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Uni und DRK-Kinderklinik forschen zu Frühgeborenen

Die Universität Siegen und die DRK-Kinderklinik starten eine gemeinsame Studie zum Entwicklungsstand und zur Bindung ehemaliger Frühgeborener im Übergang zum Schulalter.

Welche Bindung bauen Frühgeborene zu ihren Eltern auf? Wie entwickeln sich die Kinder körperlich und kognitiv bis zur Einschulung? Diesen und weiteren Fragen gehen Teams der Universität Siegen und der DRK-Kinderklinik Siegen im Rahmen einer Forschungskooperation nach. Mit der Studie sollen aktuelle Daten über die körperliche, emotionale, soziale und kognitive Entwicklung sowie zur Bindungsrepräsentation ehemals frühgeborener Kinder im Übergang zum Schulalter erhoben werden. Im ersten Schritt wurden 120 Familien von frühgeborenen Kindern mit einem Geburtsgewicht von unter 1500 Gramm angeschrieben und zur Teilnahme an der Studie eingeladen. Die umfangreiche Untersuchung findet an der Universität statt und wird durch die wissenschaftlichen MitarbeiterInnen des Lehrstuhls für Entwicklungswissenschaft und Förderpädagogik um Prof. Dr. Rüdiger Kißgen sowie die Ärztinnen und Ärzte der Klinik für Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin um Chefarzt Markus Pingel realisiert. 
 
„In unserem Perinatalzentrum Level 1 sehen wir seit Jahren, wie wichtig für Früh- und kranke Neugeborene der Kontakt zu den Eltern und Geschwistern ist. Der Bindungsaufbau von Geburt an ist nachweislich besonders bedeutsam für die weitere Entwicklung der Kinder. Hier haben sich die Ansätze in der Neonatologie in den letzten Jahrzehnten gravierend verändert“, erklärt Pingel. Wegen medizinischer Probleme und Entwicklungsrückständen, die häufig mit einer Frühgeburt einhergehen, gelten frühgeborene Kinder nicht nur diesbezüglich als eine Risikogruppe. Infolge des schwierigen Starts ins Leben ist der Beziehungsaufbau zwischen den Frühgeborenen und den Eltern eine besondere Herausforderung. „Studien, die sich in der frühen Kindheit der Fragestellung widmen, welche Bindungsqualität Frühgeborene entwickeln, kommen zu keinen einheitlichen Ergebnissen“, sagt Prof. Kißgen und fügt an: „Zudem liegen nur einzelne Studien vor, die die Entwicklung der Bindung im Vorschulalter der Frühgeborenen untersucht haben.“ 
 
Die Kooperation zwischen Kinderklinik und Uni verfolgt das Ziel, die Einflussfaktoren zu erforschen, die bei Frühgeborenen zu einer sicheren Bindung zu ihren Eltern führen. Daher werden eine Vielzahl von kindlichen und elterlichen Merkmalen sowie Einflussfaktoren erfasst – etwa die medizinische Vorgeschichte oder die soziale Unterstützung der Familie. Zudem geht es um die Klärung der Frage, ob sich die körperliche, emotionale, soziale und kognitive Entwicklung der Frühgeborenen im (Vor)schulalter von jener gleichaltriger Kinder unterscheidet.
 
Die Studie wird zum einen aktuelle Daten über wichtige Entwicklungsparameter der ehemals frühgeborenen Kinder liefern. Zum anderen wird erstmals die Bindung Frühgeborener im Übergang zum Schulalter untersucht und mit den genannten Entwicklungsaspekten in Beziehung gesetzt. Es wird sich damit klären lassen, welche Merkmale sich als Schutz- oder Risikofaktoren für die Entwicklung der Kinder erweisen. Die Forschungskooperation soll unter anderem dazu beitragen, die Versorgung und professionelle Begleitung der Frühgeborenen und der Familien weiter zu verbessern. Die Studie läuft bis Ende 2020, ab Juni 2021 ist mit ersten Ergebnissen zu rechnen. 
 

Foto: DRK-Kinderklinik, Stefan Wendt

 
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