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10 Jahre „FraMeS“ an der Uni Siegen

Das frauenspezifische Mentoring-Programm Siegen (FraMeS) feiert Jubiläum – Netzwerken diesmal mit Hilfe von virtuellen Formaten.

Ein kurzes Winken, ein Zunicken und Gespräche auf Abstand. Netzwerken geht eigentlich anders. Die Pandemie grätscht dazwischen. Und doch wollten die Organisatorinnen des Frauenspezifischen Mentorings Siegen (FraMeS) ihren Teilnehmerinnen eine angemessene Abschlussfeier bieten und die Neuen persönlich begrüßen. Immerhin ist es bereits der zehnte Jahrgang junger Wissenschaftlerinnen in dem Programm, das Mentoring, Training und Networking für Doktorandinnen, Postdoktorandinen und Juniorprofessorinnen anbietet. Und so arrangiert man sich bei der Jubiläumsfeier in der Haardter Berg Schule, zieht die Masken an und wieder ab und verzichtet bei der Übergabe der Zertifikate auf den obligatorischen Handschlag.

FraMeS-Koordinatorin Dr. Rebecca Weber freut sich, die Teilnehmerinnen vor Ort begrüßen zu können: „Wir haben es geschafft, in Corona-Zeiten auf virtuelle Formate auszuweichen und so das Zertifikat erfolgreich abschließen zu können.“ FraMeS steht seit 2010 für eine gezielte Karriere- und Personalentwicklung von hochqualifizierten Wissenschaftlerinnen aller Fakultäten der Universität Siegen. Das Mentoring-Programm soll dazu beitragen, den Anteil von Frauen in wissenschaftlichen Führungspositionen zu erhöhen. Der liegt bei den Professuren derzeit bei 25 Prozent und damit im bundesweiten Durchschnitt.

„Die Entwicklung in den vergangenen Jahren ist positiv, aber der Wissenschaftsbetrieb ist trotzdem immer noch männlich geprägt und es gibt strukturelle und persönliche Hürden für Frauen bei einer universitären Karriere zu überwinden“, betont Dr. Elisabeth Heinrich, Gleichstellungsbeauftragte der Uni Siegen. Als man vor zehn Jahren aus dem Innovationsfonds des NRW-Wissenschaftsministeriums Mittel bekam, um ein Projekt wie FraMeS aus der Taufe zu heben, „da haben wir nicht zu hoffen gewagt, dass das eine dauerhafte Einrichtung werden könnte“, so Heinrich. Aber FraMeS hat sich durchgesetzt, auch weil immer Nachwuchswissenschaftlerinnen da waren, die deutlich gemacht haben: Ein frauenspezifisches Mentoring ist wichtig.

Prof. Dr. Thomas Mannel, Prorektor für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs, beobachtet in seinem Fach, der Physik, einen leichten Anstieg beim Frauenanteil. „Aber mit der Höhe der Qualifikationsstufen werden es immer weniger.“ Handlungsbedarf sei also nach wie vor da. „Das Mentoring-Programm ist ein Instrument, auf das wir als Universität stolz sein können und das wir weiter nutzen und entwickeln müssen.“

Das sieht Prof. Dr. Birgitt Riegraf, die Präsidentin der Universität Paderborn und Professorin für Soziologie, genauso. Vor allem da die Uni Siegen mit Helge Pross, die hier von 1976 bis 1983 als Professorin für Soziologie lehrte, eine prominente Pionierin in Sachen Geschlechterforschung, aber auch bei der Bildung von Frauennetzwerken hatte. „Viele Professorinnen meiner Generation sehen in Helge Pross ein Vorbild - eine Frau, die sie zu ihren wissenschaftlichen Karrieren ermutigt hat“, so Riegraf in ihrem Gastvortrag.

Informelle Netzwerke seien nun mal nicht zu unterschätzen. „Es sind die subtilen Mechanismen und Rekrutierungsfaktoren, die Sie erkennen müssen“, erklärt die Soziologin ihren jungen Kolleginnen. Die Wissenschaft proklamiere stets, ein System zu sein, bei dem sich Leistung durchsetzt. „Aber das allein ist es nicht“, meint Riegraf. „Für eine wissenschaftliche Karriere brauchen Sie auch ein funktionierendes Netzwerk. Ohne das wird es nicht gehen.“

FraMeS setzt bei der Vernetzung an. Im Mittelpunkt des Programms steht das einjährige Mentoring-Tandem zwischen Mentee und Mentorin bzw. Mentor. Workshops bieten den Teilnehmerinnen hilfreiche Schlüsselqualifikationen für die berufliche Laufbahn und ein Rahmenprogramm zu karriererelevanten Themen ermöglicht weitere wertvolle Vernetzungsmöglichkeiten.

Die Absolventinnen des neunten FraMeS-Jahrgangs:
Lisa Bleckmann, Elsa Breit, Pia Brettschneider, Swaantje Brill, Jamie Lee Harder, Nino Joriadze, Irina Landrock, Kristina Lemmer, Frederike Oschinsky, Anna Pracht, Dr. Asli Telli.

Kontakt:
Dr. Rebecca Weber (FraMeS-Koordinatorin)
E-Mail: karriere.gleichstellung@uni-siegen.de
Tel.: 0271 740-3974

 

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Programm-Koordinatorin Dr. Rebecca Weber (rechts) und die Gleichstellungsbeauftragte der Universität, Dr. Elisabeth Heinrich (links), überreichten den anwesenden Absolventinnen des neunten FraMeS-Jahrgangs ihre Urkunden.

 
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