Thomas Vogel
Videoredakteur bei der Berufsgenossenschaft Holz und Metall
Bianca Hauda
Moderatorin bei ARTE.
Dr. Alexandra Geisler
Vertretungsprofessorin für Angewandte Sozialpädagogik an der
Fachhochschule Dresden.
Heiko Elmshäuser
Director Corporate Communications & Marketing Services bei
Canon.
Anne Beuttenmüller
Director Marketing bei Niantic, Google.
Tilman Welther
Leiter Sachwertinvestments bei FONDS professionell Multimedia
GmbH.
Eva Brandt
Entwicklungshelferin bei der Deutschen Gesellschaft für
internationale Zusammenarbeit.
Thomas Pütz
Information Risk Manager bei Enabling Function IT, Bayer
AG.
Markus Mörchen
stellv. Redaktionsleiter Tagesmagazine, ZDF.
Dr. Catharina Friedrich
Vorständin bei rhenag.
Anne Beuttenmüller (Update August 2021)
Als wir Alumna Anne Beuttenmüller 2010 zuletzt für ein Interview trafen, war sie als Senior Industry Analyst bei google tätig. An der Uni Siegen studierte sie bis 2007 Medienplanung, -Entwicklung und –Beratung. Heute ist sie Director Marketing bei dem Google-Start-up Niantic, welches unter anderem das bekannte Spiel Pokémon GO entwickelte.
Was steht heute auf deiner Visitenkarte?
Um ehrlich zu sein, habe ich keine Visitenkarte mehr. Aber in meiner E-Mail Signatur steht: Director Marketing EMEA d.h. ich verantworte das Marketing für Niantic im EMEA (Europe, Middle East and Africa) Raum.
Letztes Interview/Treffen war 2010. Was ist beruflich in dieser Zeit passiert?
Oh wow, das ist lange her. Seit 2010 ist viel passiert! Ich habe im Jahr 2015 Google (meinen vorherigen Arbeitgeber) verlassen und bin zu Niantic gegangen. Wer Niantic nicht kennt, der kennt vielleicht das Handy-Spiel Pokémon GO, das wir 2016 gelauncht haben und zu einem unerwarteten globalen Hype geworden ist. Diese Reise war unheimlich aufregend. Damals war ich die erste europäische Mitarbeiterin bei Niantic und mittlerweile verantworte ich ein Team von 5 Leuten (drei in Hamburg und zwei in London) und wir wachsen wahnsinnig schnell weiter.
Wie kam es zu deiner beruflichen Veränderung von Google zu Niantic?
Niantic wurde innerhalb von Google gegründet und war eine autonome Einheit innerhalb Googles. Im Jahr 2012, als wir unser erstes Spiel Ingress gelauncht haben, habe ich das Team mit 20% meiner Arbeitszeit unterstützt. Die Arbeit hat mir so viel Spaß gemacht, dass ich wenige Monate später Vollzeit in das Team gewechselt bin und 2015 hat sich Niantic dann aus Google herausgelöst und ist ein eigenständiges Unternehmen geworden.
Niantic Inc. ist ein 2010 gegründetes Google Start-up, du bist also schon ziemlich früh Teil des Unternehmens gewesen. Wie hat sich deine Arbeitswelt dort seit dem entwickelt?
Ich habe wahnsinnig viel gelernt. In einem Startup hat man meistens nicht nur eine Funktion und übernimmt mehrere Aufgaben und da ich die erste Mitarbeiterin in Europa war, habe ich fast alles gemacht, d.h. Marketing, PR, Business Development, Community Management und vieles mehr. Was nach wie vor noch sehr spannend ist, ist zu erleben, wie schnell wir gewachsen sind und auch noch wachsen werden. Der Erfolg von Pokémon GO hat uns förmlich überrannt und wir mussten sehr schnell skalieren, um den Ansprüchen der Spieler gerecht zu werden. Das war und ist noch sehr aufregend.
Was ist das Coolste an deinem Job? Was gefällt dir nicht so?
Die schönsten Momente hatte ich bei unseren Spieler-Events. Wir haben schon 2013 angefangen Spieler-Events auf der ganzen Welt ins Leben zu rufen, wo Spieler sich in verschiedenen Städten treffen und dann gemeinsam draußen spielen. Dadurch, dass wir Spieler im realen Leben zueinander führen, habe ich viele Freundschaften entstehen sehen. Das beeindruckt mich immer wieder aufs Neue.
Die größte Herausforderung für mich ist die Zeitverschiebung. Da unser Headquarter in San Francisco ist, ist es leider unabdingbar, dass ich oft abends arbeiten muss.
Inwiefern warst du bei der Vermarktung von Pokémon Go beteiligt?
Nachdem uns der Hype von Pokémon GO selbst überwältigt hat, war und ist es für uns als Marketing Team nach wie vor wichtig, die begeisterten Spieler zu halten, d.h. wir haben schnell angefangen Events in Leben zu rufen. Wir haben schon bei unserem ersten Spiel gesehen, wie wichtig diese waren und wussten, dass wir diese auch schnell für Pokémon GO umsetzen mussten. Unser größtes Event fand 2019 in Dortmund statt wo über 200.000 Spieler in der Stadt über vier Tage Pokémon GO gespielt haben.
Was wünschst du dir persönlich für die Zukunft?
Dass wir uns alle bald auf einem Event im realen Leben wieder sehen können, um gemeinsam Pokémon GO zu spielen.
Das Porträt basiert auf einem schriftlichen Interview mit Anne Beuttenmüller.