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(Natur-)Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Fokus der Öffentlichkeit

Evolution Theory and Christian Belief

Die Theorie von der Evolution ist eine wissenschaftliche. Ihr Schöpfer Charles Darwin erlangte durch ihre Veröffentlichung eine solche Bekanntheit, dass er das öffentliche Bild vom – zunächst einmal rein männlichen – Wissenschaftler nachhaltig prägen sollte. Im Laufe des 19. Jahrhunderts waren es zunächst vielfach Männer und nur einzelne Frauen der Wissenschaft, die sich von Amateurforschenden zu professionellen Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen entwickelten und allmählich gesellschaftliche Ausstrahlungskraft erhielten.

Charles Darwin war unter ihnen einer der wenigen, der für weite Teile der Öffentlichkeit rasch wirklich sichtbar war. Man hörte nicht nur von seiner Theorie, sondern konnte den Forscher in zahlreichen Fotos, Gemälden und Karikaturen in verschiedenen Medien schon zu seinen Lebzeiten tatsächlich sehen. Er war Gesprächsthema. So avancierte Darwin schon im 19. Jahrhundert zum Prototypen des modernen Naturwissenschaftlers, vielfach visualisiert zur Ikone. Eine ähnliche und dann noch einmal gesteigerte Bedeutung übernahm für das 20. Jahrhundert der Physiker Albert Einstein. Wie bei Darwin berührten seine Forschungen grundlegende Fragen der Menschheit. Noch stärker als der Biologe suchte Einstein gezielt die Medienpräsenz, stieg zu einem ‚Superstar‘ der Wissenschaftsszene auf.

Neben solchen für alle Menschen sichtbaren Ikonen der Forschung entwickelten sich seit dem 19. Jahrhundert klare Vorstellungen von Wissenschaftlern und – deutlich seltener – Wissenschaftlerinnen. Sie beruhten und beruhen meist weniger aus persönlicher Kenntnis als auf Zuschreibungen. Typen wie der zerstreute Professor, der heldenhafte Forscher oder der bedrohlich-verrückte Wissenschaftler entstanden aus bereits etablierten Bildern von Alchemisten oder Magiern aus der vormodernen Welt. Die verbliebenen Leerstellen in diesen Bildern füllten die Medien mit vermeintlich typischen Eigenschaften.

Noch immer stellen sich die meisten den Typus Wissenschaftler als Mann vor. Frauen in der naturwissenschaftlichen Forschung begegnen nach wie vor festgefahrenen, zumeist unkritisch weiter genutzten Rollenklischees und geschlechterbedingten Vorurteilen. Selbst in der Populärkultur hält sich vieles von den älteren Vorstellungen: Wem fällt schon auf Anhieb ein bekannter Film oder Roman mit einer erfolgreichen und anerkannten oder einer verrückten Wissenschaftlerin ein?

Inhalte des Abschnitts im Buch:

  • Zur Erschaffung des prototypischen Wissenschaftlers:
    Porträts von Charles Darwin im 19. Jahrhundert
    Janet Browne

  • Einstein Superstar: Der Naturwissenschaftler als Pop-Ikone
    Ernst Peter Fischer

  • Zerstreute Gelehrte und heldenhafte Forscher:
    Zwei Vorstellungen von Naturwissenschaftlern im 19. Jahrhundert
    Noyan Dinçkal

  • Lötkolben und Perlenkette:
    Naturwissenschaften in den Medien gestern und heute
    Martina Erlemann

  • Aufstieg und Fall des verrückten Wissenschaftlers im Film
    Roslynn Haynes

  • Wissenschaftlerinnen im Spielfilm: Zwischen Geschlechterstereotypien und Wissenschaftsklischees
    Eva Flicker

Bildquelle: David Lack: Evolution Theory and Christian Belief. The Unresolved Conflict, London 1957, Vorsatzblatt.

 
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