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Rätselspaß für Code-Knacker – ‚MysteryTwister C3‘

Wer in den Kindertagen Meister-Detektiv gespielt hat, ist um die Entwicklung einer Geheimschrift nicht herum gekommen. Nur so konnten die Verschwörungen aus dem Alltag transportiert werden, die (außer die eingeweihten Freunde) noch niemand erfahren durfte. Das Spiel aus der Schulzeit, verschlüsselte Nachrichten zu entziffern, kann aber auch auf professionellem Niveau praktiziert werden.

Unter anderem, um junge Menschen für MINT-artiges Denken begeistern, hat die Siegener Universität, in Zusammenarbeit mit den Universitäten in Bochum und Duisburg-Essen, einen Internet-Wettbewerb für Kryptographie-Interessierte namens ‚MysteryTwister C3‘ (MTC3) entworfen. Ziel der Webseite ist es, spielerisch den Forschungsdrang zu fördern und wissenschaftlich fundiert zu sein. Seit Oktober 2010 ist die MTC3-Seite im Internet zugänglich, auf der man Aufgaben in verschieden schweren Levels rund um das Thema Kryptographie bestehen muss. Dabei ist es Prof. Dr. Bernhard Esslinger von der Universität Siegen besonders wichtig, dass ‚MysteryTwister C3‘ neben den Erfahrenen im Bereich der Kryptographie, auch von Schülern genutzt wird, um sie für ein Studium in einem MINT-Fach zu interessieren. Denn die Nutzer werden hier spielerisch an das nach außen hin komplexe Thema Kryptographie herangeführt: Vier verschieden gewichtete Levels fordern die Tüftler auf unterschiedlichen Niveaus. So kann das erste Level ohne kryptographisches Vorwissen gelöst werden, ähnlich eines Kreuzworträtsels. „Diese Stufe ist insbesondere für Schüler geeignet. Ein Lernerfolg ist hier bereits nach kurzer Zeit sichtbar“, sagt Prof. Esslinger, der an der Universität Siegen zu den Themen IT-Sicherheit und Kryptographie lehrt. Das zweite Level erfordert dann bereits einige Vorkenntnisse in der Kryptographie. Zusätzlich wird dem Tüftler in der Regel ein wenig Rechenleistung abverlangt. Bei Level 3 wird es dann richtig anspruchsvoll: Auf dieser Stufe wird ein gründliches Hintergrundwissen im Bereich der Kryptoanalyse und in der Regel eine erhebliche Rechenleistung verlangt. In diesem Bereich sollen Probleme aktueller Forschungsthemen geklärt werden, welche vermutlich nur sehr schwer zu lösen sind. Bei den ersten drei Levels bekommen die Nutzer nach Einsenden einer Lösung sofort eine Antwort, da das System überprüfen kann, ob die Lösung richtig ist. Die vierte und letzte Ebene, das sogenannte Level X, umfasst bisher ungelöste Chiffren, zu denen nicht einmal die Macher der Seite die Lösung kennen (eingesandte Lösungen werden hier einzeln von den Autoren begutachtet). Die Webseite ist international ausgerichtet, die sogenannten Challenge-Autoren stammen auch aus den USA und es sind auch schon vietnamesische Code-Knacker beteiligt.

Entstanden ist das Projekt gemeinsam mit Prof. Dr. Alexander May (Universität Bochum) und Dr. Arno Wacker (Universität Duisburg-Essen). Die einzelnen Hochschulen teilen sich die Arbeit mit der Webseite schwerpunktartig. „Ganz besonders toll ist die unbürokratische und engagierte Arbeit im Universitäts-übergreifenden Team“, meint Prof. Esslinger. Auch Studierende sind in den laufenden Prozess eingebunden. Gerade in der Testphase sei die studentische Mitarbeit enorm wichtig gewesen, so der Wissenschaftler der Universität Siegen. Er nutzt die Webseite auch im Rahmen seiner Veranstaltungen: „Mir ist es wichtig, die Theorie aus der Lehre auch kreativ anwendbar zu machen. Die Nutzer von ‚MysteryTwister C3‘ sollen selbstständig arbeiten und Zusammenhänge erkennen. Über den Weg der Homepage wollen wir die Nutzer für den Bereich der Kryptographie begeistern und motivieren.“

Einen ausführlichen Bericht können Sie in der Querschnitt-Ausgabe Nr. 06/10 nachlesen. Nähere Informationen unter http://www.mysterytwisterc3.org/.

 
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