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Freiheit als Lebensthema - Heino Falcke zum Ehrendoktor ernannt

Im Rahmen eines Festaktes hat die Philosophische Fakultät den evangelischen Theologen Dr. Dr. h.c. Heino Falcke zum 30. Ehrendoktor der Universität Siegen ernannt.

Mit Heino Falcke ehrt die Fakultät den Erfurter Propst i.R. vor allem wegen seines außergewöhnlichen Engagements als staats- und kirchenkritischer evangelischer Theologe in der DDR, dessen Wirken, Leben und Forschen dem Thema "christliche Freiheit" gelten.

Heino Falcke, geb. 1929, hat  seit den 1980er Jahren maßgebliche Impulse für den konziliaren Prozess für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung gesetzt, wie Prof. Dr. Veronika Albrecht-Birkner (Ev. Theologie, Philos. Fakultät) in ihrer Laudatio ausführte. Dies betrifft nicht nur seine wissenschaftliche Arbeit in Gestalt zahlreicher Veröffentlichungen, sondern auch sein außergewöhnliches politisches Engagement, das durch die Mitarbeit im Ökumenischen Rat der Kirchen bereits zu DDR-Zeiten einen globalen Horizont in den Blick nahm und unter dem Motto „Global denken – lokal handeln“ in der Arbeit von Basisgruppen vor Ort fruchtbar machte. Mit dieser von der Leitung der Evangelischen Kirche in der DDR eher distanziert verfolgten Basisarbeit gehörte Heino Falcke zu denen, die die Wende unmittelbar vorbereiteten. "Sie nahmen die DDR als Ort der Verkündigung ernst", so Laudator Prof. Dr.  Heinz-Günther Stobbe (Kath.Theologie, Philos. Fakultät) und: "Ihr Leben und Werk vereint bewusste Konfessionalität und ökumenischen Geist".

Heino Falcke studierte ab 1946 in Berlin und ab 1948 in Göttingen Theologie. Zudem absolvierte er zwei Gastsemester in Basel. In Basel war er Hilfskraft von Karl Barth. 1952 entschied Falcke sich dazu, als Pfarrer in die DDR zu gehen. Seine Begründung lautete: „Pfarrer und Theologen der Bekennenden Kirche im ,Dritten Reich‘ hatten mich geprägt, und ich war der Überzeugung, die Theologie, die ich bei ihnen gelernt hatte, sei in den Kirchen, die unter kommunistischer Herrschaft und von ihr bedrängt waren, besser am Platz.“ Nach zwei Jahren Tätigkeit als Studieninspektor am Predigerseminar in Wittenberg wurde Falcke Assistent am Lehrstuhl für Systematische Theologie der Theologischen Fakultät Rostock. Ein mit Karl Barth vereinbartes Dissertationsthema „Die Gesellschaftslehre Friedrich Schleiermachers“ wurde in Rostock weitergeführt und 1958 mit der Promotion zum Dr. theol. abgeschlossen. 1961 erfolgte die Habilitation. Um Loyalitätskonflikte als staatlich angestellter Professor in der DDR zu vermeiden, ging er ins Pfarramt. Schließlich war er von 1973 bis 1994 ev. Propst in Erfurt.

 
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