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Von Yucatán ins Siegerland

Frau Prof. Dr. María Cristina Osorio Vázquez aus Mexiko arbeitet in den kommenden 18 Monaten als Gastwissenschaftlerin an der Universität Siegen an einem pädagogisch-interdisziplinären Projekt zur Mädchenförderung in mayasprachigen Kommunen.

Anfang November ist die mexikanische Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlerin Prof. Dr. María Cristina Osorio Vázquez an der Universität Siegen angekommen. Hier wird sie in den kommenden anderthalb Jahren Inklusionsstrategien für mayasprachige Mädchen auf der mexikanischen Halbinsel Yucatán entwickeln. Der Forschungsaufenthalt findet im Rahmen eines Georg Forster-Forschungsstipendiums statt, das von der Alexander von Humboldt-Stiftung an internationale Forschende aus Schwellen- und Entwicklungsländern vergeben wird. Die internationale Ausrichtung der Universität Siegen wird damit erneut deutlich.

„Ich bin wirklich dankbar, dass ich hier in Siegen meiner Forschungsarbeit nachgehen kann. So ein Aufenthalt in Deutschland ist für mexikanische Forschende alles andere als selbstverständlich“, erklärt Prof. Osorio Vázquez. Für die Vergabe des Georg Forster-Stipendiums ist wichtig, dass die Forschung der Geförderten von hoher Bedeutung für die weitere Entwicklung ihres Herkunftslandes ist. Darüber hinaus dient das Stipendium zum Austausch von Wissen und Methoden zwischen dem jeweiligen Herkunftsland und Deutschland.

Gastgeber der Mexikanerin ist der Siegener Romanist Dr. Christian Koch. Den Sprachwissenschaftler und Didaktiker beschäftigen im Zusammenhang mit Osorio Vázquez‘ Forschungsprojekt vor allem Fragen der transkulturellen Kommunikation. „Wir möchten zunächst genauer analysieren, welche Akteure hier eine Rolle spielen, also beispielsweise Eltern, Lehrkräfte, politische Leitfiguren oder auch Geistliche, und welche kulturgeprägten Vorstellungen von sozialen Rollen aufeinandertreffen“, so Koch. Darüber hinaus sei das Projekt natürlich auch für die Universität Siegen eine Möglichkeit, sich weiter zu vernetzen und Beziehungen zu anderen WissenschaftlerInnen, die in verwandten Zusammenhängen forschen, aufzubauen.

Für Prof. Osorio Vázquez ist die interdisziplinäre Arbeit entscheidend. Mögliche Anknüpfungspunkte böten in Siegen beispielsweise die Gender Studies, die hispanistische Literatur- und Kulturwissenschaft, aber auch Sozial- und Erziehungswissenschaften. „Forschende, die hier Verbindungen zu ihrer Arbeit sehen, sind natürlich herzlich eingeladen, Kontakt zu uns aufzunehmen“, betont Koch. Darüber hinaus ist ein Austausch mit anderen Personen in Deutschland und Europa, die sich mit ähnlichen Fragen in anderen Kulturräumen beschäftigen, geplant.

Das Forschungsprojekt beschäftigt sich damit, dass auf der Halbinsel Yucatán viele Mädchen aus mayasprachigen Kommunen nach Beendigung der Grundschule ihre Schulausbildung nicht fortführen. Gründe hierfür sind einerseits bei einer kulturell bedingten Ablehnung von höherer Bildung für Mädchen zu sehen. Andererseits kommt es schon im frühen Teenager-Alter zu meist ungewollten Schwangerschaften und es fehlen gut funktionierende Programme zur Fortsetzung der Schullaufbahn. „In unserer Forschung hat sich gezeigt, dass Mädchen, die die Schule frühzeitig verlassen, vom Bildungssystem in Mexiko ausgeschlossen werden und wenig Chancen auf Reintegration haben“, so Prof. Osorio Vázquez. Während ihres Forschungsaufenthaltes möchte sie nun herausarbeiten, was gegen diesen Zustand von wissenschaftlicher Seite her getan werden kann.

Ansprechpartner

Dr. Christian Koch
Tel. 0271 740-3697
koch@romanistik.uni-siegen.de

 
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