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Hohe Auszeichnung für ehemalige Siegener Humboldt-Stipendiatin

Nowsheen Goonoo erhält den Rising Star Africa Prize der Royal Society. Die Grundlagen für ihre Forschung zu Wundverbänden legte sie während ihrer Aufenthalts in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Holger Schönherr an der Universität Siegen.

Dr. Nowsheen Goonoo, ehemalige Humboldt-Stipendiatin der Universität Siegen, ist mit dem Rising Star Africa Prize der renommierten Wissenschaftsakademie Royal Society ausgezeichnet worden.

Rund 20 Prozent der Bevölkerung in Mauritius leiden an Diabetes, in vielen anderen afrikanischen Ländern sieht es ähnlich aus. Die Krankheit geht häufig mit Fußgeschwüren und Wunden einher, die nur sehr langsam heilen. Zwar gibt es Medikamente und Wundverbände, doch die sind für einen Großteil der Bevölkerung nicht bezahlbar. Warum also nicht kostengünstige Wundverbände mit Hilfe einer nachhaltigen Ressource herstellen, die es an den Stränden der Insel im Indischen Ozean im Überfluss gibt: Seetang. Genau daran arbeitet Dr. Nowsheen Goonoo von der Universität Mauritius.

Für ihre Forschung zu Biomaterialien wurde die Chemikerin nun mit dem Rising Star Africa Prize der Royal Society ausgezeichnet. Die britische Wissenschaftsakademie honoriert damit ForscherInnen aus Afrika, die einen innovativen Beitrag zur Wissenschaft geleistet haben. Mit Dr. Goonoo geht der renommierte Preis an eine ehemalige Humboldt-Stipendiatin der Universität Siegen, die bis heute eng mit KollegInnen im mehr als 9000 Kilometer entfernten Siegerland zusammenarbeitet. „Mit ihren Medaillen und Auszeichnungen würdigt die Royal Society jene Forscher und Wissenschaftskommunikatoren, die entscheidend dazu beigetragen haben, unser Verständnis der Welt um uns herum zu erweitern“, sagte Sir Adrian Smith, Präsident der Royal Society.

Dr. Goonoo freut sich besonders darüber, ihr Heimatland als Ort wissenschaftlicher Exzellenz repräsentieren zu können. „Die Nachricht kam für mich total unerwartet. Es ist eine große Ehre für mich, denn die Auszeichnung zeigt auch, welches Forschungsniveau in Mauritius herrscht.“ Am „Centre for Biomedical and Biomaterials Research“ treibt sie die Entwicklung des innovativen Wundverbandes voran. Aus Meeresalgen werden sogenannte Polymere extrahiert, durch die Technik des Elektrospinnens werden daraus Nanofasern hergestellt. Der große Vorteil – neben dem deutlich günstigeren Preis: Die nanofaserbasierten Verbände sorgen dafür, dass sich neues Gewebe bildet und die Wunden narbenfrei von innen heraus heilen, während sich bei den bisherigen Produkten Wunden zwar schneller, aber nur oberflächlich schließen.

Die Auszeichnung ist auch ein Erfolg für die Universität Siegen, denn der Startschuss für das Projekt fiel in gewisser Hinsicht am Haardter Berg. 2016 war Dr. Nowsheen Goonoo für ein Jahr als Humboldt-Stipendiatin Teil der Arbeitsgruppe Physikalische Chemie I von Prof. Dr. Holger Schönherr im Research Center for Micro- and Nanochemistry and Bio(Technology) (Cµ), 2018 kam sie erneut für drei Monate nach Südwestfalen. „Die Arbeit an den Wundverbänden hat in Siegen begonnen, dort habe ich den Herstellungsprozess der Nanofasern optimiert und hatte Zugang zu hochmoderner Technik, zum Beispiel zu Mikroskopen, die es in Mauritius damals noch nicht gab.“ Zurück in ihrer Heimat hat sie die Arbeit dann mit großem Erfolg fortgesetzt.

„Die Auszeichnung zeigt, wie wichtig solche Kooperationen sind. Umso glücklicher sind wir, dass Nowsheen auch in einem aktuellen Forschungsprojekt wieder eng mit uns zusammenarbeitet“, sagt Prof. Schönherr. In dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekt LEISHMACURE geht es ebenfalls um die Entwicklung eines Wundverbandes, in den wundheilungsfördernde Wirkstoffe integriert werden. Im Fokus steht hier aber die Infektionskrankheit Leishmaniose, bei deren Behandlung zukünftig die unkomplizierte Überwachung des Wundstatus per Smartphone für jeden Patienten selbst möglich sein soll. Koordiniert wird dieses Projekt von Habilitandin Dr. Mareike Müller an der Universität Siegen, zu den weiteren Partnern zählen die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, die Dedan Kimathi University of Technology in Kenia und die Universität Mauritius mit Dr. Nowsheen Goonoo.

 
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