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Twitternde Bäume im Siegener Tiergarten – „Natur digital begreifen“ wird umgesetzt

BesucherInnen des Siegener Tiergartens können den Wald künftig auf besondere Weise digital erleben. Das Projekt „Natur digital begreifen“ hat vom Ausschuss der REGIONALE 2025 den dritten Stern erhalten. Die Uni Siegen ist maßgeblich beteiligt.

Sensoren, Mikrofone, Kameras, Messgeräte und twitternde Bäume: Mit dem REGIONALE-2025-Projekt „Natur digital begreifen“ soll der Besuch des Erlebniswalds Historischer Tiergarten in Siegen zu einem besonderen Ereignis werden. Das Projekt der Biologischen Station Siegen-Wittgenstein hat in der REGIONALE 2025 den dritten Stern erhalten und kann somit umgesetzt werden. Die Universität Siegen hatte das Projekt mit auf den Weg gebracht und ist zusammen mit der Stadt Siegen maßgeblich an der Umsetzung beteiligt. Spielerische Ansätze und digitale Medien sollen Lust machen, den Wald neu für sich zu entdecken.

„Wir möchten den Gästen die Vielfalt des Siegener Tiergartens zeigen“, erklärt Prof. Dr. Klaudia Witte, Professorin am Institut für Biologie der Universität Siegen und Vorstandsmitglied der Biologischen Station Siegen-Wittgenstein. „Da gibt es zum Beispiel das System des sogenannten ‚Twittering Trees‘, also eines twitternden Baumes. Sensoren messen den Wasserfluss und helfen uns zu verstehen, wie es dem Baum geht. Hat er gerade Stress? Und was bedeuten trockene Sommer oder Winter für ihn?“

Die Natur in Siegen-Wittgenstein ist vielfältig, aber insbesondere bei Jüngeren nehmen die Kenntnisse über die heimische Tier- und Pflanzenwelt ab. Dem wollen die Projektverantwortlichen entgegenwirken. „Bei ‚Natur digital begreifen‘ geht es darum, mit digitalen Medien quasi hinter die Kulissen der Natur schauen zu können“, erklärt Dr. Jasmin Mantilla-Contreras, Leiterin der Biologischen Station. Was bislang im Verborgenen geschieht, soll sichtbar gemacht und verständlich erklärt werden: aufbereitet und abrufbar für Kinder und Erwachsene auf einer Webseite und jederzeit mobil.

Verborgenes wird sichtbar gemacht

Mikrofone, Kameras, Sensoren und Echtzeitdaten machen es möglich, den Wald neu zu erleben. Künftig soll man zum Beispiel sehen, wieviel Leben in einem Totholz-Stamm steckt und was in einer Specht-Höhle passiert. Installierte Mikrofone nehmen Fledermäuse und Vogelstimmen auf, führt Dr. Urs Gießelmann vom Institut für Biologie der Uni Siegen aus. „Die Vogelstimmen werden über eine Software bestimmt. So erfahren die Leute, welche Arten hier vorkommen und wie sie klingen. Das hilft, beim Spaziergang Geräusche im Wald bewusster wahrzunehmen.“

Digital verstehen und vor Ort erleben

Den Beteiligten ist wichtig, dass es nicht beim digitalen Erlebnis bleibt. Im Gegenteil. „Mit unserem Projekt wollen wir bei den Menschen das Interesse wecken, mit offenen Augen und Ohren durch die Natur zu gehen“, sagt Jasmin Mantilla- Contreras. „Dazu bieten wir zusätzliche Module an, also zum Beispiel Führungen, Exkursionen oder auch Geocaching, bei dem Waldgäste mit ihrem Smartphone Rätsel lösen und so im Tiergarten von einer Station zur anderen geleitet werden.“

Was in Siegen ausprobiert wird, ist modellhaft für Südwestfalen. Es könnte auf andere Naturbereiche – etwa Gewässer – und auch andere Orte übertragen werden. Das Projekt der REGIONALE 2025 wird mit 144.000 Euro von der NRW-Stiftung gefördert. Mit insgesamt weiteren 23.500 Euro unterstützen das Vorhaben der Naturschutzbund NABU, die Sparkasse Siegen sowie die Bürgerstiftung Siegen und die Rolf H. Brunswig Stiftung für Klima, Umwelt und Natur.

 
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