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Impfstudie „U16“ gestartet

Die wissenschaftliche Befragung von geimpften Kindern und Jugendlichen im Kreis Siegen-Wittgenstein soll neue Erkenntnisse über das Infektionsgeschehen und die Situation junger Menschen in der Pandemie liefern.

Die Auswirkung der Corona-Impfung von 12- bis 15-Jährigen auf das Infektionsgeschehen steht im Mittelpunkt der wissenschaftlichen Studie „U16“, die im Impfzentrum des Kreises Siegen-Wittgenstein gestartet ist. Die Forschenden möchten außerdem erfahren, wie hoch die Impfbereitschaft bei Kindern und Jugendlichen ist und wie sich eine solche Querschnittimpfung auch auf den Unterrichtsbetrieb in den kommenden Wochen auswirkt.

„Wir möchten uns den Effekt auf das Infektionsgeschehen im Kreisgebiet anschauen und dazu beitragen, Daten zu gewinnen – zur Impfbereitschaft von jungen Menschen und deren aktueller Situation“, so Prof. Dr. Thorsten Lehr, Professor für Klinische Pharmazie an der Universität des Saarlandes.

Nach der Impfung im Impfzentrum werden die Kinder und ihre Eltern deshalb um die Beantwortung eines Fragenkatalogs gebeten. Die Datenerhebung ist Basis der Studie, an der die Universität des Saarlandes, die Ruhr-Universität Bochum und die Universität Siegen, das Universitätsklinikum des Saarlandes sowie das Universitätsklinikum Bochum sowie das Impfzentrum Siegen-Wittgenstein, Fachkliniken und die Kinderärzte der Region beteiligt sind.Die ersten Ergebnisse sollen im Herbst vorliegen.

Auch das Ansteckungsrisiko für die Elterngenerationen soll mit dem Projekt gesenkt und ein positiver Effekt auf das Infektionsgeschehen in der Gesamtbevölkerung erzielt werden. Eine Covid-19 Impfung von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen ermöglicht den Impflingen eine schnelle Rückkehr in den gewohnten schulischen und universitären Alltag. 

Die Universität Siegen unterstützt das Projekt unter anderem durch die Bereitstellung von Stellen für Studentische Hilfskräfte, die vor Ort die Befragungen durchführen und Daten aufnehmen.

Der Start der Studie, die im Vorfeld bundesweit für Aufsehen gesorgt hatte, musste kurzfristig verschoben werden, bis das NRW Gesundheitsministerium die entsprechende Genehmigung erteilte. Kindern ab 12 Jahre in NRW kann nun ein Impfangebot unter Einbeziehung von Kinder- oder Jugendärztinnen und -ärzten gemacht werden.

„Wir haben keine Sorgen, wenn uns Familien anfragen, Kinder und Jugendliche zu impfen, und halten es auch für sinnvoll“, so Dr. med. Folke Brinkmann vom Universitäts-Kinderklinikum Bochum. Auch die Ethik-Kommission der Ärztekammer Westfalen-Lippe und der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster hat das Projekt begutachtet und ein positives Votum abgegeben.

Die wissenschaftliche Studie soll Aufschluss geben, wie sich eine Querschnittsimpfung durch alle Bevölkerungsgruppen auf pandemische, aber auch grundsätzlich auf infektiöse Situationen, wie sie uns jährlich in der sogenannten Grippewelle begegnen, auswirkt. Diese Daten sollen dazu beitragen, bei vergleichbaren Situationen in der Zukunft besser aufgestellt zu sein.

Neben den Auswirkungen auf das Infektionsgeschehen möchten die WissenschaftlerInnen herausfinden, wie es Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Zeiten der Pandemie tatsächlich geht. „Wir sind als Gesellschaft gefordert, etwas zu tun“, betont Prof. Dr. Eva Möhler, Direktorin Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie am Universitätsklinikum des Saarlandes. „Teilhabe und Dazugehören sind wesentliche kindliche Bedürfnisse.“ Sie wies darauf hin, dass sich in der letzten Zeit die Zahl der Suizidversuche bei jungen Mädchen verdoppelt habe. Bei jungen Männern habe sich die Zahl der Computerspielsüchtigen gar verdreifacht. Daneben treten vermehrt psychische Störungen wie Schulphobie, Ängste und Depressionen auf.

Im Impfzentrum des Kreises Siegen-Wittgenstein können Kinder und Jugendliche mittwochs und freitags ab 14 Uhr und samstags ganztägig geimpft werden. Kinderärzte stehen für Beratungs- und Aufklärungsgespräche zur Verfügung.

 
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