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Alltags-Architektur bewahren – aber wie?

Für ihre Zeit und Region charakteristisch, aber nicht unter Denkmalschutz: Das Lehrgebiet Architekturgeschichte der Uni Siegen beschäftigt sich unter anderem damit, wie „alltägliche Bauten“ erhalten werden können – in Siegen gab es dazu auch eine große Tagung, die Ergebnisse sind jetzt veröffentlicht worden

Das ehemalige Hotel „Deutsches Haus“ zählte einmal zu den ersten Adressen in Siegen-Weidenau. Mit seinen Erkern und Erbe_web_2Verzierungen prägte das Gebäude bis zu seinem Abriss die Straßenecke gegenüber der Kreispolizeibehörde. Für Prof. Dr. Eva von Engelberg vom Lehrgebiet Architekturgeschichte der Universität Siegen ein typisches Beispiel für „alltägliche Bauten“: Die Gebäude sind zwar beispielhaft für ihre Zeit und oft prägend für den Ortsteil – sie stehen aber nicht unter Denkmalschutz. Zu der Frage, wie Alltagsarchitektur dennoch erhalten werden kann, gab es in Siegen im vergangenen Herbst eine große Tagung. Die Ergebnisse sind jetzt unter dem Titel "Alltägliches Erben" veröffentlicht worden.

„Alltägliche Bauten sind vielleicht keine architektonischen Highlights, aber an ihnen hängen Erinnerungen und emotionale Werte. Auch deshalb kann es wertvoll sein, solche Gebäude zu erhalten“, erklärt von Engelberg. Da die Gebäude meistens nicht den etablierten Kriterien der Denkmalpflege entsprechen, sei ein alternatives Instrumentarium zum Umgang mit dieser Art von Architektur gefragt: „Eine Standard-Lösung gibt es für das Problem nicht. Das alltägliche Erbe ist in jeder Kommune anders, deshalb müssen vor Ort jeweils individuelle Lösungen gefunden werden. Dafür gilt es, partizipative Prozesse und Formate zu entwickeln.“

Die Wissenschaft könne dazu einiges beitragen, ist von Engelberg überzeugt. Unter anderem gehe es darum, die oft unscheinbaren und wenig spektakulären architektonischen Zeitdokumente der Öffentlichkeit zu vermitteln. Am Beispiel von „Kleins Ecke“ in Siegen hat von Engelberg das in Zusammenarbeit mit Kolleginnen bereits praktisch erprobt: Architekturstudierende haben sich intensiv mit dem ehemaligen Gasthof Klein an der Koblenzer Straße beschäftigt und gemeinsam mit Kunststudierenden dabei auch das umliegende Quartier „Hammerhütte“ genau unter die Lupe genommen. Fünf Masterarbeiten, eine Kunstausstellung und die Publikation "Hammerhütte. Künstlerische Erkundungen eines Quartiers" sind daraus entstanden.

Kontakt:
Prof. Dr. Eva von Engelberg
Lehrgebiet Architekturgeschichte der Uni Siegen
E-Mail: engelberg@architektur.uni-siegen.de
Tel.: 0271 740-4182

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Die Jahrestagung des Arbeitskreises Theorie und Lehre der Denkmalpflege fand im Herbst 2022 in Siegen statt. Die Publikation "Alltägliches Erben" wurde jetzt veröffentlicht.

 
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