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Eva Brandt (Update Juli 2021)

Als Projektmitarbeiterin bei Little Sun und Ruby Cup hat sich Eva Brandt schon bei unserem letzten Interview/Treffen 2016 für humanitäre und entwicklungspolitische Projekte in Ostafrika eingesetzt. Heute lebt sie sogar dort und arbeitet bei der GIZ, Deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit, als Entwicklungshelferin in Uganda.

Was steht auf deiner Visitenkarte? Was genau machst du?

Meine Stelle nennt sich ‚Beraterin für Dezentralisierung im Energiesektor‘. Dabei bin ich für die Region Norduganda zuständig. In der Region im Norden gab es bis 2005 Bürgerkriege und die Nachwehen sind teilweise noch erkennbar. Mit meiner Arbeit setze ich mich dafür ein, die Lokalregierung bei der Planung und Budgetierung von Energieaktivitäten zu unterstützen und die Zivilgesellschaft stärker in politische Prozesse einzubinden. Im Energiebereich gibt es die Lokalregierung und sehr viele NGOs, die wir versuchen, stärker mit den Regierungsorganisationen insbesondere auf zentraler Ebene zusammen zu bringen. Uganda entwickelt sich sehr rasant. Trotzdem gibt es große Defizite was die Verteilung von Strom und den Netzausbau anbelangt.

Hier spielt vor allem die technische Zusammenarbeit eine Rolle. Technische Zusammenarbeit bedeutet, dass wir sehr stark in der Funktion als Berater/Innen arbeiten. Wir geben keinen festen Weg vor, sondern wir unterstützen unsere Partner, mit denen wir zusammenarbeiten, mit Anregungen sowie Wissensvermittlung durch Schulungen und Trainings. In Deutschland ist die Dezentralisierung von Service sehr weit fortgeschritten, der öffentliche Sektor ist sehr umfangreich und stark, weshalb wir unsere Expertise und unser Knowhow in diesem Bereich weitergeben. Gleichzeitig hat Uganda auch ein großes Potenzial, was erneuerbare Energien anbelangt, da hier fast jeden Tag die Sonne scheint und durch den Nil viel fließendes Wasser vorhanden ist. Auch hier beraten wir, wie der ugandische Energiesektor erneuerbare Energien noch stärker auf seine Agenda setzen kann.

Der Weg von Little Sun zur GIZ, von Deutschland nach Uganda: Wie kam es zu dieser Entscheidung?

Weil das Profil sehr gut zu mir passte, habe ich mich 2019 auf die Stelle der GIZ hier in Norduganda beworben und sogar direkt eine Zusage erhalten. Bei meinen vorherigen Anstellungen bei Little Sun und Ruby Cup habe ich auch viele Projekte in Ostafrika gemacht, aber nie dort gelebt. Mich hat es gereizt, wirklich hier zu leben. Es macht einen riesigen Unterschied, ob man die Probleme, die die Menschen hier haben, tweilweise, zumindest was die mangelnde Stromversorgung anbelangt, am eigenen Leib erfährt. Wenn man in Deutschland lebt, ist das alles ganz weit weg. Hier lerne ich viel über die politischen Strukturen und arbeite mit einem ugandischen Team zusammen. Das ist natürlich eine ganz andere Erfahrung.

Was ist das Coolste an deinem Job? Was gefällt dir nicht so?

Das coolste ist, dass man gerade zu so einer spannenden Zeit hier ist, in einem Land, das sich rasant entwickelt und gleichzeitig sieht man noch die traditionellen Strukturen, z.B. die traditionelle Weise zu kochen und zu leben, das Leben auf dem Land, das Wachsen der Städte. Es macht einfach Spaß, daran teilzuhaben.

Manchmal ist es jedoch schwierig in einem Kontext zu leben und zu arbeiten, der so anders ist als in Deutschland. Uganda hat zum Beispiel sehr viel Korruption. Es kann sein, dass man auf der Straße von der Polizei angehalten wird und ihr Geld bezahlen soll. Dann ist es sehr schwierig, einen Weg zu finden, damit umzugehen. Wir können auf keinen Fall Bestechungsgelder zahlen, aber das kann auch schon mal dazu führen, dass man dann zwei Stunden irgendwo festsitzt. Das sind unangenehme, ungerechte Situationen.

Wie ist das Leben in Uganda?

Derzeit lebe ich in Gulu, eine Stadt im Norden Ugandas. Wir haben hier sehr oft keinen Strom, hätten wir kein Solarsystem auf dem Dach. Auch unsere Internetverbindung ist hier nicht immer stabil, während der Präsidentschaftswahlen gab es ein paar Tage lang gar kein mobiles Netz.

Das Land Uganda war vor der Kolonialisierung sehr viel von Stammeskulturen geprägt. Daher gibt hier sehr viele Sprachen, glücklicherweise für uns, sprechen aber fast alle im beruflichen Kontext englisch, da meine KollegInnen aus unterschiedlichen Teilen des Landes kommen.

Kampala, die Hauptstadt, pulsiert. Toll sind die Restaurants, das gute Essen, die Museen und historischen Orte. Gulu ist eine stetig wachsende Stadt, mit einem großen Markt, einigen Restaurants, einem quirligen Stadtkern und einem sehr grünen Stadtbild. Wenn man die Möglichkeit hat, fährt man in die vielen Nationalparks, die es überall im Land gibt.

Wie lange bleibst du in Uganda?

Ich hatte das Glück, dass ich mit meinem Mann hierhergekommen bin, der mittlerweile übrigens auch für die GIZ arbeitet. Wir haben hier vor kurzem Nachwuchs bekommen und sind jetzt eine kleine Familie. Sehr wahrscheinlich werden wir bis Ende nächsten Jahres in Gulu bleiben und dann erst einmal zurück nach Deutschland kommen. Es kann sein, dass wir dann später noch einmal ins Ausland gehen werden, denn die beruflichen Wege, die wir jetzt gerade gehen, werden uns wahrscheinlich noch in andere Regionen führen. Mittlerweile hat man aber schon auch manchmal Sehnsucht nach Deutschland und nach der Umgebung, die einem so vertraut ist.

Welche Aspekte sind dir persönlich noch wichtig?

Damals in Siegen habe ich angefangen Yoga zu unterrichten, weil es mir einfach immer schon Spaß gemacht hat. Mittlerweile unterrichte ich online Yoga bei der GIZ für die Kollegen hier. Das war für viele in der Corona-Krise auf einmal sehr interessant. Dadurch habe ich es geschafft, dass sehr viele ugandische Kollegen jetzt auch Yoga machen und Fans geworden sind.

Was ist dein persönlicher Wunsch für die Zukunft?

Ich wünsche mir, dass ich mich beruflich noch weiterentwickle und weiter in die große neue Welt, die sich durch die GIZ aufgetan hat, eintauche. Mein großer Wunsch ist es auch, mich irgendwann mal selbstständig zu machen, um einfach noch selbstbestimmter arbeiten zu können. Und natürlich, was die Familie angeht, dass wir alle gesund bleiben.


Das Porträt basiert auf einem schriftlichen Interview mit Eva Brandt.

 
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