Mathe-Projekt der Universität wird umgesetzt
Das Projekt „DigiMath4Edu“ erhält den 3. Stern im Rahmen der REGIONALE 2025. Für drei Jahre werden an insgesamt 15 Schulen in den Kreisen Siegen-Wittgenstein und Olpe im Mathematikunterricht gezielt digitale Medien wie 3D-Drucker oder VR- und AR-Anwendungen eingesetzt. Profitieren sollen Schülerinnen, Schüler, Lehrkräfte und Unternehmen.
Freude an Schulen in Südwestfalen: Das Projekt „DigiMath4Edu“ wird umgesetzt. Dahinter steckt das Vorhaben der Uni Siegen, den Matheunterricht mit digitalen Medien neu zu gestalten. Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und Unternehmen sollen davon profitieren. Der zuständige Ausschuss in der REGIONALE 2025 gab dem Vorhaben den dritten Stern. Damit stehen Fördergelder bereit und die Verantwortlichen können bald mit ihrer Arbeit starten. Der REGIONALE-Ausschuss, der über die Umsetzung von Projekten für die Zukunft Südwestfalens entscheidet, zeichnete zudem acht weitere Vorhaben aus Kultur, Ehrenamt, Technologie und Stadtentwicklung aus.
Das frisch ausgezeichnete 3-Sterne-Projekt „DigiMath4Edu“ kümmert sich um digitale Bildung. An 15 ausgewählten Schulen in Siegen-Wittgenstein und dem Kreis Olpe sollen Unterrichtsinhalte aus dem Matheunterricht mit 3D-Druck, Smart-Boards, VR- und AR-Anwendungen den Schülerinnen und Schülern neu vermittelt werden. Speziell von der Uni ausgebildete Unterrichtsassistentinnen und -assistenten unterstützen die Lehrkräfte über insgesamt 3 Jahre konkret dabei. Für das Projekt hat sich ein breites Akteurs-Netzwerk zusammengetan. Neben der Mathematikdidaktik der Universität Siegen sind alleine 15 Schulen, 13 Unternehmen und viele unterstützende Organisationen und Verbände mit dabei.
Mathematische Inhalte im Unterricht anders aufbereiten
„Bei ‚DigiMath4Edu‘ geht es darum, die Inhalte des Mathematik-Lehrplans anders aufzubereiten“, erklärt Prof. Dr. Ingo Witzke, Geschäftsführender Direktor der Mathematikdidaktik an der Universität Siegen und Projektverantwortlicher. So könnte zum Beispiel beim Thema Wahrscheinlichkeitsrechnung mit 3D-Druckern gearbeitet werden und in Geometrie mit Augmented-Reality-Anwendungen. Prof. Witzke: „Wir möchten neue Zugänge schaffen, insbesondere auch für solche Schülerinnen und Schüler, die so ein bisschen abgehängt waren im Mathematikunterricht oder sich nicht mehr ganz abgeholt gefühlt haben. Wir sehen dort, dass der Umgang mit digitalen Medien und Werkzeugen gerade solche Schüler motiviert, am Mathematikunterricht intensiv teilzunehmen.“
Lehrkräfte werden gezielt unterstützt – personell und mit konkreten Ideen
Die Lehrkräfte in den Schulen werden über ein Jahr lang kontinuierlich unterstützt. Speziell von der Uni geschulte Unterrichtsassistentinnen und -assistenten, allesamt Lehramtsstudierende an der Universität, helfen ihnen bei der Vorbereitung, der Planung und bei der technischen Umsetzung im Unterricht. Eine weitere Besonderheit des Projekts ist die Einbindung heimischer Unternehmen. Sie sind nicht nur Förderer des Vorhabens, sondern geben auch ihre inhaltliche Expertise ins Projekt. Sie zeigen authentische Anwendungsszenarien im Berufsleben auf, die für den Unterricht wiederum genutzt werden können. So versprechen sich die Verantwortlichen auch, dass Schülerinnen und Schüler besser auf eine etwaige Ausbildung vorbereitet werden.
Parallel wird das Projekt seitens der Universität Siegen auch von Forschungsseite begleitet – um die Erkenntnisse in die Lehrerausbildung zu spiegeln und zu überprüfen, ob sich der Einsatz digitaler Medien auch in anderen Bereichen verbessern lässt.
Der REGIONALE-Ausschuss, in dem Vertreterinnen und Vertreter aus ganz Südwestfalen, der Bezirksregierung Arnsberg sowie den Ministerien des Landes NRW sitzen, fand das Vorhaben so überzeugend, dass es nun den dritten Stern erhielt. Ab Februar kann das Projekt dann starten. Nach dem Wirtschaftsprojekt „Blockchain für die Supply Chain“ ist es das zweite Projekte der REGIONALE 2025, das in die Umsetzung geht.
Der Ausschuss zeichnete in seiner digitalen Sitzung zudem acht weitere Vorhaben aus. Darunter befinden sich zwei Projekte mit Beteiligung der Universität Siegen, diese sind:
Projekt „RegioQuest“ (2. Stern)
Über die App „RegioQuest“ sollen sich junge Menschen in
Südwestfalen über ihre Ausbildungsmöglichkeiten in der Region
informieren können. Das Herzstück der App ist eine digitale
Plattform, auf der Unternehmen aus der Region Informationen zu
den Ausbildungsmöglichkeiten in ihren Betrieben einstellen
können. Diese Informationen werden mit Geodaten und konkreten
Aufgaben verknüpft. Junge Menschen können diese dann über eine
App aufrufen und sie direkt vor Ort beim Unternehmen lösen. Auf
diese Weise sollen sich die Jugendlichen spielerisch mit den
Betrieben und ihren eigenen Berufschancen in Südwestfalen
beschäftigen. Hinter dem Projekt stehen die Uni Siegen (Projektleiter Prof. Dr. Thomas Ludwig) und der Kreis Olpe in Zusammenarbeit mit vielen Partnerinnen und Partnern der Region. Weitere Informationen zum Projekt finden Sie hier.
Projekt „Wanderspace“ (1. Stern)
Mit dem Projekt „Wanderspace“ wollen die Universität Siegen (Prof. Dr. Johanna Schwarz) und
die Kunstakademie Düsseldorf mobile Kultur- und Kunstangebote
in Südwestfalen schaffen. Der „Wanderspace“ selbst ist ein
transportabler Raum im Baukasten-System mit verschiedenen
Modulen, der vielfältig gestaltet werden kann. So reist er
durch Südwestfalen und dient mal als Werkstatt, mal als
Ausstellungsraum oder auch als digitale Medienstation.
Inhaltlich geht es immer um Themen, die für die Bürgerinnen und
Bürger in den jeweiligen Orten wichtig sind. Deshalb steht bei
allen "Wanderspace"-Überlegungen im Mittelpunkt, sie
einzubeziehen und zu adressieren. Weitere Informationen zum Projekt finden Sie hier.
Freuen sich über den dritten Stern in der REGIONALE 2025: Frederik Dilling (Didaktik der Mathematik, Uni Siegen), Tatjana Visarius (Unterrichtsassistentin "DigiMath4Edu") und Prof. Dr. Ingo Witzke (Projektleiter und Geschäftsführender Direktor Mathematikdidaktik, Uni Siegen). An 15 Schulen werden testweise digitale Medien im Matheunterricht eingesetzt. Schülerinnen, Schüler, Lehrkräfte und Unternehmen sollen davon profitieren. (Foto: Michael Bahr)