Publikationsjahr 2014
Eine große Anzahl von Publikationen erschien im Jahr 2014. Die thematische Bandbreite reichte von bereits etablierten Themen wie Geschichte in digitalen Spielen über den Ersten Weltkrieg bis hin zu Publikationsnetzwerken von Schreibenden und Verlagen im 19. Jahrhundert.
Daniela Fleiß: Alte Industrieanlagen, neue
Nutzungen. Vom sinnvollen Umgang mit den Überresten
industrieller Vergangenheit, in: Diagonal, H. 35: Zum
Thema: Umnutzung. Alte Sachen, neue Zwecke, 2014, S.
175-199
Im Dezember 2014 erschien die
diesjährige Ausgabe der Zeitschrift der Universität Siegen,
Diagonal. Das Thema der Ausgabe lautet
Umnutzung. Alte Sachen, neue Zwecke. Darin
enthalten ist der Beitrag Alte
Industrieanlagen, neue Nutzungen. Vom sinnvollen Umgang mit
den Überresten industrieller Vergangenheit
von Daniela Fleiß. Sie nimmt die museale Erschließung alter
Industrieanlagen und deren Umnutzung zu etwas vollständig
Neuem in den Blick. Ersteres wird von der Autorin am
Beispiel des Ironbridge Gorge Museum Trust mit seinen
insgesamt zehn Industrie-Museen verdeutlicht, letzteres am
Beispiel der Neunutzungskonzepte im Landschaftspark
Duisburg-Nord, einem ehemaligen Hüttenwerk, und der Zeche
Zollverein in Essen, seit 2001 Weltkulturerbe.
Angela Schwarz: Durch Klick zur Heimat? Virtuelle
Heimat-Bilder im World Wide Web, in: Volkskunde in Sachsen.
Zeitschrift des Instituts für Sächsische Geschichte und
Volkskunde, Bd. 26, 2014, S. 203-228
Gibt es eine Heimat im
weltweiten Datennetz? Eine Verortung bzw. einen Ort ohne
Raum? Angela Schwarz prüft in ihrem Beitrag zur Zeitschrift
Volkskunde in Sachsen unter dem Titel
Durch Klick zur Heimat? Virtuelle Heimat-Bilder
im World Wide Web, ob es nicht doch etwas
gibt, was auf den ersten Blick unmöglich scheint. Die
Autorin zeigt anhand von Kategorien, dass "Heimat"
tatsächlich mit dem Internet verbunden werden kann, und
zwar in verschiedenen Formen: von der Transformation der
klassischen "Offline-Heimat" in ein lediglich anderes,
neues Medium, über die Neudeutung des Heimat-Begriffs bis
hin zur Schaffung einer völlig neuen Form, der digitalen
Heimat.
Angela Schwarz: Grenzenloser Krieg? Der Erste
Weltkrieg in Computerspielen, in: Bärbel Kuhn/Astrid Windus
(Hrsg.): Der Erste Weltkrieg im Geschichtsunterricht.
Grenzen – Grenzüberschreitungen – Medialisierung von
Grenzen (Historica et Didactica, Bd. 7), St. Ingbert 2014,
S. 105-115
Im Anschluss an eine
Lehrerfortbildung im Januar 2014 entstand der Sammelband
Der Erste Weltkrieg im
Geschichtsunterricht, herausgegeben von Bärbel Kuhn und
Astrid Windus. In Grenzenloser Krieg? Der Erste
Weltkrieg in Computerspielen geht Angela
Schwarz der Frage nach, wie Grenzen in Computerpielen zum
Ersten Weltkrieg thematisiert werden und wie sich diese
Grenzen im Rahmen eines modernen multiperspektivischen
Geschichtsunterrichts nutzen lassen, sie überwunden oder
verschoben werden können. Zugleich bietet der Text eine
Reihe von Bild- und Textmaterialien, die die Behandlung des
Mediums und seiner Art, den Ersten Weltkrieg zu
thematisieren, im Unterricht ermöglichen können.
