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Schreiben der Hochschulleitung // Letter from the university management

Die Universität Siegen bittet Jeden und Jede, in allen Lebensbereichen verantwortungsbewusst zu handeln. Für die Universität gelten ab dem 26. Oktober neue Grundsätze zum Infektionsschutz. // The University of Siegen asks everyone to act responsibly in all areas of life. From October 26, new principles for infection control will apply to the university.

English version below

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
liebe Studierende,

die bisherigen Bemühungen in ganz Deutschland, eine weitere Verbreitung des Coronavirus zu verlangsamen oder gar zu stoppen, reichen offenbar nicht aus – die Zahlen steigen weiter. Angesichts dieser Entwicklung hat Bundeskanzlerin Merkel am vergangenen Samstag in einem Videopodcast noch einmal betont, wie wichtig es ist, vermeidbare Kontakte zu reduzieren und die AHA-Regel zu beachten.

Wir schließen uns diesem Appell an und bitten jede und jeden einzelnen von Ihnen, in allen Lebensbereichen verantwortungsbewusst zu handeln, auch wenn dies mit Einschränkungen einhergeht. Wir als akademischer Teil der Bevölkerung und des Systems haben in dieser schwierigen Zeit, einer Zeit der Unsicherheit sicher eine besondere Aufgabe: mit Vorsicht, Voraussicht und Umsicht die jeweiligen Herausforderungen annehmen, Lösungen suchen und beispielhaft agieren. Wir haben dies bisher in Siegen sehr gut geschafft und gemeinsam sollten wir so fortschreiten.

Auf der Ebene der Organisation der Universität tragen wir organisatorisch mit den folgenden, ab sofort (26.10.2020, 0.00Uhr) gültigen Grundsätzen zum Infektionsschutz bei:

  • Geeignete Tätigkeiten können wieder (wie bis zum 31.8. d.J.) in Absprache mit der/dem (Fach-)Vorgesetzten im Homeoffice ausgeübt werden.
  • Dienstreisen sind zu vermeiden. Bei zwingend notwendigen Dienstreisen sind die gültigen Abstands- und Hygienevorschriften -insbesondere Quarantäneregeln bei Rückkehr- zu beachten.
  • Universitäre Veranstaltungen wie Absolventen- und Begrüßungsfeiern, Aufführungen, Tagungen, Jubiläen etc. sollen auf ein Minimum reduziert werden. Voraussetzung für die Genehmigung solcher Veranstaltungen ist wie bisher die Vorlage eines Hygienekonzepts bei Dekanat/ Rektorat, Ordnungs- und ggfs. Gesundheitsamt. Darüber hinaus erwarten wir, dass für die Teilnehmer*innen Transparenz geschaffen wird, indem ihnen vorab eine Zusammenfassung des Hygienekonzepts zur Verfügung gestellt wird.
  • Bei Kontakten zwischen Universitätsangehörigen sind die Abstands- und Hygienevorschriften unbedingt zu beachten. Dies gilt für alle Situationen und Kontexte von einer Begegnung auf dem Flur über dienstliche Besprechungen bis zu Lehrveranstaltungen und Prüfungen. Eine Maske muss immer dann getragen werden, wenn kein Abstand zu anderen Personen gehalten werden kann, soll aber bevorzugt immer getragen werden, wenn sich mehrere Personen in einem Raum befinden.
  • Für Lehrveranstaltungen gelten die bereits kommunizierten Grundsätze: höchstens 50 Personen in Präsenz und die Empfehlung, alle digital umsetzbaren Veranstaltungen auch tatsächlich digital umzusetzen. Hiermit entsprechen wir in etwa dem Schulalltag.

Mit diesem Rahmen reduzieren wir signifikant die Präsenz an der Universität und haben gleichzeitig die notwendige Flexibilität, um unseren Grundaufgaben in Forschung, Lehre und Third Mission nachzukommen -sind aber weit entfernt von einem Regelbetrieb in allen Bereichen.

