Musik in der Stadt
Mit dem Konzert „Musik um 12“ hat die Universität Siegen den neuen Steinway-Flügel im Hörsaalzentrum eingeweiht – weitere Veranstaltungen sollen folgen.
Mehrmals war das Ereignis wegen der Corona-Pandemie verschoben worden, jetzt hat es geklappt: Mit dem Konzert „Musik um 12“ hat die Universität Siegen den neuen Steinway-Flügel im Hörsaalzentrum in Siegen eingeweiht. Clara Köhne (Studentin der Universität) und Rosali Vogt (Absolventin des Fachs Musik an der Universität) spielten Klavierwerke von Beethoven, Chopin, Schumann, Messiaen und anderen – und begeisterten die Zuhörinnen und Zuhörer. Unter ihnen auch Barbara Lambrecht-Schadeberg, die mit ihrer Spende den Erwerb des Flügels ermöglicht hatte.
„Entzückung, der Titel eines der Stücke, beschreibt es am Besten. Dieses Konzert ist ein herausragendes Beispiel, wenn Wissenschaft und Kultur, Stadt und Universität, sich gegenseitig bestärken und bereichern. Ein besonderer Dank gilt Barbara Lambrecht-Schadeberg für ihre Unterstützung“, sagte der Rektor der Universität, Prof. Dr. Holger Burckhart. Das Konzert „Musik um 12“ soll den Startschuss für weitere Veranstaltungen zur Mittagszeit am Samstag sein. „Das Konzert war ein würdiger Anfang. Ich freue mich auf alles, was noch kommt“, sagte Uni-Kanzler Ulf Richter und richtete gemeinsam mit dem Rektor ein Dankeschön an Prof. Martin Herchenröder, Prorektorin Prof. Dr. Petra Vogel und Katja Knoche (Haus der Wissenschaft).
Der neue Steinway-Flügel ist ein Konzertflügel, der aufgrund seiner Größe (2,11 m lang) besonders gut für Kammermusik geeignet ist. Flügel des Unternehmens „Steinway & Sons“ werden überwiegend in Handarbeit gefertigt und haben die Entwicklung einer mehr als 150 Jahre alten Firmentradition im Gepäck. In allen relevanten Konzertsälen der Welt stehen Steinways, praktisch alle bedeutenden Pianisten bevorzugen Steinway. „Als Musiker schätzen wir ihre klangliche Ausgewogenheit, weshalb man das gesamte Klavierrepertoire vom Barock bis in die Moderne gleich gut auf ihnen spielen kann, ihre klangliche Brillanz, ihren warmen, schönen Ton und ihren hochsensiblen Anschlag“, erklärt Prof. Martin Herchenröder, Komponist, Organist und Musikwissenschaftler an der Universität Siegen.
Da es sich um Handarbeit handelt, werden Steinway-Flügel nicht aus dem Katalog gekauft, sondern bei einem persönlichen Besuch ausgesucht. Den Siegener Flügel wählten Prof. Herchenröder und Dr. Christoph Sobanksi (Hauptamtlicher Dozent im Fach Klavier) in Düsseldorf aus. „Ich habe selten einen so besonders guten und klangschönen Flügel gespielt wie diesen, und die ersten Spiel- und Höreindrücke bestätigen, dass wir da einen echten Fund gemacht haben“, sagt Prof. Herchenröder.
Das Konzert gestalteten Clara Köhne und Rosali Vogt. Clara Köhne studiert an der Universität Lehramt Musik für Gymnasien und Gesamtschulen (Bachelor) und eröffnete das Konzert mit Ausschnitten aus ihrem Prüfungsprogramm. Zu Beginn erklangen die Sechs Variationen F-Dur op. 34 von Ludwig van Beethoven. Jede Variation steht konsequent in einer anderen Takt- und Tonart, niemals vorher und niemals nachher beschritt der Komponist einen solchen Weg. Es folgten das virtuos-romantische Impromptu As-Dur op. 29 von Fryderyk Chopin sowie Oliver Messiaens Rondeau für Klavier.
Den zweiten Teil des Recitals gestaltete Rosali Vogt, Konzertpianistin und Musikpädagogin sowie Alumna der Universität Siegen und Absolventin des Dr. Hoch’schen Konservatoriums Frankfurt a.M. Die Mazurka g-Moll von Clara Wieck sowie ein Auszug aus dem Zyklus „Carneval“ ihres Ehemannes Robert Schumann wurden eingerahmt von zwei Klavierwerken des Frankfurter Komponisten und Honorarprofessors der dortigen Musikhochschule Claus Kühnl. Sie tragen die Titel „Entzückung“ und „Gedehnter Moment“ und entstanden im Jahr 2020.
