Arbeiten im Kontext des Gedenkjahres 1809 - 2009
Im Sommersemester ist Dr. Margareth Lanzinger zu Gast im Forschungsinstitut für Geistes- und Sozialwissenschaften (figs) der Universität Siegen.
Im Rahmen der Diesterweg-Gastprofessur ist sie am Lehrstuhl von Prof. Dr. Bärbel Kuhn im Historischen Seminar angesiedelt. Sie war zuvor als Gastwissenschaftlerin am Historischen Seminar der Leibniz Universität Hannover und als Gastprofessorin an der FU Berlin sowie an der Universität Wien. An der Universität Wien hat sie sich im April 2013 im Fach Geschichte der Neuzeit habilitiert mit einer Habilitationsschrift zum Thema „Verwaltete Verwandtschaft. Eheverbote, Dispenspolitik und Dispenspraxis 1780–1890“. Diese setzt sich mit Verwandtenheiraten als einem gesellschaftlichen Phänomen jener Zeit auseinander, und zwar aus der Perspektive theologischer, juristischer, medizinischer Diskurse, staatlicher und kirchlicher Bürokratien sowie der Logiken der um eine solche Heiratserlaubnis ansuchenden Paare.
Im Rahmen des Forschungsaufenthalts in Siegen arbeitet sie an dem im Kontext des Gedenkjahres 1809–2009 gemeinsam mit Raffaella Sarti (Universität Urbino) iniziierten Projekts über eine antifranzösische Tiroler Heldinnenfigur (1797) weiter, aus dem ein Buch entstehen bzw. bald zum Abschluss gebracht werden soll. Sie ist Mitglied im HerausgeberInnenteam von L’Homme. Europäische Zeitschrift für Feministische Geschichtswissenschaft, der Zeitschrift Historische Anthropologie sowie der Zeitschrift Quaderni storici. Ihre Forschungsschwerpunkte sind in der Historischen Anthropologie, Mikrogeschichte, Geschlechtergeschichte und Historiographiegeschichte verankert. Bevorzugte Themenbereiche sind Verwandtschaft, Heirat und Ehe, Besitz und Vermögen in Recht und Praxis, Kulturgeschichte der Verwaltung, Konstruktion von HeldInnen. An der Universität Siegen bringt Frau Dr. Lanzinger Ihre Forschungsschwerpunkte in der Lehrveranstaltung „Familie und Verwandtschaft in der Frühen Neuzeit und im 19. Jahrhundert“ zusammen.