Lassen sie uns abschließend noch auf die Frage demokratischer Legitimation und extremistischer Ausnutzung der Situation eingehen. Seit Anfang März 2020 informieren wir die Universität nahezu wöchentlich, seit August lassen wir regelmäßig den Senat das Thema beraten. Die Universitätsleitung wird durch Fachgruppen wie die Dekanate, den AStA und die Zentralverwaltung beraten – das ist nicht jene Entscheidungsprozedur, die unserem Alltag entspricht, garantiert aber eine Mindestbeteiligung.

Das andere Thema ist die Ausnutzung der Situation durch extremistische Deutungen und Inanspruchnahmen: Corona zu leugnen mag man noch hinnehmen. Wenn aus dieser Leugnung aber extremistische Deutungen abgeleitet und Diskriminierung, rassistische Verleumdungen oder extremistische Handlungspraxen – versuchsweise – legitimiert werden, ist die academia gefordert – und das sind wir alle. Unsere Universität hat sich in ihrer Grundordnung für die verantwortungsethische Deutung der Zivilklausel bekannt. Leben wir dies – auch und gerade in Krisenzeiten. Man schaut auf uns.

Mit herzlichen Grüßen
Holger Burckhart (Rektor), Ulf Richter (Kanzler) und Alexandra Nonnenmacher (Prorektorin für Bildung)
Sonntag, den 25. Oktober 2020

 

Dear employees,
dear colleagues,
dear students,

the previous efforts throughout Germany to slow down or even stop the further spread of the coronavirus are apparently not enough - the numbers continue to rise. In view of this development, Chancellor Merkel emphasized once again last Saturday in a video podcast how important it is to reduce avoidable contacts and observe the AHA rule.

We join this appeal and ask each and every one of you to act responsibly in all areas of life, even if this is accompanied by restrictions. We, as an academic part of the population and the system, certainly have a special task in these difficult times, a time of uncertainty: to accept the respective challenges with caution, foresight and circumspection, to seek solutions and to act in an exemplary manner. We have done this very well so far in Siegen and together we should move forward in this way.

At the level of the university's organization, we are making a contribution to infection control with the following principles, which are valid immediately (October 26, 2020, 0:00 a.m.):

  • Appropriate activities can again (as until 31.8. this year) be carried out in the home office in consultation with the supervisor.
  • Business trips should be avoided. In the case of absolutely necessary business trips, the valid distance and hygiene regulations—especially quarantine rules on return—must be observed.
  • University events such as graduation and welcome ceremonies, performances, conferences, anniversaries etc. should be kept to a minimum. As in the past, the prerequisite for the approval of such events is the presentation of a hygiene concept to the dean's office / rectorate, the public order office and, if applicable, the public health department. Furthermore, we expect that transparency will be created for the participants by providing them with a summary of the hygiene concept in advance.
  • In contacts between members of the university, the distance and hygiene regulations must be observed. This applies to all situations and contexts, from a meeting in the corridor to business meetings to lectures and examinations. A mask must always be worn when no distance to other people can be maintained, but should preferably always be worn when several people are in a room.
  • For courses, the principles already communicated apply: a maximum of 50 people in attendance and the recommendation that all digitally implementable events should actually be digitally implemented. This is roughly equivalent to everyday school life.

With this framework, we significantly reduce our presence at the university and at the same time have the necessary flexibility to fulfill our basic tasks in research, teaching and third mission - but are far from being a regular operation in all areas.

Finally, let us address the question of democratic legitimacy and extremist exploitation of the situation. Since the beginning of March 2020, we have been informing the university almost weekly, and since August, we have been regularly having the Senate discuss the topic. The rectorate is advised by specialist groups such as the deaneries, the AStA and the central administration—this is not the decision-making procedure that corresponds to our everyday life, but it guarantees a minimum participation.

The other issue is the exploitation of the situation by extremist interpretations and claims: To deny Corona may still be acceptable. However, if extremist interpretations are derived from this denial and discrimination, racist slander or extremist practices are—on a trial basis—legitimized, the academia is called upon—and we all are. Our university has committed itself in its basic order to the responsible ethical interpretation of the civil clause. Let us live this—also and especially in times of crisis. People look to us.

With warmest regards
Holger Burckhart (Rector), Ulf Richter (Chancellor) and Alexandra Nonnenmacher (Prorector for Education)
Sunday, October 25, 2020
 

 
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