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Von- und miteinander lernen und politische Bildung stärken

Demokratiebildung und politische Bildung finden meist getrennt voneinander statt. Ein Modellprojekt an der Universität Siegen bringt nun Kompetenzen und Professionen zusammen, um politische Bildungsarbeit zu stärken.

Gesellschaftliche, politische und ökonomische Entwicklungen deuten auf eine weitere Polarisierung der Gesellschaft in Deutschland hin. Bei der Bearbeitung von Problem- und Konfliktlagen wie etwa Rechtspopulismus, Rassismus, Verschwörungsdenken, „Fake News“ usw. werden der politischen Bildung und der Demokratiebildung bedeutende Rollen zugeschrieben, allerdings wird weniger darüber diskutiert, was unter diesen beiden Konzepten verstanden wird und wie sie in der Praxis verankert sind. Während die politische Bildung neben der Schule vor allem in außerschulischen Lernorten angeboten wird, ist die Demokratiebildung ein Kernthema der Sozialpädagogik und ist u.a. in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit beheimatet. Die beiden Ansätze haben jeweils eigene Vorteile, die aber aufgrund dessen, dass sie voneinander getrennt stattfinden, oftmals nicht voll ausgeschöpft werden. Ein Modellprojekt an der Universität Siegen soll dies ändern.

„Ziel unseres Modellprojektes ist es, die unterschiedlichen Kompetenzen der außerschulischen politischen Bildung und der Sozialpädagogik – und hier vor allem der Offenen Kinder- und Jugendarbeit – zusammenzubringen“, so Jun.-Prof. Dr. Alexander Wohnig, der in Siegen im Bereich der sozialwissenschaftlichen Bildung forscht und lehrt. Während die außerschulische politische Jugendbildung sehr gute subjektorientierte sozialwissenschaftliche Bildungsangebote zum Beispiel in Seminarform bietet, steht in der Sozialpädagogik die Beziehungsarbeit mit den Teilnehmenden im Fokus. Die Idee hinter seinem Projekt ist es, multiprofessionelle Kompetenzteams, sogenannte Tandems, zu bilden und somit die Vernetzung und den Austausch zwischen den beiden Professionen zu stärken.

Sieben solcher Tandems sollen regional verteilt arbeiten. „Mit der Standortwahl möchten wir eine möglichst große Bandbreite sozioökonomischer Rahmenbedingungen abdecken. Daher spielen Aspekte wie die soziale Struktur, Stadt/Land oder Ost/West eine Rolle“, so Prof. Wohnig. „Die Akteure in den Kompetenzteams können selbst erarbeiten, ob und wie sie ein gemeinsames Praxisfeld ausmachen.“ Eine am Arbeitsbereich Didaktik der Sozialwissenschaften angesiedelte Stelle einer / eines wissenschaftlichen Mitarbeiterin / Mitarbeiters koordiniert und beforscht das Projekt. Die Ergebnisse der Begleitforschung sollen direkt in die Praxis zurückgespiegelt werden. Das Projektsetting ermöglicht ein unmittelbares Lernen voneinander und bietet die Möglichkeit, die Ausrichtung des Projekts gegebenenfalls auch im Verlauf anzupassen.

In drei zentralen Veranstaltungen können sich die Tandems austauschen und ihre Kompetenzen weiterentwickeln. Dabei ist der Austausch zwischen den Professionen ebenso zentral wie der Austausch zwischen Praxis und Wissenschaft. Das im Oktober 2021 startende Projekt hat eine Laufzeit von zwei Jahren und wird mit etwa 320.000 Euro von der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) gefördert.

Ansprechpartner:

Jun.-Prof. Dr. Alexander Wohnig
Telefon 0271 740-2713
E-Mail: alexander.wohnig@uni-siegen.de

 
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