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„Jugendpolitik der AfD zielt auf autoritäre Gesellschaft“

Buchveröffentlichung mit dem Fokus auf die Beiträge von Parlamentariern der „Alternative für Deutschland“ zum Thema Jugend.

Auch wenn eine Großzahl ihrer Wähler Männer im mittleren Alter sind, ist die „Alternative für Deutschland“ (AfD) eine noch junge Partei. Ihre Politik jedenfalls würde unter anderem die Jugend- und Bildungspolitik in Deutschland stark verändern, wenn die AfD an die Macht käme. Das zeigt das kürzlich veröffentlichte Buch „Die AfD und die Jugend. Wie die Rechtsaußenpartei die Jugend- und Bildungspolitik verändern will“, das parlamentarische Initiativen der Partei in Kommunen, Landtagen und dem Bundestag analysiert.

„Könnte die AfD - eingebunden in ihre ideologischen Narrative - wirklichen Einfluss auf die Jugendpolitik gewinnen, dann wäre dies mit einer veränderten Förderpolitik und Trägerlandschaft, neuen Schwerpunktsetzungen, der Einengung von Pluralismus und Handlungsspielräumen verbunden“, so der Marburger Erziehungswissenschaftler Professor Dr. Benno Hafeneger und Koautorin Hannah Jestädt, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Department Erziehungswissenschaft der Universität Siegen. „Es käme zu einer inhaltlichen und förderpolitischen Neuausrichtung der Jugendpolitik und - faktisch und rhetorisch - würden neue Themen und Schwerpunkte platziert werden.“

Die hessische Parteigliederung wirbt im Herbst 2020 auf ihrer Homepage mit dem Slogan „Für unsere Zukunft, für unsere Kinder.“ Wie jedoch gestaltet sich die Jugendpolitik der AfD konkret? Hierzu haben die AutorInnen Anfragen, Anträge und Debattenbeiträge der Partei in den Parlamenten analysiert. Diese machen deutlich, „was die AfD kritisiert und infrage stellt, wohin sie die politische Kultur und Gesellschaft verändern will“, schreiben Hafeneger und Jestädt im ersten Teil des Buches.

Die ausführliche Auflistung wird durch Berichte aus der Offenen Kinder- und Jugendarbeit ergänzt. Hier zeigen Moritz Schwerthelm, Dr. Nils Schuhmacher und Gillian Zimmermann, wie die AfD in diesem Arbeitsfeld interveniert. Die Studie macht deutlich, welches Jugendbild die AfD hat und in welche Richtung sie die Jugendpolitik beeinflussen will. So forderte etwa eine Landtagsfraktion, die Anwendung des Jugendstrafrechts auf Heranwachsende aufzuheben, während in einem anderen Landesparlament beantragt wurde, weniger finanzielle Mittel für die Erstattung von Kosten, die der örtlichen Jugendhilfe für minderjährige unbegleitete Flüchtlinge entstehen, einzuplanen. Als Begründung führten die AntragstellerInnen der AfD die Behauptung an, viele der unbegleiteten Flüchtlinge seien in Wirklichkeit volljährig.

Fazit der Studie ist, dass die AfD mit ihrer Jugendpolitik das Ziel eines Umbaus der Gesellschaft und Staates verfolgt. „Dabei muss eine solche Jugendpolitik als eingebettet in eine Gesamtstrategie des Umbaus der Republik gesehen werden, die auf eine autoritär verfasste Gesellschaft und ein autoritäres Staatsverständnis zielt, das populistisch-nationalistisch ausgerichtet ist“, schreiben Hafeneger und Jestädt unmissverständlich.

Benno Hafeneger, Hannah Jestädt, Moritz Schwerthelm, Nils Schuhmacher und Gillian Zimmermann: Die AfD und die Jugend. Wie die Rechtsaußenpartei die Jugend- und Bildungspolitik verändern will, Frankfurt am Main (Wochenschau Verlag) 2020, ISBN 978-3-7344-1164-9, 170 Seiten, 14,90 Euro.

 

Ansprechpartnerin:

Hannah Jestädt
Tel.: 0271/740-3130
hannah.jestaedt@uni-siegen.de

Pressemitteilung der Universität Marburg;

 
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