten Wettbewerbs EXIST-Potentiale. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWI) hatte den Wettbewerb ausgeschrieben, um innovative akademische Gründungsaktivitäten an Hochschulen auszubauen und so eine nachhaltige Gründungsdynamik anzustoßen. 220 Hochschulen und Universitäten aus allen Bundesländern hatten sich an dem Wettbewerb beteiligt. 144 Projekte wurden von externen Experten-Jurys zur Förderung ausgewählt. Die Universität Siegen hatte sich mit dem Projekt „ventUS – Business Venturing an der Universität Siegen“ beworben. Es soll im April 2020 starten und wird mit 1,8 Millionen Euro gefördert.
„Dass wir mit unserem Projekt erfolgreich waren, freut uns sehr. Wir möchten die Förderung nutzen, um die Gründungskultur an der Universität Siegen noch weiter zu stärken und die Zahl der Ausgründungen zu erhöhen. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der engen Kooperation mit Unternehmen und Institutionen in der Region“, sagte Dr. Jens Jacobs von der universitären Transferstelle Connect.US, der die Förderurkunde für das Siegener Projektteam in Berlin entgegennahm. Uni-Rektor Prof. Dr. Holger Burckhart würdigte die Teamleistung: „Ich danke der Projektleiterin Prof. Dr. Hanna Schramm-Klein, Dr. Jens Jacobs, Prof. Dr. Guiseppe Strina und allen, die an dem Antrag beteiligt waren. Das ist ein toller Erfolg“.
„Das ist eine große Chance, nicht nur für die Universität sondern für die gesamte Region. Gemeinsam können wir zu einer Vorzeigeregion werden indem wir den etablierten Mittelstand in der Region mit den neu entstehenden Start-ups intelligent vernetzen. Zur erfolgreichen Einwerbung hat auch die sehr ausgewiesene Mittelstands- und Entrepreneurship-Forschung der Universität beigetragen. Als Ergebnis unserer Profilierungsaktivitäten arbeiten mittlerweile sechs international hoch angesehene Kolleginnen“, sagte Prof. Dr. Volker Wulf, Prorektor für Digitales und Regionales. Um Siegen bis zum Jahr 2030 zu einem „Gründungs-Hotspot“ zu machen, ist im Rahmen von „ventUS“ ein ganzes Bündel an Maßnahmen geplant. Eine Kommunikationskampagne soll universitätsweit auf das Gründungsthema aufmerksam machen und über Unterstützungsangebote für GründerInnen informieren. Auch in der Lehre soll das Thema noch stärker aufgegriffen werden. Zusätzlich wird durch das Projekt im Gründerbüro ein Gründungs-Scout finanziert, der Gründungsideen frühzeitig erkennen und betreuen soll. Der Gründungs-Scout arbeitet dabei eng mit den universitären Einrichtungen, erfahrenen GründerInnen und Unternehmen in der Region zusammen.
Unterstützungsformate, die es an der Universität bereits gibt, wird das Projektteam ausbauen und schärfen. So soll das Gründerbüro als zentrale Anlaufstelle unter anderem für Maßnahmen zur Qualifizierung und zum Coaching von GründerInnen ausgebaut werden. Neben zusätzlichen MitarbeiterInnen der Universität werden hier künftig verstärkt auch externe ExpertInnen eingebunden: beispielsweise erfolgreiche Start-Up-UnternehmerInnen, VertreterInnen des regionalen Mittelstands sowie Alumni der Universität, die selbst ein Unternehmen gegründet haben. ProfessorInnen, wissenschaftliche MitarbeiterInnen und Studierende, die sich in der Gründungsphase befinden, können sich außerdem für verschiedene Programme bewerben. Im „Inkubator-Programm“ bekommen sie kostenlos Räume und Infrastruktur zur Verfügung gestellt. Im darauf aufbauenden „Akzelerator-Programm“ werden die GründerInnen gezielt mit Investoren und mittelständischen Unternehmen zusammengebracht, um den Markteintritt und das Wachstum ihres Unternehmens zu beschleunigen. Darüber hinaus soll an der Universität ein so genannter „CoWorking Space“ eingerichtet werden, in dem Angehörige der Universität, der Start-up-Szene sowie der regionalen und überregionalen Wirtschaft gemeinsam an der Verwirklichung neuer Ideen arbeiten.
„Im Dreiländereck Nordrhein-Westfalen, Hessen und Rheinland-Pfalz stößt unser Projekt auf große Unterstützung“, freut sich Mitinitiator Jacobs. Mehr als 60 Unternehmen und Institutionen aus der Region haben bereits entsprechende Absichtserklärungen unterzeichnet, darunter Weltmarktführer wie Rittal, Gayko, Achenbach Buschhütten oder die Georg Maschinenfabrik, universitäre Ausgründungen wie statmath oder invers, die Sparkasse Siegen, die Kreise Siegen-Wittgenstein und Altenkirchen, der Lahn-Dill-Kreis und die Initiative Startpunkt 57. Auch die gerade unterzeichnete Kooperation mit dem Hightech-Zentrum „SUMMIT“ ist Grundlage des „ventUS“-Projektes.
Hintergrund:
Die Universität Siegen war bereits in der ersten Phase (Konzept-Phase) des EXIST-Potentiale-Wettbewerbs erfolgreich gewesen und hatte eine Förderung in Höhe von 100.000 Euro erhalten, um den Projektantrag zu erstellen. An dem Antrag waren sieben MitarbeiterInnen und verschiedene Lehrstühle der Betriebswirtschaftslehre beteiligt: Neben Prof. Dr. Hanna Schramm-Klein und Prof. Dr. Guiseppe Strina zählen dazu Prof. Dr. Petra Moog, Prof. Dr. Friederike Welter, Prof. Dr. Martin Hill, Prof. Dr. Arndt Werner sowie Prof. Dr. Peter Burggräf (International Production Engineering and Management, Fakultät IV).
Dr. Sabine Hepperle vom BMWI überreichte Dr. Jens Jacobs von der Universität Siegen in Berlin die Förderurkunde.