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Spielerisch zum Ausbildungsplatz

Unternehmen fällt es immer schwerer, ihre Ausbildungsplätze zu besetzen und junge Menschen haben Probleme, das passende Unternehmen zu finden. An der Universität Siegen haben Forscher*innen die App "RegioQuest" entwickelt, die Ausbildungssuchende und Ausbildungsbetriebe spielerisch zusammenführt.

Mia ist auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz. Als sie durch Olpe schlendert, erscheint plötzlich eine Nachricht auf ihrem Smartphone. Es ist ein Bilderrätsel, und es geht um die Firma direkt auf der anderen Straßenseite. Nach kurzem Überlegen kommt sie auf die Lösung, zur Belohnung gibt es Punkte – und ganz nebenbei Wissen über einen der Ausbildungsbetriebe der Stadt. Mia steht stellvertretend für viele junge Menschen, die auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz sind – und Olpe für die vielen Städte und Gemeinden in Südwestfalen, deren Unternehmen Nachwuchskräfte brauchen. An der Universität Siegen wurde eine App entwickelt, die beide Seiten spielerisch zusammenführen soll: Ausbildungssuchende und Ausbildungsbetriebe. regioquest2

RegioQuest lautet der Titel der App und des Forschungsprojektes, das im Rahmen des Strukturprogramms REGIONALE 2025 durch das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert wird. „Unsere Erfahrungen sind durchweg positiv. Das Interesse an der App ist sehr groß, auch weil der Bedarf an jungen Nachwuchskräften sehr hoch ist“, sagt Projektleiter Jun.-Prof. Thomas Ludwig. „Da das Projekt nun ausläuft, hoffen wir, dass vielleicht aus einem anderen Fördertopf ein Folgeprojekt entstehen kann, um die App über einen längeren Zeitraum in der realen Welt testen und weiterentwickeln zu können“, so Ludwig. Vorstellbar wäre auch, dass ein externer Dienstleister die App übernimmt, weiterentwickelt und veröffentlicht. Dazu laufen derzeit Gespräche.

Laut einer Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft bleiben jährlich 40 Prozent aller Ausbildungsplätze unbesetzt. Obwohl Angebot und Nachfrage vorhanden sind, finden beide Seiten oft nicht zusammen.  RegioQuest will dabei helfen. Aktuell wird die Anwendung wieder von Schüler*innen in der Region auf Herz und Nieren geprüft. Dieser Praxistest fand bereits mehrfach statt. Im Anschluss sprechen die Schüler*innen mit den Forscher*innen über ihre Erfahrungen. Das ist ein ganz zentraler Aspekt, damit das Programm nicht an der Zielgruppe vorbei entwickelt wird. „Die App ist bei den ersten Tests sehr gut angekommen. Durch die Zusammenarbeit mit den Schulen haben wir aber auch sehr viele wertvolle Tipps bekommen, die wir in die App einfließen lassen“, sagt Projektmitarbeiter Philip Weber.

regioquest3Das Spielprinzip ähnelt dem von Pokémon Go. Beim Gang durch die Stadt tauchen an bestimmten Orten Rätsel auf, sogenannte Quests. Das können Bilderrätsel, Geräusche aus den Betrieben oder Ähnliches sein. Die Quests werden von den Unternehmen selbst über eine Webplattform eingepflegt. Dort können sie auch Informationen zu Ausbildungsplätzen und Veranstaltungen oder Videos hinterlegen. Für die Lösung der Quests gibt es Punkte. Diese können zum Beispiel genutzt werden, um digital an weiter entfernte Orte zu gelangen, und sich dort über Ausbildungsbetriebe zu informieren. Eine Rangliste zeigt, wie viele Münzen die Freund*innen schon gesammelt haben.

„Wir sind nicht die ersten, die eine Jobplattform aufbauen. Aber unser starker Fokus auf Gamification ist eine ganz andere Herangehensweise. Bei der Entwicklung sind wir noch nicht am Ende. Im Rahmen unserer Arbeiten kooperieren wir bereits mit bestehenden Plattformen, wie zum Beispiel Karriere Südwestfalen“, erklärt Ludwig. So könnten Betriebe ohne Umwege ihre Stellenangebote auf mehreren Plattformen und eben auch in der App sehr einfach einstellen. Von Seiten der Schüler*innen und Unternehmen gebe es immer wieder Nachfragen, wann die App verfügbar sei. Über eine Fortsetzung des Projekts würden sich daher nicht nur die Forscher*innen der Uni Siegen freuen.

Hintergrund
Am Projekt RegioQuest sind zahlreiche, regionale Partner beteiligt. Dies sind im Einzelnen: Kreis Olpe, Agentur für Arbeit Siegen, Arbeitgeberverbände Olpe, Berufskolleg Olpe, Caritasverband für den Kreis Olpe e.V., DGB-Region Südwestfalen, Handwerkskammer Südwestfalen, IG Metall Olpe & Siegen, Industrie- und Handelskammer Siegen, Kreis Siegen-Wittgenstein, Kreishandwerkerschaft Westfalen-Süd, SIT-GmbH, Zentrum für Digitalisierung der Wirtschaft (ZDW).
 

 
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