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Ingenieure der Verlautbarung. Kommunikationspraktiken des Bundeskanzleramtes in der Entstehungsphase der deutschen Mediendemokratie in den 1950er und 1960er Jahren

Projektstatus: laufend

Projektziel: Buchpublikation

Gefördert durch: Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien

Das Forschungsprojekt Ingenieure der Verlautbarung wird aus Mitteln des im November 2016 ausgeschriebenen Forschungsprogramms zur Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit der Ministerien und zentraler deutscher Behörden gefördert. Es untersucht die Praktiken der staatlichen Pressearbeit und die Austauschbeziehungen mit Akteurinnen und Akteuren journalistischer Berichterstattung im Zeitraum zwischen 1949 und 1969. Dabei überlagern sich unterschiedliche konkurrierende Wissensbestände über die Arbeit an und mit der öffentlichen Meinung. Ziel ist es, die fehlende Trennschärfe der Öffentlichkeitsarbeit, Public Relations und Propaganda zu konturieren. Im Mittelpunkt steht das Bundeskanzleramt sowie das 1958 gebildete, von dem Hamburger Journalisten und Drehbuchautor Felix von Eckhardt bis 1963 geleitete Presse- und Informationsamt der Bundesregierung. Das Forschungsvorhaben nimmt die Wissensressourcen der staatlichen Informationspolitik im parlamentarisch-repräsentativen politischen System der Bundesrepublik Deutschland in den Blick. Diese Praktiken und Kenntnisstände werden keineswegs nach 1945 in einem Transfer von den westlichen Alliierten unter Besatzungsrecht implementiert und übermittelt. Staatliche Öffentlichkeitsarbeit in Westdeutschland baut vielmehr auf bereits vorhandene Wissensbestände der Propagandaarbeit und der offiziellen Verlautbarung von Ministerien und Kommunalverwaltungen auf, wie sie sich im Deutschen Kaiserreich, in der Weimarer Republik und dem nationalsozialistischen Regime ausgebildet hatten. Das berührt auch die Ausrichtungen der Parteipresse in der Zwischenkriegszeit sowie die Versuche der Umgestaltung im Rahmen der alliierten Lizenzierungspolitik für Verleger und Pressehäuser zwischen 1945 und 1949.

Es sind demnach unterschiedliche Beziehung des Austauschs und der Bekräftigung anzunehmen, die das vergangene und zeitgenössische Wissen um die Verhältnisse von Propaganda und Public Relations prägten. Sie legen trotz ihrer Vielschichtigkeit und ihren Referenzen an die journalistischen Erfahrungswelten der Zeitungs-Mediengesellschaft der Weimarer Republik ebenso Bezüge auf die nationalsozialistische Presselenkung frei. Ingenieure der Verlautbarung beschäftigt sich also mit den Um- und Neugestaltungen der Medienlandschaft in den drei Westzonen und der Bundesrepublik Deutschland und fragt nach den Interventionen der medienpolitischen Expertinnen und Experten im Bundeskanzleramt, nach ad-hoc-Eingriffen bei der Darstellung und Inszenierung politischen Handelns sowie nach der Wiedergabe, Kommentierung und Berichtigung von arkanen und zu veröffentlichenden Informationen.

 
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