Künstliche Intelligenz für höhere Sicherheit technischer Systeme
Das Forschungsprojekt TRUST-E entwickelt unter Beteiligung der Universität Siegen innovative Konzepte zur ganzheitlichen Zustandsüberwachung von Sensoren, Modulen und Systemen.
Aktuelle elektronische Systeme, wie sie beispielsweise für autonome Fahrzeuge und die Industrie-Automation erforderlich sind, müssen jederzeit vertrauenswürdig und zuverlässig funktionieren. Speziell im sicherheitsrelevanten Einsatz stellt dies sehr hohe Anforderungen an fortschrittliche Sensorik und intelligente Steuerungen. In diesem Kontext werden im neu gestarteten Projekt „TRUST-E“ mit Siegener Beteiligung innovative Konzepte zur ganzheitlichen Zustandsüberwachung von Sensoren, Modulen und Systemen erforscht.
„Das Projekt gibt uns die Möglichkeit, an vorderster Front an neuen Anwendungen der Künstlichen Intelligenz zu arbeiten, um die Sicherheit unserer Technik zu verbessern“, erklärt Dr. Michael Wahl, Leiter des Arbeitsbereiches „Medizinische Informatik und Mikrosystementwurf-NT“ an der Universität Siegen. Hierzu werden im Sinne des sogenannten „Edge Computing“ Informationen dezentral direkt an zu überwachenden Stellen eines Systems aufgenommen und mit Methoden der künstlichen Intelligenz und des maschinellen Lernens verarbeitet und bewertet. Dies erfordert leistungsstarke Spezialprozessoren, deren Berechnungsmethoden besonders auf das zu überwachende System abgestimmt werden müssen. So können Anwendungen auch mit einer automatisierten Zustandsüberwachung noch schnell genug arbeiten und betrieben werden.
„TRUST-E“ ist auf drei Jahre angelegt und wird im Rahmen der industriell orientierten Europäischen Forschungscluster Penta und EURIPIDES2 mit rund 2,5 Millionen Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Etwa 282.000 Euro entfallen dabei auf die Universität Siegen. Insgesamt umfasst das von Dr. Wahl eingeworbene Projekt 23 Partner aus Schweden, Belgien und Deutschland. Vonseiten der Industrie sind unter anderem die Mercedes-Benz AG, die SIEMENS AG als Koordinator und die Volkswagen AG beteiligt, als einzige deutsche Hochschule ist es die Universität Siegen. Die Thematik wird in enger Zusammenarbeit mit Prof. Frank Gronwald vom Arbeitsbereich „Zuverlässigkeit Technischer Systeme und Elektrische Messtechnik“ durchgeführt. Auch er ist sich sicher, dass TRUST-E zahlreiche Vorteile für alle Beteiligten bringen wird: „Wir werden mit diesem Projekt die Zusammenarbeit mit der europäischen Industrie stärken, uns auf einem neuen und extrem wichtigen Forschungsgebiet etablieren sowie Studierenden und Doktoranden die Möglichkeit geben, in diesem spannenden Feld zu arbeiten.“
Ansprechpartner:
Dr.-Ing. Michael G. Wahl
Tel. 0271 740-2474
E-Mail: michael.wahl@uni-siegen.de