Romseminar 2023
 
        Romseminar 2023
Zufall
            
            Annäherungen aus Mathematik und Informatik
            
            Was wir Zufall nennen, ist der Zufluchtsort
            der Unwissenheit. Baruch de Spinoza (1632 –
            1677)
            
            
Mit dem diesjährigen Romseminar wollen wir einem
            schillerndem Begriff auf die Schliche kommen: dem
            Zufall. „Zufällige Ereignisse“ treten innerhalb und
            außerhalb der Mathematik auf, doch was ist damit
            überhaupt gemeint? Soll die Rede vom Zufall nur unsere
            Unwissenheit kaschieren? Oder gibt es tatsächlich einen
            „objektiven“ Zufall, etwa im Rahmen der Quantentheorie,
            und was soll das sein? Was müssen, was sollten, was
            dürfen wir „dem Zufall überlassen“? Und sind wir
            selbst, schicksalhaft, dem Zufall überlassen,
            vielleicht sogar ausgeliefert?
            
            Diese Fragen stecken nur grob das Feld ab, das wir im
            Romseminar betreten wollen. Im Einzelnen könnte es auch
            um folgende Themen gehen:
- Inwiefern wird der „unberechenbare“ Zufall durch Wahrscheinlichkeitstheorie und Statistik „gezähmt“ (Ian Hacking)? Wie kam es historisch dazu, und welche Folgen hatte und hat dies noch immer auf Lebensbedingungen und Gesellschaft?
- (Wie) kann man am Computer „zufällige Zahlen“ erzeugen, Zufallsereignisse produzieren?
- Wie gehen andere Wissenschaften mit Zufällen, Störungen, Rauschen um?
- Sind Zufall und Determinismus unvereinbar oder nur zwei Seiten ein und derselben Medaille?
- Ist Zufall nur Fluch oder nicht auch Chance? Welche gesellschaftliche Funktion haben etwa (geplante) Zufallsereignisse, wie z.B. Glücksspiele oder Losverfahren?
Diese und andere Themen werden, je nach Präferenzen der Teilnehmenden, im Romseminar 2023 angesprochen. Wie stets bietet sich hier die besondere Möglichkeit, über den Tellerrand des eigenen Studienfachs hinauszuschauen. Daneben geht es aber auch darum, Präsentation, Rhetorik und Diskussion in einem fachlichen Kontext zu üben, der diesen Aspekten normalerweise wenig Beachtung schenkt. Im Laufe des Wintersemesters werden wir uns zunächst das Thema durch gemeinsame Lektüre, kleine Impulsreferate und Diskussionen auf- und erschließen. Bis Ende Dezember soll dann jeder Teilnehmer ein eigenes Projekt gefunden haben. Dieses wird schließlich während der Exkursionsphase in Rom (26.2. bis 5.3. 2013) vorgestellt und diskutiert. Dabei lassen wir uns durch ein vielfältiges Begleitprogramm auch zu sonst nicht zugänglichen Orten dieser "Ewigen Stadt" inspirieren. Voraussetzung für das Seminar ist die Bereitschaft, sich mit der Thematik engagiert auseinanderzusetzen; geeignet ab dem ersten Studienemester.
Ein blindes Huhn findet auch wohl ein Korn. - VolksmundLink zu Unisono-Veranstaltung
