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Verbundenheit durch interaktive Technologien

Wie können Menschen Technik nutzen, um auch über Distanzen hinweg ein Gefühl der Verbundenheit und emotionalen Nähe zu erleben? Das erforschen Wissenschaftler*innen der Uni Siegen zusammen mit Kolleg*innen anderer Universitäten im Verbundprojekt VEREINT.

Den Partner oder die Partnerin in einer Fernbeziehung wissen zu lassen, dass man gerade an ihn oder sie denkt, kann ganz einfach sein: Man knipst in der eigenen Wohnung – beispielsweise in Köln – eine Lampe an. Gleichzeitig leuchtet auch in der Wohnung des Partners/der Partnerin – beispielsweise in München – ein Licht auf. Beide Lampen sind miteinander gekoppelt, damit sich das Paar über die Distanz hinweg ein Signal der Verbundenheit zusenden kann. Wie mit Hilfe unterschiedlicher Technologien ein Gefühl der Nähe über die Distanz erzeugt werden kann, erforschen Wissenschaftler*innen im Bereich Wirtschaftsinformatik/ Ubiquitous Design der Uni Siegen unter der Leitung von Prof. Dr. Marc Hassenzahl. An dem Verbundprojekt VEREINT sind außerdem vier weitere Universitäten beteiligt, das Vorhaben wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit 594.000 Euro gefördert.

„Während der Corona-Pandemie haben wir alle erlebt, wie es ist, wenn soziales Miteinander nur über Technik vermittelt möglich ist – beispielsweise per Telefon oder Videokonferenz. Das Thema ‚Nähe über die Distanz‘ ist dadurch stark in den öffentlichen Fokus gerückt“, sagt die Diplom-Psychologin und Siegener Projektleiterin Christiane Wenhart. „Im Projekt VEREINT geht es uns darum, die Entwicklung niedrigschwelliger Anwendungen zu unterstützen, die Menschen ohne große Vorkenntnisse in ihren Alltag integrieren können. Diese Anwendungen sollen ihnen dabei helfen, im Kontakt mit Anderen ein Gefühl der Verbundenheit zu erleben“, ergänzt Ko-Leiterin Ronda Ringfort-Felner.

In zehn verschiedenen Anwendungsprojekten entstehen konkrete Prototypen bzw. Demonstratoren für solche Verbundenheitstechnologien – entwickelt von kleineren Konsortien aus Universitäten und Industriepartnern. Dabei sollen unterschiedliche Zielgruppen wie Paare, Familien, Freundesgruppen, ältere Menschen oder Kinder angesprochen werden. Die Ideen reichen von der beschriebenen Partner-Lampe über ein interaktives Augmented-Reality-Spiel bis hin zu einer einfach zu bedienenden „Sprechanlage“, über die Kinder mit ihren Großeltern kommunizieren und sich von ihnen Geschichten vorlesen lassen können.

Das Verbundprojekt VEREINT begleitet die Entwicklung dieser unterschiedlichen Anwendungen: Wissenschaftler*innen aus den Bereichen Psychologie, Gestaltung, Informatik und Ethik steuern jeweils ihre Expertise bei. „Unser Ziel ist es, konkrete Modelle zur Gestaltung von Verbundenheits-Technik zu erstellen, an denen die Gestalter*innen sich bei ihren Entwicklungen orientieren können. Dazu tragen wir vorhandenes Wissen aus verschiedenen Bereichen wie Design, Wirkungs- und Akzeptanzforschung oder Ethik zusammen und machen es anwendbar“, erklärt Christiane Wenhart.

Auch Bürger*innen sollen in die Forschungsarbeit mit einbezogen werden. So ist im Rahmen des Projektes eine digitale Bibliothek der „Nähe auf Distanz“ geplant: Eine Online-Plattform, auf der die verschiedenen Neuentwicklungen als einfache Do-It-Yourself-Konzepte vorgestellt werden und von Interessierten im eigenen Haushalt ausprobiert werden können. „Wir möchten neue Konzepte so anbieten, dass Bürgerinnen und Bürger sie temporär im Alltag selbst erproben können. Natürlich sind wir im Anschluss auch an den Erfahrungen der Nutzerinnen und Nutzer interessiert“, sagt Ronda Ringfort-Felner.

Als Konsortialleiter des VEREINT-Projektes ist die Universität Siegen insbesondere für die Vernetzung aller Beteiligten auf den verschiedenen Ebenen zuständig: der Wissenschaftler*innen aus den Einzel- und Anwendungsprojekten ebenso, wie interessierter Bürger*innen. Am 15. Juni findet eine große Auftaktveranstaltung an der Uni Siegen statt, zu der bis zu 100 Wissenschaftler*innen und Expert*innen aus ganz Deutschland erwartet werden.

Hintergrund:
Am Begleit-Forschungsprojekt VEREINT sind neben der Universität Siegen die Universität Duisburg-Essen, die Ludwig-Maximilians-Universität München, die RWTH Aachen und die Hochschule Flensburg beteiligt. Das Projekt läuft bis April 2026. Auch eines der zehn Anwendungsprojekte wird an der Uni Siegen umgesetzt: Im Projekt „MiTeinANDer“ geht es um die Gestaltung und Erprobung von Verbundenheitserlebnissen mit Smart-Home-Technologien.

Kontakt:
Ronda Ringfort-Felner
Wirtschaftsinformatik/ Ubiquitous Design
E-Mail: ronda.ringfort@uni-siegen.de
Tel.: 0271 740 4501

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Forschen an der Uni Siegen im Bereich Wirtschaftsinformatik/ Ubiquitous Design: Prof. Dr. Marc Hassenzahl, Christiane Wenhart und Ronda Ringfort-Felner.

 
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