Angela Schwarz: Science and Technology (Germany),
in: Ute Daniel/Peter Gatrell/Oliver Janz/Heather
Jones/Jennifer Keene/Alan Kramer/Bill Nasson (Hrsg.):
1914-1918-online. International Encyclopedia of the First
World War, 08.10.2014, DOI: 10.15463/ie1418.10413
Anfang Oktober 2014 wurde die Webseite 1914-1918 online freigeschaltet. Zu dieser
webbasierten Enzyklopädie zum Ersten Weltkrieg haben
zahlreiche internationale Historikerinnen und Historiker
beigetragen. in ihrem Artikel über Science and Technology
(Germany) legt Angela Schwarz für die
deutsche Seite dar, wie die beteiligten Personen ihr Wissen
in den Dienst des Militärs stellten, und welche neuartigen
Entwicklungen in der Kriegstechnik daraus hervorgingen.
Angela Schwarz: Bunte Bilder – Geschichtsbilder?
Zur Visualisierung von Geschichte im Medium des
Computerspiels, in: Benjamin Beil/Marc Bonner/Thomas Hensel
(Hrsg.): Computer | Spiel | Bilder, Glückstadt 2014, S.
219-253
Hervorgegangen aus einer Ringvorlesung der
Siegener Medienwissenschaften bietet der von Thomas Hensel,
Benjamin Beil und Marc Bonner herausgegebene Sammelband
Computer - Spiel - Bilder einen
Einblick in die visuelle Welt des virtuellen Spiels. Das
Primat des Visuellen macht auch Angela Schwarz für den
Blick auf die Geschichte als maßgebliches Element in ihrem
Beitrag Bunte Bilder – Geschichtsbilder? Zur
Visualisierung von Geschichte im Medium des
Computerspiels aus. Sie demonstriert anhand
von Titeln wie "Anno 1404", "Assassin's Creed" oder "Silent
Hunter 5", wie stark Historie im Bildmedium Computerspiel
auf die rein optische Rekonstruktion vermeintlicher Bilder
der Vergangenheit beschränkt ist.
Angela Schwarz: Narration und Narrativ: Geschichte
erzählen in Videospielen, in: Florian Kerschbaumer/Tobias
Winnerling (Hrsg.): Frühe Neuzeit im Videospiel.
Geschichtswissenschaftliche Perspektiven, Bielefeld 2014,
S. 27-52
Nicht nur Bücher oder Filme, sondern auch
Computerspiele erzählen Geschichte(n). Dabei benutzen sie,
wenn es sich um Historienspiele handelt, Narrative, nicht
selten sogar (nationale) Meistererzählungen. Wie sie das
tun und welche Brechungen das interaktive Medium
Computerspiel dabei ermöglicht, analysiert Angela Schwarz
in Narration und Narrativ: Geschichte erzählen
in Videospielen am Beispiel des
Amerikanischen Unabhängigkeitskriegs und seiner Darstellung
in zwei so unterschiedlichen Spielen wie "Age of Empires
III" und "Assasssin's Creed III" in dem Sammelband Frühe Neuzeit im Videospiel.
Geschichtswissenschaftliche Perspektiven, der von
Florian Kerschbaumer und Tobias Winnerling herausgegeben
wurde.
Angela Schwarz: Hitler und Wagner. Zu den
Grundlagen der Instrumentalisierung im
nationalsozialistischen Deutschland, in: Joseph
Imorde/Andreas Zeising (Hrsg.): Wahn und Wirkung.
Perspektiven auf Richard Wagner, (Bild und
Kunstwissenschaften, Bd. 7), Siegen 2014, S.
201-218
Die Frage, wie viel Wagner in Hitler steckt, ist
wohl so alt wie die Forschungen über die Person des
nationalsozialistischen Diktators selbst. Angela Schwarz
untersucht in ihrem Beitrag Hitler und Wagner.
