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Spitzenforschung wird fortgesetzt

An der Universität Siegen wird der Sonderforschungsbereich „Transformationen des Populären“ für weitere vier Jahre gefördert. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) stellt für die zweite Förderphase rund neun Millionen Euro bereit.

Er ist ein Forschungs-Leuchtturm an der Universität Siegen – der Sonderforschungsbereich (SFB) „Transformationen des Populären“. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) verlängert das Vorhaben nun um weitere vier Jahre bis Ende 2028. Die Forscherinnen und Forscher erhalten in diesem Zeitraum von der DFG rund neun Millionen Euro, um weiter zu untersuchen, wie das Populäre die moderne Gesellschaft prägt. Im Fokus steht dabei die Frage, was es für einen Unterschied macht, wenn beispielsweise ein Buch, Song oder Film viel oder wenig Beachtung findet. Welche Folgen hat es für die politische oder ästhetische Bedeutung beziehungsweise den kulturellen oder sozialen Rang einer Person oder Sache, wenn sie populär ist – oder eben nicht? Die zweite Förderphase des SFB beginnt am 1. Januar 2025.

„Ich gratuliere dem gesamten Team des Sonderforschungsbereichs um Sprecher Prof. Dr. Niels Werber sehr herzlich und wünsche allen Beteiligten viel Erfolg für die zweite Förderphase. Die Verlängerung belegt das exzellente Niveau der bisherigen Forschung. Die Universität Siegen bietet dafür ein ideales Umfeld, insbesondere auch durch die enge Nachbarschaft zum Sonderforschungsbereich ‚Medien der Kooperation‘. Ich freue mich, dass unser forschungsstarker Profilbereich ‚Medien und Kultur‘ nun in den kommenden Jahren noch weiter geschärft und ausgebaut werden kann“, erklärt Uni-Rektorin Prof. Dr. Stefanie Reese

„Es ist großartig, dass wir unsere Forschungsarbeit zu Pop, Popularisierung und Populismen gemeinsam mit unseren Kooperationspartnern in Berlin, Bochum, Dortmund und Friedrichshafen fortsetzen können. In den nächsten vier Jahren werden wir noch stärker untersuchen, wie Beachtung verteilt wird und welche sozialen, kulturellen und politischen Konsequenzen sich daraus ergeben“, sagt Prof. Dr. Niels Werber, Sprecher des Sonderforschungsbereichs.

Der Sonderforschungsbereich „Transformationen des Populären“ besteht aus 19 Teilprojekten, geleitet von 24 Wissenschaftler*innen aus unterschiedlichen literatur-, kultur-, medien- und sozialwissenschaftlichen Fachgebieten. Insgesamt sind an dem SFB 32 Mitarbeiter*innen sowie zahlreiche Research Fellows aus aller Welt beteiligt.

Ausgangspunkt ihrer gemeinsamen Forschungsarbeit ist der Befund, dass wir nicht länger in einer Gesellschaft leben, in der kulturelle Güter entlang einer Skala zwischen „Hochkultur“ und „Massen“- bzw. „Konsumkultur“ bewertet werden – wobei allein die Hochkultur als anspruchsvoll und wertvoll gesehen wird. Diese Zuweisung von Achtung (bzw. im Fall der Massenkultur auch Missachtung) verliert ihre Selbstverständlichkeit dann, wenn die quantitative Dimension der Popularität an Gewicht gewinnt. Populär ist, was viele beachten – und wenn dies gezählt, gemessen und verglichen wird, entstehen ganz neue Rangordnungen: Ganz oben rangieren dann die Spitzenreiter der Rankings, ganz unten jene Titel, die keine Beachtung gefunden haben. Aufmerksamkeit und Wertschätzung findet nun nicht mehr der Klassiker, sondern der Bestseller, Hit oder Blockbuster.

Die soziale Verteilung von Beachtung hat sich entsprechend gewandelt: Was von vielen beachtet wird, hat dank der Algorithmen und Counter die besten Chancen, noch populärer zu werden. Auch die klügsten und schönsten Beiträge bleiben dagegen ohne Resonanz, wenn sie nicht in den Rankings auftauchen. Welche politische Dimension diese Veränderung hat, möchten die Wissenschaftler*innen des Sonderforschungsbereichs in der zweiten Forschungsphase verstärkt untersuchen. Im Fokus soll in den kommenden Jahren das Konfliktpotenzial der Popularität stehen: Welche Rolle spielt die Verteilung von Beachtung und die Legitimation durch Popularität für unsere Gesellschaft?

Weitere Informationen zum SFB „Transformationen des Populären“ finden Sie hier.

Hintergrund:
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat am 25. November 2024 bekanntgegeben, zur weiteren Stärkung der Spitzenforschung an den Hochschulen sieben neue Sonderforschungsbereiche (SFBs) einzurichten. Zusätzlich stimmte der Bewilligungsausschuss für die Verlängerung von 23 SFBs um je eine weitere Förderperiode. Sonderforschungsbereiche ermöglichen die Bearbeitung innovativer, anspruchsvoller und langfristig konzipierter Forschungsvorhaben im Verbund und sollen damit der Schwerpunkt- und Strukturbildung an den antragsstellenden Hochschulen dienen. Sie werden maximal zwölf Jahre gefördert.

SFB_pop_webDer Sonderforschungsbereich "Transformationen des Populären" hat seinen Sitz am Siegener Herrengarten.

 
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