Unterstützung für den digitalen Mathematikunterricht
Landrat Andreas Müller überreicht den dritten Regionale-Stern an das Team des Uni-Projekts „DigitMath4Edu“.
Mit digitalen Medien den Mathematikunterricht ganz neu und anders gestalten – darum geht es im Projekt „DigiMath4Edu“. Landrat Andreas Müller konnte dem Projekt-Team von der Uni Siegen jetzt den dritten REGIONALE-Stern überreichen – was bedeutet: das Projekt kann umgesetzt werden und erhält dafür entsprechende Fördermittel. Die Urkunde hat Prof. Dr. Ingo Witzke (Projektverantwortung) aus den Händen des Landrats in Empfang genommen. „Dieses Projekt ist ein wunderbares Beispiel dafür, wie erfolgreiche REGIONALE-Projekte aussehen sollten: Es hilft dabei, digitale Instrumente in der Bildung so einzusetzen, dass viele davon profitieren – Schülerinnen und Schüler, Studierende, Lehrkräfte, Schulen und Unternehmen. Gleichzeitig liefert „DigiMath4Edu“ neue Ideen und Lösungen, die leicht auf andere Schulen übertragen werden können, so dass viele in Südwestfalen und darüber hinaus profitieren können“, freut sich Landrat Müller.
Für Prof.‘in Dr. Alexandra Nonnenmacher (Prorektorin für Bildung) zeigt das Projekt eindrucksvoll, „wie die Bildungsforschung der Universität Siegen an der Schnittstelle von Theorie und Praxis seine Wirksamkeit in der Region entfalten kann“.
15 ausgewählte Schulen in den Kreisen Siegen-Wittgenstein und Olpe sind an dem Projekt in den kommenden drei Jahren beteiligt. Ziel ist, Unterrichtsinhalte aus dem Mathematik-Unterricht mit 3D-Druck, Smart-Boards, VR- und AR-Anwendungen (VR: Virtual Reality, AR: Augmented Reality) und vielem mehr auf neuen Wegen zu vermitteln. Dazu unterstützen speziell von der Universität ausgebildete Lehramtsstudierende als Unterrichtsassistentinnen und -assistenten die Lehrkräfte jeweils über die Zeitspanne von einem Jahr.
Den Start im Februar 2021 hatte sich das Projekt-Team um Prof. Dr. Ingo Witzke (Geschäftsführender Direktor der Mathematikdidaktik an der Universität Siegen und Projektverantwortlicher) anders vorgestellt. Doch die Folgen der Corona-Pandemie sorgten zunächst für einen rein digitalen Beginn: Distanz-Unterricht und „Homeschooling“ waren statt des normalen Präsenz-Betriebs angesagt. „Der Start im Lockdown hatte insofern etwas Gutes, als dass wir die Lehrkräfte in den Schulen sehr konkret unterstützen können, ihre Unterrichtsinhalte digital zu vermitteln. Zum Beispiel den Einsatz eines Geodreiecks mittels einer App oder die Vermittlung des Ableitungsbegriffs, weiterhin durch Lehr- und Lernsoftware sowie Lernvideos. So wird es möglich, den Unterricht auch in Distanz abwechslungsreich zu gestalten. Dennoch können wir gerade natürlich nur einen Teil unseres Repertoires der Einbindung von digitalen Medien gemeinsam mit den Lehrkräften verwirklichen“, berichtet Kevin Hörnberger, selbst Lehrer und pädagogischer Leiter des Projekts.
Bereits jetzt ist die Resonanz auf das Projekt sehr positiv und die Nachfrage groß. „Der Start ist trotz des Lockdowns hervorragend verlaufen. Für viele Lehrerinnen und Lehrer ist die Unterstützung gerade in diesen Zeiten eine gerne angenommene Erleichterung. Sie sind bereit, sich in neue Zugänge einzuarbeiten – das ist ein sehr schönes Beispiel für die Innovationsbereitschaft unserer Lehrerinnen und Lehrer“, sagt Prof. Witzke. Sobald ein Präsenzbetrieb an den Schulen wieder möglich ist, kommen die neu angeschafften 3D-Drucker, Tablets oder Virtual-Reality-Brillen zusätzlich zum Einsatz: „Darauf brennen wir.“
Im Gespräch mit Landrat Andreas Müller stellten Prof. Ingo Witzke, Kevin Hörnberger und Frederik Dilling (wissenschaftlicher Leiter) die Besonderheiten des Projekts heraus. Eine dieser Besonderheiten ist die breite Unterstützung verschiedenster Akteure, z.B. regionaler Unternehmen, Sparkassen, Arbeitgeberverbände, IHK und Schulträger ebenso wie zweier Ministerien in NRW (Ministerium für Kultur und Wissenschaft, Ministerium für Schule und Bildung und der Bezirksregierung Arnsberg. So leistet das Projekt einen Forschungs-Beitrag, um die Erkenntnisse in die Lehrerausbildung zu transportieren und zu überprüfen, ob sich der Einsatz digitaler Medien auch in anderen Bereichen verbessern lässt.
Die Förderung durch die heimischen Unternehmen ermöglicht zudem, authentische Anwendungsszenarien im Berufsleben aufzuzeigen, die im Unterricht aufgegriffen werden. „Diese Zusammenarbeit ist einzigartig, daher freut es mich ungemein, dass dieses Projekt aus unserer Region Siegen-Wittgenstein im Rahmen der Regionale 2025 umgesetzt werden kann. Denn Bildung und Digitalisierung sind gerade für uns im ländlichen Raum der Schlüssel, um auch künftig wettbewerbsfähig zu bleiben. ‚DigiMath4Edu‘ verzahnt beide Schüsselkompetenzen in hervorragender Weise“, sagte Andreas Müller.