Gründungsaktivitäten in der Region
Welche Rolle kann die Universität bei der Unterstützung regionaler Gründungsaktivitäten spielen? Darüber hat Prof. Dr. Volker Wulf, Prorektor für Digitales und Regionales an der Universität Siegen, mit Gästen aus Wirtschaft und Wissenschaft diskutiert.
Welche Rolle kann die Universität bei der Unterstützung regionaler Gründungsaktivitäten spielen? Darüber hat Prof. Dr. Volker Wulf, Prorektor für Digitales und Regionales an der Universität Siegen, mit Gästen aus Wirtschaft und Wissenschaft diskutiert. „Wie können wir es schaffen, dass neue, interessante Unternehmen hier in der Region entstehen?“, fragte Wulf gleich zu Beginn der Veranstaltung in die Runde der TeilnehmerInnen auf dem Podium.
Die Veranstaltung fand aufgrund der Corona-Pandemie als Hybridformat statt, die DiskutantInnen trafen sich vor Ort im Forschungskolleg (FoKoS) der Universität Siegen. Bürgerinnen und Bürger konnten die Diskussion online verfolgen und Fragen stellen. Mehr als 50 ZuschauerInnen aus der Region und darüber hinaus hatten sich angemeldet.
Die beiden Gründer Uwe Latsch und Sabine Ullrich berichteten von ihren Erfahrungen. Latsch hat das automatisierte Car-Sharing erfunden und ist Gründer und CTO der INVERS GmbH. Er berichtete anschaulich von den Anfangsjahren seiner Firma, die im Jahr 1993 gegründet wurde. Dabei betonte er, dass der Erfolg der Gründung stark von regionalen Faktoren beeinflusst war. Neben persönlichen Netzwerken und Kontakten spielte auch die Forschungstransferstelle der Universität Siegen eine wichtige Rolle. Sie habe Kontakte hergestellt und dadurch seien auch die ersten KundInnen gekommen.
Sabine Ullrich verfolgt mit ihrer Initiative einen anderen Ansatz. Sie betreibt die Internetplattform „driewes – herumtreiben in der Region“, auf der sie die einzigartigen und spannenden Seiten der Region darstellen möchte. „Ich wollte mehr von Siegen zeigen, als dass das Wetter schlecht ist und Köln und Frankfurt in der Nähe sind“, sagte sie. Zudem plädierte sie dafür, junge Leute aktiv zu ermutigen erste Gründungsideen auch tatsächlich umzusetzen. Bei ihr habe es 18 Jahre nach dem Studium gedauert, bis sie sich getraut habe, eine eigene Firma zu gründen.
Von einem Zuschauer kam die Frage, welche Unterstützung sich die beiden GründerInnen gewünscht, sie aber nicht bekommen haben. Uwe Latsch hätte insbesondere in den ersten Gründungsjahren kostengünstige Hilfe bei Tätigkeiten brauchen können, die nicht zum Kern seiner Arbeit gehören, wie etwa Buchhaltung oder Finanzen.
Sabine Ullrich sagte, sie hätte sich gewünscht, dass es damals schon einen Pop-Up-Store gegeben hätte, wie ihn das 2019 eröffnete Gründerwerk der Sparkasse Siegen in der Oberstadt anbietet. Hier haben GründerInnen die Chance, ihre Produkte und Dienstleistungen zeitlich befristet zu testen, sich mit anderen Gründern zu vernetzen und Beratungsangebote in Anspruch zu nehmen. „Das wäre für mich als junge Frau attraktiv gewesen“, sagte sie.
Burkhard Braach ist Vorstandsmitglied der Sparkasse Siegen und Vorsitzender des Verwaltungsrates der GründerInneninitiative „Startpunkt57“. Er berichtete, welche Unterstützung es für GründerInnen in der Region bereits gibt. Dabei verwies er zum Beispiel auf den sparkasseneigenen Siegerlandfonds, der seit 1983 Risikokapital für besonders innovative Gründungsvorhaben zur Verfügung stellt. Der Siegerlandfonds sei die älteste Kapitalbeteiligungsgesellschaft einer deutschen Sparkasse. Er betonte auch die wichtige Arbeit der GründerInneninitiative „Startpunkt57“. Der Verein ist eine Anlaufstelle bei den Themen Gründung und Unternehmensnachfolge. Erfahrene Unternehmen und Institutionen aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft gehören der Initiative an.
Prof. Dr. Giuseppe Strina hat den Lehrstuhl für Dienstleistungsentwicklung KMU (Kleine und mittlere Unternehmen) und Handwerk an der Universität Siegen inne und leitet das vom Bundeswirtschaftsministerium geförderte VentUS-Projekt, bei dem es darum geht, die Gründungsaktivitäten aus der Universität heraus zu verbessern. Er wies in der Diskussion darauf hin, dass eine gute Entrepreneurship-Ausbildung eine zentrale Rolle spielt. Zudem sollten junge Menschen nicht erst an der Universität für das Thema Gründungen sensibilisiert werden. Er sprach sich dafür aus, das Fach Wirtschaft praxisorientiert schon in der Schule zu unterrichten. Darüber hinaus betonte er die Wichtigkeit einer vertrauensvollen regionalen Zusammenarbeit in der Region: „Die erfolgreiche Gründung neuer, interessanter Unternehmen kann nur gelingen, wenn alle relevanten AkteurInnen aus der Region an einem Strang ziehen.“
Innovative GründerInnen müssten mehr mit bereits bestehenden Unternehmen in Kontakt kommen, damit beide Seiten voneinander profitieren können, stellte der Geschäftsstellenleiter des Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrums Siegen fest, Dr. Muhamed Kudic. Das Kompetenzzentrum unterstützt kleine und mittlere Unternehmen bei der Digitalisierung. „Nur so können Synergieeffekte realisiert werden“, bekräftigte er. Kudic moderierte die Veranstaltung zusammen mit Prof. Dr. Volker Wulf.
