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Thema6

Das Handwerk der Medien. Am Beispiel der Artefaktualität des Dokumentarischen.

von Thomas Weber (Hamburg)

Das „Denken der Medien“ manifestiert sich nicht nur in ihrer Medialität, sondern in der prozessualen Herstellung von Medialität als einem fortlaufenden Prozess von Transformationen. Die epistemologische Bedeutung von Medien wird dabei nicht nur in einer kulturhistorischen Differenz von Medien greifbar, sondern auch in der Analyse des medialen Bearbeitungsprozesses selbst.

In meinem Beitrag möchte ich mich auf den zuletzt genannten Aspekt der medialen Bearbeitung konzentrieren, bei dem man eine fortlaufende Bedeutungsverschiebung nicht nur als ein fait accompli auffassen kann (z.B. als eine allgemein abstrakte Form der Beschleunigung der Zeichenzirkulation), das seiner konkreten materialen und materiellen Bearbeitungsspuren entkleidet ist. Vielmehr geht es um die Beobachtung jenes Prozesses der Bearbeitung selbst, um das Handwerk der Medien und d.h. auch um die Handwerker der Medien, die als Akteure den fortlau¬fenden Transforma¬tions¬prozess der medialen Bearbeitung in Gang halten und mithin ein professionelles Milieu kreieren.
Die Philosophie scheint hier einen blinden Fleck zu haben, was durchaus immer wieder beklagt wurde, etwa von Jacques Derrida („Artefaktualität“), Howard S. Beckers ("Art Worlds"), Richard Sennett („The Craftman “) oder auch Régis Debray bzw. in anderen Ansätzen der Mediologie, die gerade den Zusammenhang von Milieu, Boten und Handwerk herauszustellen versuchten.

Es geht dabei nicht um eine Soziologie des medialen Handwerks, auch nicht allein um die Frage, wie ein bestimmtes Ethos in eine Ästhetik umschlägt, sondern vielmehr darum, wie durch die Bedingungen eines professionellen Milieus eine Modalisierung von Wahrheitswerten und d.h. auch der kulturellen Bedeutung vorgenommen wird, mithin also eine Verschiebung von epistemologischen Ansprüchen.

Konkret lässt sich das z.B. in einer medialen Transformation des dokumentarischen Films nachzeichnen, der sich in den letzten Jahrzehnten in seiner epistemologischen Zuordnung/Attribuierung grundlegend gewandelt hat. Am Beispiel der Begriffe "Ereignis" und "Zeugenschaft" sollen konkrete Modalisierungen im „Milieu des Dokumentarischen" aufgezeigt werden.

Dokumentation

Thomas Weber
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