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Digitale Medizin und Versorgungsforschung im ländlichen Raum

Die Universitäten Bonn und Siegen gründen mit Klinikpartnern eine zentrale wissenschaftliche Einrichtung. Damit ist im Modellvorhaben „Medizin neu denken“ ein weiterer Meilenstein erreicht.

Die Universität Bonn und die Universität Siegen gründen eine gemeinsame zentrale wissenschaftliche Einrichtung: Unter dem Titel „Digitale Medizin und Versorgungsforschung im ländlichen Raum“ (Englisch: Interdisciplinary Center for Digital Medicine and Health Services Research in Rural Areas, INDIRA) werden die beiden Hochschulen eng mit fünf Klinikpartnern in Bonn und Siegen zusammenarbeiten. Damit ist im Modellvorhaben „Medizin neu denken“ ein weiterer Meilenstein erreicht. Das vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft (MKW) geförderte Projekt gestaltet die Zukunft der medizinischen Versorgung ländlicher Räume unter den Vorzeichen von Demografie und Digitalisierung.

Die neue Einrichtung ist den Rektoraten in Siegen und Bonn unterstellt und wird von der Lebenswissenschaftlichen Fakultät der Universität Siegen und der Medizinischen Fakultät der Universität Bonn mitgetragen. Als Klinikpartner sind das Universitätsklinikum Bonn, das Kreisklinikum Siegen GmbH, die Diakonie in Südwestfalen gGmbH, die Marien Gesellschaft Siegen gGmbH und die DRK Kinderklinik Siegen gGmbH beteiligt.

INDIRA wird die gemeinsame und interdisziplinäre Forschung auf dem Gebiet der Digitalen Medizin und der Versorgungsforschung organisieren. Insbesondere sollen dabei neue Ansätze in Lehre und Forschung entstehen, die dazu beitragen, die gesundheitliche Versorgung in der Fläche auch in Zukunft sicherzustellen – auch im ländlichen Raum.

Die Dichte der medizinische Primärversorgung auf dem Land wird immer geringer, während sich die spezialisierte Medizin in urbanen Zentren weiter konzentriert, der demographische Wandel beschleunigt diesen Trend. Die Digitalisierung bietet jedoch enorme Chancen, der Entwicklung entgegenzuwirken: Mit digitaler Technologie und telemedizinischen Konzepten können Leistungsträger vernetzt, die Allgemeinmedizin entlastet und fachärztliche Zentren besser angeschlossen werden. Innovative Versorgungsmodelle sollen entwickelt und schneller in die Regelversorgung übertragen, und Klinische Forschung und Versorgungsforschung besser verzahnt werden.

Durch INDIRA sollen Studierende der Humanmedizin in Bonn und medizinnaher Studiengänge in Siegen an typische Versorgungssituationen in einer ländlichen Region herangeführt werden. Der wissenschaftliche Ansatz der Einrichtung orientiert sich an den Bedürfnissen der Patienten und stellt statt der Technik den Menschen in den Mittelpunkt. Dabei arbeiten die beteiligten Disziplinen interdisziplinär und ganz nah an der medizinischen Praxis.

Geleitet wird die neue Einrichtung künftig von einem Vorstand, in dem die Dekane der Medizinischen Fakultät in Bonn und der Lebenswissenschaftlichen Fakultät in Siegen als Sprecher fungieren. Unterstützt werden sie von einer Geschäftsstelle mit Sitz in Siegen. Für die Belange der Forschung und der Lehre werden jeweils Kollegialgremien mit Vertretenden aus beiden beteiligten Hochschulen gebildet. Das Studiendekanat der Medizinischen Fakultät der Universität Bonn richtet zur Beratung von Studierenden eine Außenstelle an der Universität Siegen ein.

Die Rektoren der Universitäten Bonn und Siegen, Prof. Dr. Dr. h. c. Michael Hoch und Prof. Dr. Holger Burckhart, besiegelten jetzt das Abkommen mit ihren Unterschriften. Ebenso setzten die Dekane der beteiligten Fakultäten und die Kanzler der Universitäten ihre Unterschriften unter den Vertrag. Für die Klinikpartner unterzeichneten der Ärztliche Direktor des Universitätsklinikums Bonn, Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang Holzgreve, und die Geschäftsführer des Kreisklinikums Siegen GmbH, Ingo Fölsing, der Diakonie in Südwestfalen gGmbH, Dr. Josef Rosenbauer, der Marien Gesellschaft Siegen gGmbH, Hans-Jürgen Winkelmann und der DRK Kinderklinik gGmbH, Carsten Jochum, weiterhin die ärztlichen Direktoren der Siegener Kliniken.

Auch die Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, Isabel Pfeiffer-Poensgen, begrüßt die Gründung der neuen Einrichtung: „Mit dieser Gründung werden die gemeinsamen Anstrengungen im Modellvorhaben "Medizin neu denken" gebündelt, um Forschung und Lehre mit Blick auf zukünftige, digital unterstützte Versorgungskonzepte für den ländlichen Raum zu ermöglichen. Es ist wichtig, dass die beiden beteiligten Universitäten Bonn und Siegen ihre unterschiedliche Expertise einbringen, vernetzt agieren und dabei frühzeitig die relevanten Akteure der Gesundheitsversorgung aktiv einbeziehen. So kann das Vorhaben wissenschaftlich fundiert wertvolle Erkenntnisse für die Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum von morgen liefern.“

„Medizin neu denken“ nimmt für die Medizin der Zukunft drei Handlungsfelder in den Blick. Das ist zum einen das Medizinstudium auf der Grundlage der Ärztlichen Approbationsordnung an der Universität Bonn, das in Teilen an den Siegener Kliniken absolviert wird. Zum anderen sind neue, medizinnahe Bachelor- und Masterstudiengänge aus den Naturwissenschaften, den Ingenieurwissenschaften sowie den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften an der Universität Siegen entstanden. Hinzu kommt die „Digitale Modellregion Gesundheit Dreiländereck“, in der neue und innovative Versorgungsformen erforscht und entwickelt werden, insbesondere für ländliche Regionen mit eingeschränktem Zugang zum Gesundheitssystem.

 
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