Die Veranstaltung fand aufgrund der Corona-Pandemie als Hybridformat statt, die DiskutantInnen trafen sich vor Ort im Forschungskolleg (FoKoS) der Universität Siegen. Bürgerinnen und Bürger konnten die Diskussion online verfolgen und Fragen stellen. Mehr als 50 ZuschauerInnen aus der Region und darüber hinaus hatten sich angemeldet.
Die beiden Gründer Uwe Latsch und Sabine Ullrich berichteten von ihren Erfahrungen. Latsch hat das automatisierte Car-Sharing erfunden und ist Gründer und CTO der INVERS GmbH. Er berichtete anschaulich von den Anfangsjahren seiner Firma, die im Jahr 1993 gegründet wurde. Dabei betonte er, dass der Erfolg der Gründung stark von regionalen Faktoren beeinflusst war. Neben persönlichen Netzwerken und Kontakten spielte auch die Forschungstransferstelle der Universität Siegen eine wichtige Rolle. Sie habe Kontakte hergestellt und dadurch seien auch die ersten KundInnen gekommen.
Sabine Ullrich verfolgt mit ihrer Initiative einen anderen Ansatz. Sie betreibt die Internetplattform „driewes – herumtreiben in der Region“, auf der sie die einzigartigen und spannenden Seiten der Region darstellen möchte. „Ich wollte mehr von Siegen zeigen, als dass das Wetter schlecht ist und Köln und Frankfurt in der Nähe sind“, sagte sie. Zudem plädierte sie dafür, junge Leute aktiv zu ermutigen erste Gründungsideen auch tatsächlich umzusetzen. Bei ihr habe es 18 Jahre nach dem Studium gedauert, bis sie sich getraut habe, eine eigene Firma zu gründen.
Von einem Zuschauer kam die Frage, welche Unterstützung sich die beiden GründerInnen gewünscht, sie aber nicht bekommen haben. Uwe Latsch hätte insbesondere in den ersten Gründungsjahren kostengünstige Hilfe bei Tätigkeiten brauchen können, die nicht zum Kern seiner Arbeit gehören, wie etwa Buchhaltung oder Finanzen.
Sabine Ullrich sagte, sie hätte sich gewünscht, dass es damals schon einen Pop-Up-Store gegeben hätte, wie ihn das 2019 eröffnete Gründerwerk der Sparkasse Siegen in der Oberstadt anbietet. Hier haben GründerInnen die Chance, ihre Produkte und Dienstleistungen zeitlich befristet zu testen, sich mit anderen Gründern zu vernetzen und Beratungsangebote in Anspruch zu nehmen. „Das wäre für mich als junge Frau attraktiv gewesen“, sagte sie.
Burkhard Braach ist Vorstandsmitglied der Sparkasse Siegen und Vorsitzender des Verwaltungsrates der GründerInneninitiative „Startpunkt57“. Er berichtete, welche Unterstützung es für GründerInnen in der Region bereits gibt. Dabei verwies er zum Beispiel auf den sparkasseneigenen Siegerlandfonds, der seit 1983 Risikokapital für besonders innovative Gründungsvorhaben zur Verfügung stellt. Der Siegerlandfonds sei die älteste Kapitalbeteiligungsgesellschaft einer deutschen Sparkasse. Er betonte auch die wichtige Arbeit der GründerInneninitiative „Startpunkt57“. Der Verein ist eine Anlaufstelle bei den Themen Gründung und Unternehmensnachfolge. Erfahrene Unternehmen und Institutionen aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft gehören der Initiative an.
Prof. Dr. Giuseppe Strina hat den Lehrstuhl für Dienstleistungsentwicklung KMU (Kleine und mittlere Unternehmen) und Handwerk an der Universität Siegen inne und leitet das vom Bundeswirtschaftsministerium geförderte VentUS-Projekt, bei dem es darum geht, die Gründungsaktivitäten aus der Universität heraus zu verbessern. Er wies in der Diskussion darauf hin, dass eine gute Entrepreneurship-Ausbildung eine zentrale Rolle spielt. Zudem sollten junge Menschen nicht erst an der Universität für das Thema Gründungen sensibilisiert werden. Er sprach sich dafür aus, das Fach Wirtschaft praxisorientiert schon in der Schule zu unterrichten. Darüber hinaus betonte er die Wichtigkeit einer vertrauensvollen regionalen Zusammenarbeit in der Region: „Die erfolgreiche Gründung neuer, interessanter Unternehmen kann nur gelingen, wenn alle relevanten AkteurInnen aus der Region an einem Strang ziehen.“
Innovative GründerInnen müssten mehr mit bereits bestehenden Unternehmen in Kontakt kommen, damit beide Seiten voneinander profitieren können, stellte der Geschäftsstellenleiter des Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrums Siegen fest, Dr. Muhamed Kudic. Das Kompetenzzentrum unterstützt kleine und mittlere Unternehmen bei der Digitalisierung. „Nur so können Synergieeffekte realisiert werden“, bekräftigte er. Kudic moderierte die Veranstaltung zusammen mit Prof. Dr. Volker Wulf.
Die ganze Podiumsdiskussion kann hier angesehen werden.
Ansprechpartnerin:
Sonja Riedel
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Institut für Wirtschaftsinformatik
Universität Siegen, Fakultät III
0271 / 740 – 3289
sonja.riedel@uni-siegen.de