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Virtueller Assistent für ältere Menschen im Praxistest

Ein internationales Team hat unter Leitung der Universität Siegen einen virtuellen Assistenten entwickelt. Er soll die Gesundheit und Lebensqualität älterer Menschen steigern und deren Unabhängigkeit im Alter fördern. Jetzt haben zum ersten Mal Testpersonen den Assistenten in realer Umgebung getestet.

Die immer älter werdende Bevölkerung ist eine der drängendsten gesellschaftlichen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Vor diesem Hintergrund entwickeln unter der Leitung der Universität Siegen 22 Universitäten, Forschungszentren, IT-Unternehmen und Startups in Europa und Japan einen virtuellen Assistenten, der ältere Menschen dabei unterstützt, gesund und aktiv zu altern. Das Projekt mit dem Titel e-VITA (EU-Japan Virtual Coach for Smart Ageing) kombiniert praxisnahe Forschung mit gestalterischen Ansätzen, um die Lebensqualität zu steigern. Unter der Leitung von Prof. Dr. Volker Wulf und Prof. Dr. Marc Hassenzahl entwickeln Forscher der beiden Arbeitsgruppen „Wirtschaftsinformatik und Neue Medien“ sowie „Erlebnis und Interaktion“ neue Konzepte, die gemeinsam mit Menschen aus der Umgebung erprobt werden. Jetzt haben erstmals in einer privaten Umgebung 36 ältere Menschen in Japan, Deutschland, Frankreich und Italien den virtuellen Assistenten eingesetzt und getestet. Das Feedback der Teilnehmenden hilft, den Wohlbefindens-Assistenten weiterzuentwickeln und auf die spezifischen Bedürfnisse älterer Menschen in verschiedenen Kulturen anzupassen.

Ältere Menschen sollen in dem virtuellen Assistenten einen Gesprächspartner haben und gleichzeitig personalisierte Empfehlungen erhalten, die das allgemeine Wohlempfinden steigern. Nachdem die intelligente Technologie dem Praxistest unterzogen worden war, war die Meinung der Teilnehmenden über die Ländergrenzen hinweg eindeutig: Viele von ihnen wünschten sich einen alltäglichen Gesprächsbegleiter, den sie einfach bedienen können. Eine erste Anpassung des Assistenzsystems in diese Richtung hat das Team bereits vorgenommen. Im Sommer 2023 soll dieser dann mit 240 Personen in einer groß angelegten internationalen Vergleichsstudie in Deutschland, Frankreich, Italien und Japan getestet werden.

Die Gestalt und die Interaktionsmöglichkeiten des virtuellen Assistenten, insbesondere die natürliche Sprachverarbeitung, haben die Siegener ForscherInnen mit ihren Partnern bereits entwickelt. Ziel ist es, dass der Assistent direkt mit älteren Menschen interagiert, ihnen zuhört und in fünf Sprachen – Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch oder Japanisch – antworten kann.

Soziale Plattform für den Kreis Siegen-Wittgenstein

Übergeordnetes Ziel des e-VITA Projekts ist es, mit digitalen Technologien die Gesundheit und Lebensqualität älterer Menschen zu steigern. Ein Teilprojekt des Projekts besteht darin, eine Soziale Plattform für den Kreis Siegen-Wittgenstein zu entwickeln. Die Idee: Kreisangehörige Seniorinnen und Senioren sowie Organisationen sollen die Möglichkeit erhalten, sich online miteinander zu vernetzen und über Angebote und Veranstaltungen in ihrer Umgebung zu informieren. Eine weitere Nutzungsmöglichkeit besteht darin, kleinere Aufträge (etwa das Erledigen von Einkäufen) zu inserieren oder entgegenzunehmen – hiervon könnten Jung und Alt profitieren. „Erste Informationsveranstaltungen für Interessierte haben wir bereits durchgeführt. Das Konzept kommt gut an – nun muss die Soziale Plattform nur noch mit Leben gefüllt werden“, erklärt Dr. Jasmin Lehmann, die mit der Weiterentwicklung der Plattform beauftragt ist.

Die Soziale Plattform finden Sie hier.

Informationen zum Projekt e-VITA (EU-Japan Virtual Coach for Smart Ageing)

Kontakt:
Dr. Rainer Wieching (Professur von Prof. Dr. Wulf, Fakultät III), Universität Siegen
E-Mail: rainer.wieching@uni-siegen.de

 
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