Zu den Grundlagen der Instrumentalisierung im
nationalsozialistischen Deutschland wo sich
anhand welcher Quellen tatsächlich Berührungspunkte in
Hitlers Leben mit dem Schaffen und Leben des Komponisten
nachweisen lassen und wie der Wagner-Kult nach 1933 von der
nationalsozialistischen Propaganda vereinnahmt und in den
Hitler-Mythos eingewoben wurde. Der Aufsatz erschien in dem
von Joseph Imorde und Andreas Zeising herausgegebenen
Sammelband Wahn und Wirkung, der von verschiedenen
Disziplinen ausgehend unterschiedliche Perspektiven auf
Richard Wagner, so der Untertitel der bibliophil
gestalteten Publikation, wirft.
Angela Schwarz: Narration and Narrative: (Hi-)Story
Telling in Computer Games, in: Florian Kerschbaumer/Tobias
Winnerling (Hrsg.): Early Modernity and Video Games,
Newcastle 2014, S. 140-161
Der Beitrag Narration and
Narrative: (Hi-)Story Telling in Computer
Games, der von Angela Schwarz für den von
Florian Kerschbaumer und Tobias Winnerling herausgegebenen
Sammelband Early Modernity and Video Games
verfasst wurde, ist eine abgeänderte Version des
deutschsprachigen Originals
Narration und Narrativ. Neben einer Einführung in das
Feld des historischen Erzählens im Medium Computerspiel
steht in diesem Beitrag ebenfalls die differenzierte
Betrachtung der Narrative in einer amerikanischen ("Age of
Empires III") und einer eher europäischen ("Assassin's
Creed III") Sicht auf die Ereignisse des Amerikanischen
Unabhängigkeitskriegs im Mittelpunkt.
Angela Schwarz: Intersecting Anglo-German Networks
in Popular Science and their Functions in the Late
Nineteenth Century, in: Heather Ellis/Ulrike Kirchberger
(Hrsg.): Anglo-German Scholarly Networks in the Long
Nineteenth Century (History of Science and Medicine
Library, Bd. 43), Leiden/Boston MA 2014, S. 65-83
Die internationale Vernetzung ist in
der heutigen globalen Welt eine ganz alltägliche
Angelegenheit. Doch sie ist keineswegs neu. Schon im 19.
Jahrhundert gab es zahlreiche Netzwerke auf europäischer
Ebene und darüber hinaus, so etwa die Anglo-German Scholarly Networks in the Long
Nineteenth Century, die in dem gleichnamigen Sammelband
von Heather Ellis und Ulrike Kirchberger einer
vielschichtigen Betrachtung unterzogen werden. Angela
Schwarz nimmt in ihrem Beitrag Intersecting
Anglo-German Networks in Popular Science and their
Functions in the Late Nineteenth Century die
Vernetzung im Bereich der Popularisierung von
Naturwissenschaften in den Blick, die es auf der Ebene der
Autorinnen und Autoren wie der Verlage
populär-naturwissenschaftlicher Schriften schon gab.
Angela Schwarz: Evolution "for better or for
worse"? Science Fiction Literature and Film and the Public
Debate on the Future of Humanity, in: Eckart Voigts/Barbara
Schaff/Monika Pietrzak-Franger (Hrsg.): Reflecting on
Darwin, Farnham 2014, S. 129-144
Evolution ist mehr als nur ein biologisches
Phänomen. Sie ist etwas, das seit Charles Darwins Theorie
in unterschiedlicher Ausprägung weithin diskutiert und in
vielfältigen Formen in der Populärkultur rezipiert wird.
Wie sich dies im Genre des Science Fiction niederschlägt,
analysiert Angela Schwarz in Evolution "for
better or for worse"? Science Fiction Literature and Film
and the Public Debate on the Future of
Humanity anhand englischsprachiger Literatur-
und Filmbeispiele aus dem 20. Jahrhundert sowohl für den
Fall des "better" als auch den des "worse". Der Beitrag,
der auf eine Tagung im Darwin-Jahr 2009 an der Universität
Siegen zurückgeht, erschien in Reflecting on Darwin, herausgegeben von
Eckart Voigts, Barbara Schaff und Monika
Pietrzak-Franger.