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Ausstellung zum Schloss-Jubiläum eröffnet

In der Teilbibliothek Unteres Schloss der Universität Siegen ist jetzt die Ausstellung „Bilder machen Geschichte“ eröffnet worden. Anlass ist das Jubiläum „300 Jahre Unteres Schloss“.

Das Untere Schloss in Siegen feiert in diesem Jahr seinen 300. Geburtstag. Die Universität Siegen zeigt aus diesem Anlass in der Ausstellung_US_web1Teilbibliothek am Campus Unteres Schloss die Ausstellung „Bilder machen Geschichte“. Im Mittelpunkt stehen dabei zwei Bilder des Vater-Sohn-Künstlerduos Jakob und Wilhelm Scheiner. Die beiden gebürtigen Siegener stellten das Untere Schloss jeweils zu unterschiedlichen Zeiten und aus verschiedenen Perspektiven dar. Beide Ansichten wurden für die Ausstellung auf große Wandbehänge gebracht. In Vitrinen dokumentieren Fotos und Dokumente, welchen Einfluss die Scheiner-Bilder auf die Identität und die städtebauliche Entwicklung in Siegen hatten. Die Ausstellung ist Ergebnis eines Projektseminars des Faches Kunst der Universität Siegen und läuft noch bis zum 18. März 2020.

„Das Untere Schloss ist für die Stadt und die Universität Siegen ein besonderes Gebäude. Ich freue mich sehr, dass wir mit unserer Ausstellung den Auftakt zum Jubiläumsjahr 2020 gestalten dürfen“, sagte der Leiter der Universitätsbibliothek, Dr. Jochen Johannsen, bei der Eröffnung. Prof. Dr. Joseph Imorde, der die Ausstellung zusammen mit Studierenden auf die Beine gestellt hatte, dankte allen Beteiligten sowie dem Stadtarchiv, dem Siegerlandmuseum und der Universitätsbibliothek, die das Material zur Verfügung gestellt hatten: „Darunter befinden sich sehr interessante Dokumente, wie zum Beispiel frühe Aufnahmen des Siegener Fotografen Heinrich Schmeck, die bisher noch nicht im Rahmen einer Ausstellung bearbeitet wurden. Damit zu arbeiten war sehr spannend und hat auch zu provokanten Thesen geführt.“

Die Ansichten von Jakob und Wilhelm Scheiner betonen in sehr unterschiedlicher Weise die Sonderrolle, die das Untere Schloss in der Geschichte der Stadt Siegen gespielt hat. Der Bau des Schlosses lässt sich vereinfacht als Rahmung der vom Fürsten Johann Moritz geplanten und von dem niederländischen Architekten Maurits Post entworfenen und 1669 fertiggestellten zentralen Familiengrablege der protestantischen Linie des Hauses Nassau-Siegen verstehen. Die Exklusivität des sich gegenüber der Stadt abschließenden Komplexes unterstreicht bis heute den ursprünglich memorialen Charakter der Anlage.

Ausstellung_US_web3Der sogenannte „Scheiner-Blick“ von Jakob Scheiner zeigt den Unteren Siegberg mit der alten Siegbrücke, der Martinikirche und dem Unteren Schloss um das Jahr 1850. Es handelt sich um eine idealisierte Ansicht, die schon damals nicht der Wirklichkeit entsprach. Dreiundzwanzig Jahre später erstellte sein Sohn Wilhelm Scheiner eine Rekonstruktion des Unteren Schlosses um 1720. Der Schlossplatz und die Schlossgebäude sind darauf aus der Vogelperspektive zu sehen, der Komplex nimmt im Vergleich zum städtischen Leben drum herum viel Raum ein und ist komplett davon abgeschlossen. In seiner Präsenz überbietet das Untere Schloss in der Darstellung sogar das Obere Schloss. Beide Ansichten inszenieren damit Blicke hinein in eine vermeintlich bessere Vergangenheit und reagieren auf architektonische und städtebauliche Entwicklungen, die den urbanen Kontext und die architektonische Gestalt des Unteren Schloss im 19. und frühen 20. Jahrhundert stark veränderten. Es handelt sich in beiden Fällen um erfundene Traditionen. Dem Erfolg und der Wirkung dieser bildlichen Setzungen geht die Ausstellung nach und kontextualisiert die beiden Ansichten in Hinblick auf die gegenwärtige Nutzung des Unteren Schlosses durch die Universität Siegen.

Die Ausstellung „Bilder machen Geschichte“ bildet den Auftakt einer Veranstaltungsreihe, mit der Universität und die Stadt Siegen in Form von Ausstellungen und Vorträgen das Jubiläum des Unteren Schlosses wie auch dasjenige der Fürstengruft würdigen. Nächster Termin in dieser Reihe ist der 19. März mit einem Referat der Historikerin Elisabeth Nöhring zum Thema „Fürstengruft und Unteres Schloss: Zu den Bauprojekten des Johann Moritz Fürst zu Nassau-Siegen (1604 - 1679) in seiner Residenzstadt Siegen“. Vom 5. April bis zum 21. Juni ist die Ausstellung „300 Jahre Unteres Schloss Siegen“ im Siegerlandmuseum zu sehen.

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Eröffneten gemeinsam die Ausstellung: Prof. Dr. Joseph Imorde (l.) und Bibliotheksleiter Dr. Jochen Johannsen (r.).

 
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